Komplett-Ausfall für Sauber bei Heidfeld-Comeback
Beide Sauber-Piloten krachten in Singapur in die Leitplanke - Kamui Kobayashi bei freier Fahrt und Rückkehrer Nick Heidfeld nach einer Kollision mit Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Weder Kamui Kobayashi noch Nick Heidfeld kamen beim Nachtrennen von Singapur ins Ziel. Kobayashi steckte lange Zeit hinter Michael Schumacher fest. Nachdem er ihn überholt hatte, rutschte er in eine Leitplanke. Heidfeld kämpfte wenige Runden später mit Schumacher und schlug nach einem umstrittenen Manöver des Mercedes-Piloten ebenfalls in eine Leitschiene ein.
"Ich hatte natürlich auf ein besseres Ergebnis gehofft und wollte ins Ziel kommen", so Heidfeld. "Aber in meinen Augen hat Michael (Schumacher) etwas zu spät gebremst und mich aus dem Rennen gekickt."
"Mein Rennen war aber schon von Anfang an nicht gut gelaufen. Vitantonio Liuzzi wollte mich in Kurve vier von weit außen überholen. Dann, denke ich, hat er früh gebremst, und ich bin leider in sein Heck gefahren."
"Das Auto war später wegen der fehlenden Endplatte des Heckflügels nicht einfach zu fahren, und die Abstimmung war ohnehin nicht perfekt, weil man ja nach dem Qualifying nichts mehr ändern darf. Wenn man das bedenkt, waren die Rundenzeit phasenweise nicht schlecht. Ich freue mich auf meine Lieblingsrennstrecke in Suzuka."
"Es war klar mein Fehler", so Kobayashi. "Nachdem ich Michael Schumacher überholt hatte, wusste ich, dass ich unheimlich Gas geben muss, um noch einen Punkt zu holen. Aber mittlerweile waren die Reifen völlig hinüber. Das habe ich in dieser Kurve falsch eingeschätzt und bin in die Leitplanke gekracht. Anschließend ist Bruno Senna noch in mein Auto geknallt. Der Schaden ist insgesamt leider ziemlich groß."
"Beim Start ging es sehr eng zu, und ich habe einen Platz an Vitaly Petrov verloren. Gegen Mark Webber hatte ich keine Chance, und dann war ich Zehnter hinter Michael. Ich hätte schneller fahren können, hatte aber keine Chance zum Überholen. Als ich eine sah, habe ich ihn angegriffen, und das hat auch geklappt. Dann, wie gesagt, wollte ich aufholen und bin an der Leitschiene gestrandet."
"Heute lief alles gegen uns", so Teamchef Peter Sauber. "Wir lassen das schnell hinter uns und konzentrieren uns auf Kamuis Heimrennen in Suzuka, das für unser Team sehr wichtig ist."
"Es ist schade, nicht ins Ziel gekommen zu sein", so James Key, Technischer Direktor des Teams. "Unsere Fahrer waren mit unterschiedlichen Strategien unterwegs, um das Beste aus ihren jeweiligen Startpositionen zu machen. Nick startete auf den härteren, Kamui auf den weicheren Reifen vom Qualifying."
"In der frühen Safety-Car-Phase mussten wir entscheiden, ob wir Kamui reinholen oder nicht. Wir entschieden, wie auch unser Umfeld, ihn weiterfahren zu lassen. Kamui blieb hinter Michael Schumacher stecken, der sehr langsam war und Kamui übel viel Zeit gekostet hat. Als er Michael überholt hatte, musste Kamui einen Vorsprung auf die Leute hinter ihm herausfahren, damit die Strategie noch aufgehen konnte."
"Leider ist ihm bei dieser Aufholjagd ein Fehler unterlaufen, und sein Rennen war vorbei. Nick hatte nach einem Unfall zu Rennbeginn ein beschädigtes Auto und war zwei Mal an der Box. Wir haben ihm ein Mal Option-Reifen gegeben und dann Prime, damit hätte er zu Ende fahren können. Aber dann gab es leider einen Rennunfall, bei dem er vorne lag, und er war draußen."