• 22. Oktober 2010 · 12:03 Uhr

Ferrari sieht gute Chancen

Fernando Alonso und Felipe Massa waren nicht unzufrieden mit dem Freitag in Südkorea, wollten sich jedoch überhaupt nicht aus dem Fenster lehnen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist drei Rennen vor dem Ende der Formel-1-Saison im Vorteil - die Konkurrenz ist zum Aufholen gezwungen. Und so sollte Ferrari vor allem in Südkorea darauf erpicht sein, der Spitze wieder näher zu kommen. In den Freien Trainings vom Freitag zeigten sich Fernando Alonso und Felipe Massa schon einmal recht angetan vom Ferrari.

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Felipe Massa traute sich am Freitag noch keine Lageeinschätzung zu Zoom Download

"Die Strecke ist schön zu fahren, sehr interessant mit drei verschiedenen Sektoren", so Alonso. "Im ersten Sektor braucht man eine gute Endgeschwindigkeit, im zweiten gibt es schnelle Kurven, im dritten sind eher langsame Ecken. Daher wird es auch interessant sein, welche Setuplösungen die Teams einsetzen werden. Ich mag besonders den Teil von Kurve vier bis sechs, mit verschiedenen Linien und Überholmöglichkeiten. Das erinnert mich an den Schlussteil der Strecke in Istanbul."

Einzig der hohe Reifenverschleiß sei negativ zu erwähnen. "Aber der Belag ist völlig neu, da war das zu erwarten", so der Spanier. "Bis Sonntag wird sich die Situation verbessert haben und außerdem ergeht es uns allen da gleich. Red Bull ist hier gewohnt stark, und auch McLaren scheint stark zu sein. Ich zähle Hamilton zu den Favoriten auf den Sieg hier. Die Situation hier ist ganz anders als in Suzuka."

Dort hätte Red Bull alles dominiert. "Hier aber können auch wir und McLaren etwas Interessantes zeigen", so Alonso. "Aber die Vielzahl an Unbekannten macht die richtigen Entscheidungen für das Wochenende schwierig. Die Streckenbedingungen werden sich so ändern, dass sich sogar die verwendeten Gänge in den Kurven noch ändern werden. Hinzukommt das Abtriebsniveau und die Regengefahr am Sonntag. Da die Strecke neu ist, haben wir keine alten Werte. Umso wichtiger ist es, als Team zu arbeiten."

"Insgesamt habe ich das Gefühl, dass wir konkurrenzfähig sind."Felipe Massa
Felipe Massa ist aus dem WM-Kampf schon raus, aber damit auch fast zur Teamhilfe gezwungen. "Ich mag die Strecke", so der Brasilianer. "Sie ist lang, hat viele verschiedenartige Kurven. Einige Bereiche ähneln normalen Strecken, andere sind wie ein Straßenkurs. Die elfte Kurve ist schwierig, denn das sind faktisch zwei Kurven in einer und gleiche danach kommt ein Richtungswechsel."

"Ich hatte ein paar Probleme, ein gutes Setup zu finden, speziell bei den Reifen, weil sie sehr schnell abbauten", fuhr er fort. "Das wird aber besser werden, weil mehr Gummi auf der Bahn liegen wird. Das Gripniveau änderte sich ständig. Daher ist es schwierig einzuschätzen, wo genau wir im Vergleich zu den anderen stehen. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass wir konkurrenzfähig sind."

Im Zuge der Trainings fuhr Massa auch ohne F-Schacht am Morgen. "Aber den braucht man hier", resümierte er. "Auf der Geraden gibt er einem einen großen Vorteil", erklärte er. "Ansonsten hatte ich einiges Übersteuern, aber das ist bei diesen Bedingungen wohl normal. Es gibt noch viele Verbesserungsmöglichkeiten mit dem Auto. Zudem war es gut, die Strecke im Simulator gefahren zu haben, denn die Referenzpunkte stimmten überein."

"Das war ein sehr positiver Tag, beide Fahrer haben ihre Programme ohne große technische Probleme absolviert", so Chefingenieur Chris Dyer. "Es ist schwierig, die Ergebnisse zu bewerten, denn durch den neuen Asphalt änderten sich die Bedingungen ständig. Es ist nicht einfach, die richtige Balance zu finden, denn die Strecke ist in allen Sektoren unterschiedlich. Aber letztlich waren Fernando und Felipe recht zufrieden."

"Viel gibt es dennoch zu tun", fuhr er fort. "Vor allem die Stabilität im Schlussabschnitt müssen wir verbessern. Bei den Reifen ist der harte derzeit schwierig, weil es zu wenig Grip gibt. Auf der ersten Runde ist der weiche Reifen dafür gut. Auf einem Longrun wird es dann komplizierter, aber diese Herausforderung hatten wir bei jedem Grand Prix in diesem Jahr."

Teamchef Stefano Domenicali gratulierte zunächst den Veranstaltern "für die geleistete Arbeit, damit dieser Grand Prix stattfinden kann", so der Italiener. "Die Bedingungen heute waren besonders. Die Oberfläche war sehr staubig, das Gripniveau änderte sich in jeder Runde. Die heutigen Ergebnisse muss man daher mit Vorsicht betrachten. Aber das Qualifying wird sicher schwierig werden und für das Rennen kann man schwierig Vorhersagen treffen - zumal auch noch Regen droht."

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