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20 Sekunden Zeitstrafe gegen Schumacher!
Die Rennkommissare und Berater Damon Hill haben entschieden: Michael Schumacher wird nachträglich mit einer Zeitstrafe belegt
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers Überholmanöver gegen Fernando Alonso in der letzten Kurve des Grand Prix von Monaco blieb nicht ohne Folgen: Die Rennleitung hat den Mercedes-Piloten nachträglich mit 20 Sekunden Zeitstrafe (eigentlich mit einer Durchfahrstrafe, so eine wird aber in den letzten fünf Runden automatisch in eine Zeitstrafe umgewandelt) belegt. Damit fällt er vom sechsten auf den zwölften Platz zurück und geht - was WM-Punkte angeht - leer aus.
Nach der Kollision zwischen Karun Chandhok und Jarno Trulli in der Rascasse war das Safety-Car auf die Strecke gekommen. Um ein "sauberes" Zielfoto zu ermöglichen, kam dieses in der letzten Kurve an die Box. Im Reglement heißt es für diesen Fall: "Wenn das Rennen endet, während das Safety-Car angewendet wird, fährt das Safety-Car am Ende der letzten Runde an die Box und die Autos nehmen die Zielflagge ganz normal, ohne zu überholen."
Allerdings wurde nach der Zieldurchfahrt fast drei Stunden lang darüber diskutiert, ob das Rennen nun tatsächlich während eines Safety-Car-Zustands geendet hat, schließlich wurden in der Zielkurve grüne Flaggen geschwenkt. Auch für Schumacher stand fest: "Für mich bin ich Sechster. Wir haben die Nachricht 'Track clear' bekommen. Das war offiziell auf dem Monitor zwei dargestellt. Das hatte mir das Team mitgeteilt."
Aber er gab zu: "Wer weiß, vielleicht haben wir wirklich etwas übersehen, dessen ich jetzt nicht firm bin. Lasst uns abwarten, was da auf uns zukommt." Auch Alonso musste zunächst rätseln: "Wir müssen abwarten, was die Kommissare sagen. Ich bin mit den Regeln nicht hundertprozentig vertraut. Ich vertraue meinem Team, das mir gesagt hat, dass das Safety-Car zwar an die Box kommen wird, aber nicht mehr überholt werden darf."
Die drei Rennkommissare José Abed (Mexiko), Christian Calmes (Monaco) und Paul Gutjahr (Schweiz) sowie deren Berater Damon Hill (Großbritannien) nahmen das seit 2009 geänderte Reglement genau unter die Lupe und entschieden sich für eine 20-Sekunden-Zeitstrafe gegen Schumacher. Pech für den siebenfachen Weltmeister: Hinter dem Safety-Car lagen alle Autos dicht beisammen, sodass er ans Ende jener Fahrer zurückfällt, die noch in der gleichen Runde waren.
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ist froh, dass die Rennleitung die Aktion bestraft hat: "In der letzten Kurve lagen noch viele Wrackteile, die Kurve war wirklich gefährlich", findet der Italiener. Wie dem auch sei: Durch die Rückstufung von Schumacher rücken die direkt dahinter liegenden Fahrer um je eine Position auf. Sébastien Buemi kommt auf diese Weise doch noch zu seinem ersten WM-Punkt dieser Saison.