Kovalainen: Feuerwehrmann statt Rennfahrer!
Heikki Kovalainen machte den Grand Prix von Singapur am Ende noch einmal spannend und löschte seinen lichterloh brennenden Lotus selbst
(Motorsport-Total.com) - Die Luft schien schon raus zu sein aus dem Grand Prix von Singapur, als Heikki Kovalainen in der vorletzten Runde noch einmal für Dramatik sorgte. Denn nach einer leichten Berührung mit dem Toro Rosso von Sébastien Buemi wurde er plötzlich langsamer - und im letzten Sektor entzündete sich das Heck seines Lotus!
Kovalainen bog nicht an die Box ab, sondern fuhr noch über die Ziellinie. Allerdings ging es ihm dabei nicht um eine zusätzliche Runde für das Endergebnis, wie zunächst vermutet wurde: "Ich wollte mit so einem Auto nicht in die Boxengasse fahren, denn das hätte viele Menschen gefährdet. Stattdessen sah ich einen Feuerwehrmann bei Start und Ziel und blieb dort stehen", schildert er den aufregenden Zwischenfall.
Kurios: Kovalainen stieg seelenruhig aus dem Auto, das im Heckbereich lichterloh brannte, und hatte noch die Übersicht, sich über die Boxenmauer von einem Williams-Mechaniker einen Feuerlöscher reichen zu lassen, sodass er selbst Hand anlegen konnte! "So etwas sieht immer dramatisch aus", grinst er. "Das Auto ist ein bisschen beschädigt, aber wenigstens wurde niemand verletzt. Das ist die Hauptsache."
Angesichts dieser Argumentation ist es unwahrscheinlich, dass die Rennkommissare eine Strafe gegen ihn aussprechen werden. Normalerweise ist es bekanntlich nicht erlaubt, mit einem offensichtlich stark beschädigten Auto weiterzufahren - schon gar nicht, wenn die Boxenausfahrt auf dem Weg gelegen wäre. Aber Kovalainens Gedankengang macht Sinn, weil es so tatsächlich weniger riskant war.
Übrigens: Durch den Qualm auf der Zielgerade und die gelben Flaggen kam Sebastian Vettel in der letzten Runde noch einmal bedrohlich nahe an Spitzenreiter Fernando Alonso heran. Alonso bewahrte jedoch kühlen Kopf und rettete seinen zweiten Sieg in Singapur über die Distanz.