• 27. Juni 2010 · 19:40 Uhr

McLaren auch von Strafen nicht zu stoppen

Zwar kassierte Lewis Hamilton eine Durchfahrtsstrafe, doch seinen zweiten Platz gefährdete das nicht - Jenson Button fuhr zu Rang drei

(Motorsport-Total.com) - Nur Sebastian Vettel konnte als Sieger in Valencia etwas auf das McLaren-Duo in der Weltmeisterschaft aufholen. Ansonsten sind Lewis Hamilton und Jenson Button mit ihren Rängen zwei und drei an der Spitze gefestigt. In der Herstellerwertung baute man den Vorsprung natürlich aus, da Mark Webber keine Zähler holte. Dennoch: Problemlos war die Fahrt von McLaren nicht.

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Lewis Hamilton erlebte aufregende Phasen im Valencia-Rennen Zoom Download

Hamilton überholte zu Beginn der Safety-Car-Phase nach der Boxenausfahrt das Safety-Car - nach der Safety-Car-Linie. Erst nach der Wiederfreigabe des Rennens folgte hier die Strafe. Doch der Engländer streckte sich, baute den Vorsprung auf den folgenden Kamui Kobayashi so weit aus, dass er den zweiten Rang auch nach der Durchfahrtsstrafe halten konnte.

Dabei hätte es schon beim Start zum ersten Mal krachen können. "In der ersten Kurve war es mit Sebastian Vettel sehr eng", so Hamilton. "Ich sah eine Lücke, bremste hinein und wir fuhren Seite an Seite durch die Kurve. Er gab mir genug Platz, aber wir berührten uns leicht und dabei wurde mein Frontflügel beschädigt."

Beim Stopp während der Safety-Car-Phase wurden nicht nur die Reifen gewechselt, sondern auch die Nase. "Danach war meine Pace viel besser, ich konnte Vettel jagen", fuhr er fort. "Überholen ist hier aber unmöglich, wenn die Autos ähnlich schnell sind." Das große Problem im Rennen aber war nicht der Zweikampf an der Spitze.

"Wenn das Safety-Car auf die Strecke kommt, ist es schwierig, alles Informationen mitzubekommen", so Hamilton. "Es piept im Ohr, Lichter gehen im Auto an. Man muss dann zwischen der Safety-Car-Linie 1 und der Safety-Car-Linie 2 eine bestimmte Zeit einhalten, dazwischen aber darf man schnell fahren. Das ist alles etwas kompliziert."

"Ich fuhr über die letzte Safety-Car-Linie und wollte dann die Lücke zu Vettel schließen. Aber als ich aus der ersten Kurve kam, sah ich, wie das Safety-Car herauskam", erklärte er weiter. "Ich steckt zurück und so überfuhren wir dann die Linie. Ich dachte, das sei in Ordnung so." War es aber nicht.


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Die folgende Strafe hätte ihn zurückwerfen können, doch Hamilton hielt den Schaden in Grenzen. "Als das Team mir sagte, dass es eine Strafe geben würde, ich habe alles gegeben. Ich konnte die Lücke nach hinten ausbauen", beschrieb er. "Ich saß meine Strafe ab und kam wieder als Zweiter raus. Ich erkenne daran nichts Unfaires. So sind die Regeln, die müssen wir alle akzeptieren."

Button wiederum kam ohne große Wirrungen durch das Rennen, hing jedoch lange hinter Kamui Kobayashi fest. Den Grundstein für seinen Podestplatz legte er aber ohnehin schon in der ersten Runde. "Diese erste Runde war toll - ich habe es geliebt!", so der Engländer. "Ich war für zehn Kurven neben Robert Kubica, dann überholten wir beide in Kurve acht Mark Webber - einer innen und einer außen! Bis Kurve zehn haben wir gekämpft, aber ich kam außen nicht vorbei - es war zu eng."

"Als das Safety-Car auf die Strecke kam, war es eng. Ich wurde vom Team zuvor gewarnt, dass das Safety-Car 'in dieser Runde' kommen könnte", erklärte Button. "Also ging ich an die Boxen. Ich hatte keine Zeit zu lupfen oder gar zu bremsen. Ich verstehe daher nicht, warum ich zu den Rennkommissaren bestellt wurde." Letztlich brummten diese ihm fünf Strafsekunden auf, die aber nichts veränderten.

Danach war sein Rennen zunächst der statisch. "Ich war hinter Kamui, ich wusste, dass er noch an die Box musste", erklärte er. "Seine Pace war ganz ordentlich, daher wusste ich, dass er nicht gleich reingehen würde. Aber hier kann man nicht einfach überholen. Ich fuhr heute wenig Abtrieb, um auf den Geraden schnell zu sein. Aber damit kam ich nicht gut aus den Kurven heraus. Als er dann an die Box ging, hatte ich drei oder vier Runden viel Spaß."

Teamchef Martin Whitmarsh zog zufrieden Fazit. "Ohne Sieg sind die Ränge zwei und drei sehr gut, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir hier nur wenig Verbesserungen brachten - im Gegensatz zu den anderen Top-Teams, die große Upgrades brachten", erklärte er. Mit der Strafe für Hamilton konnte er leben.

"Doch das war schon eine knappe Entscheidung", erklärte er. "Es kostete ihn zwar nicht den zweiten Rang, wohl aber die Chance, mit Vettel um den Sieg zu kämpfen. Das war unser Plan. Seine Pace in den letzten Runden zeigte, dass er vielleicht noch die Chance für einen Angriff hätte haben können. Die Strafe war frustrierend für Lewis, für uns, aber auch für die Zuschauer. Doch das muss man akzeptieren."

"Jenson wiederum fuhr ein solides Rennen, auch wenn er lange hinter Kamui hing", so Whitmarsh. "Doch das Chaos des Safety-Cars nutzten unsere Ingenieure gut, wir konnten die Nase von Lewis' Autos wechseln und beide dennoch auf den Rängen zwei und vier wieder auf die Strecke bringen. Der vierte Rang für Jenson war dabei eigentlich ein dritter Rang, denn Kamui musste ja noch neue Reifen holen."

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