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Frust und Enttäuschung bei Mercedes
Die Top-10 waren trotz des neuen Pakets weit außerhalb der Reichweite - Nico Rosberg und Michael Schumacher kämpften mit Reifenproblemen
(Motorsport-Total.com) - Alle hoch gesteckten Ziele mit dem neuen Aerodynamikpaket für Valencia können wieder in den Schubladen verschwinden. Mercedes war im Qualifying zum Europa-Grand-Prix nicht in der Lage, auch nur im Ansatz die Spitzenzeiten mitzugehen. Das Problemfeld war dabei schnell ausgemacht: Die Reifen brachte man abermals nicht richtig zum Arbeiten. Das Phänomen kannte man bereits, erwartete es aber nicht in so heftiger Form in der spanischen Hafenstadt.
"Es ist sehr frustrierend, so weit hinten zu stehen, obschon meine Runde gut war", so Rosberg, der nur als Zwölfter starten wird - immerhin drei Ränge vor Michael Schumacher. "Mehr Leistung war einfach nicht im Auto. Am Morgen hatten wir in paar Probleme, wir mussten Kompromisse beim Updatepaket eingehen und das hat über den Top-10-Einzug entschieden."
"Es ist nicht einfach zu verstehen, was genau passiert ist, denn wir hatten gehofft, dass es hier einen Schritt nach vorn geht. Aber immerhin stehen die besten Updates noch aus und wir müssen schnellstmöglich die Reifen verstehen", fuhr er fort. "Das Auto wird im Rennen stärker sein, wir müssen also optimistisch sein und dann werden wir sehen, was passiert."
Für Schumacher kam es mit Rang 15 noch schlimmer. "Natürlich bin ich enttäuscht, da wollen wir sicher nicht stehen", erklärte er. "Ich musste mit zwei Dingen kämpfen. Zum einen gab es ein generelles Reifenproblem wie schon in Montréal, wir bringen sie im Qualifying nicht zum Arbeiten. Das machte alles noch schwieriger und wir müssen das verstehen lernen."
"Die neuen Updates aber waren ein Vorteil, auch wenn sich das in der Leistung nicht zeigt", bestätigte auch Schumacher den Schritt. "Drei Zehntel hätte ich vielleicht noch schneller sein können, wenn mir Buemi nicht im Weg gestanden hätte, aber für Q3 hätte das dennoch nicht gereicht. Aber wir sind Kämpfer und wir kennen diesen Sport lang genug. Unsere Starts sind gut und mit mehr Benzin an Bord sieht es nicht so schlecht aus. Wir wollen morgen das Beste aus der Situation machen."
Teamchef Ross Brawn war die Enttäuschung ebenfalls ins Gesicht geschrieben. "Wir dachten, dass wir nach Montréal die Reifenprobleme verstanden hätten, aber es bleibt eine Herausforderung", erklärte er. "Teams und Fahrer haben sich gut geschlagen, aber mehr geht im Moment nicht. Wir geben bei der Autoentwicklung Gas und manchmal stolpert man dabei eben. Wir müssen unseren nächsten Schritt genau abwägen."
"Natürlich war es eng, aber wenn man sechs Zehntel langsamer als die beste Rundenzeit ist, dann endet man wie Nico nur auf dem zwölften Platz", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Michael geriet im letzten Sektor in Verkehr, daher kam er nicht weiter nach vorn. Wie werden aber nicht aufgeben, unser Paket weiter zu verbessern, so wie wir das schon seit Saisonstart machen."