• 12. Mai 2010 · 09:56 Uhr

Ferrari: "Vorhersagen sind schwierig zu treffen"

Fernando Alonso und Felipe Massa erhoffen sich in Monte Carlo eine bessere Leistung als zuletzt in Barcelona - Die Qualifikation als Schlüsselelement

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Großen Preis von Monaco sind sich die Formel-1-Teams in einer Sache einig: Die Qualifikation im Fürstentum ist in diesem Jahr wichtiger denn je, weil 2010 insgesamt 24 Autos um die Startplätze beim Glamour-Grand-Prix kämpfen. Auch Ferrari ist sich der schwierigen Ausgangslage bewusst und denkt vor dem sechsten Wochenende der Saison über neue Taktiken nach.

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Ferrari hat sich für das Rennen in Monte Carlo eine Steigerung vorgenommen Zoom Download

Generell rechnet man bei Rot allerdings mit einem besseren Wochenende als zuletzt in Spanien - vor allem im Hinblick auf die Reifenzuordnung von Bridgestone, welche superweiche und mittlere Pneus für den Klassiker in Monte Carlo vorsieht. Weichere Einstellungen sowie eine auf enge Kurven getrimmte Lenkung sollen Fernando Alonso und Felipe Massa das Fahren in Monaco erleichtern.

Außen vor bleibt indes das neue F-Schacht-System, das Ferrari beim vergangenen Grand Prix erstmals im Renneinsatz hatte. Stattdessen setzt man im Fürstentum auf maximalen Abtrieb, um dort den ersten Sieg seit 2001 einzufahren. Denn die Faszination Monaco ist groß, wie Alonso bestätigt: "Monaco ist einmalig. Alle Fahrer wollen dieses Rennen irgendwann einmal gewinnen."

Fotos: Ferrari, Großer Preis von Spanien


Die Qualifikation als Herausforderung

"Es ist das berühmteste Rennen der Welt und zieht deutlich mehr Medienvertreter an als sonst. Das heißt freilich, dass das Wochenende überaus anstrengend wird", meint der spanische Rennfahrer. "Technisch gesehen gibt es auf dieser Strecke immer wieder Überraschungen, sodass Vorhersagen generell schwierig zu treffen sind. Ich habe zum Beispiel sehr viel über das Verkehrsproblem gehört."

"Wir Fahrer müssen beim Überholen eben noch vorsichtiger zu Werke gehen."Fernando Alonso
"Es stimmt: Schon als wir noch mit 20 Autos hier waren, hatten wir Schwierigkeiten. Nun sind vier weitere Fahrzeuge am Start. Wir müssen diese Situation aber als zusätzliche Herausforderung verstehen", gibt Alonso zu Protokoll und fügt erklärend hinzu: "Wir Fahrer müssen beim Überholen eben noch vorsichtiger zu Werke gehen und dürfen nicht zu viel Zeit verlieren", so der Spanier.

"Die Ingenieure müssen indes den richtigen Augenblick erwischen, um uns in der Qualifikation auf die Strecke zu schicken" - nur durch geschicktes Teamwork könne man im Zeittraining eine gute Figur machen. Speziell nach dem jüngsten Podium ist das Siegertreppchen auch in Monte Carlo das erklärte Ziel Alonsos: "Es war sehr aufregend für mich, in Spanien erstmals mit Ferrari anzutreten."

Ferrari verzeichnet einige Fortschritte

"Dieses Mal fühlte ich die Leidenschaft der Fans am Circuit de Catalunya wie niemals zuvor. Aus diesem Grund habe ich mich sehr darüber gefreut, auf dem Podium zu stehen - auch wenn ich nicht der Sieger war", gesteht Alonso. "Unsere Modifizierungen brachten die erwarteten Fortschritte, doch andere Teams sind noch größere Sprünge gelungen - zumindest im Hinblick auf diesen Streckentyp."

"Barcelona kam uns leider nicht entgegen."Fernando Alonso
"Barcelona kam uns leider nicht entgegen. Ich bin aber überzeugt davon: Das Kräfteverhältnis der Teams wird sich anhand der Charakteristiken der jeweiligen Kurse immer wieder verschieben", sagt der Ferrari-Fahrer. Teamkollege Massa stößt ins gleiche Horn: "Was auch immer passiert - ich hoffe darauf, ein besseres Wochenende zu haben als in Barcelona", hält der Brasilianer fest.

"Ich tat mich von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag schwer damit, den nötigen Grip zu finden. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass wir das Auto nach China wesentlich verbessern konnten. Wenn wir aber sehen, wie stark Red Bull in Spanien war, ist das wohl noch nicht genug", findet der 29-jährige Rennfahrer. "Auch die anderen Teams haben etwas Geschwindigkeit gefunden."

Massa erhofft sich Besserung

"Wir müssen also schnellstmöglich einen größeren Schritt nach vorne machen, um es mit den vor uns liegenden Teams aufnehmen zu können", so Massa. "Ich rechne damit, an diesem Wochenende etwas konkurrenzfähiger zu sein. Bridgestone bringt die superweichen und mittleren Reifen an die Strecke und diese Kombination liegt mir. Hoffentlich kann ich das Potenzial des Autos umsetzen."

"Der Verkehr war bei diesem Rennen schon immer ein Problem."Felipe Massa
Doch dies hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut sich Massa in der Qualifikation in Szene setzen kann. "Der Verkehr war bei diesem Rennen schon immer ein Problem", meint der Formel-1-Routinier. "Ich will nicht allzu kritisch erscheinen, aber bei sechs derart langsamen Fahrzeugen auf der Strecke, könnte Q1 zu einer Lotterie werden. Wir werden daher strategisch an diese Qualifikation herangehen."

"Vielleicht füllen wir etwas mehr Sprit ein, um länger als üblich draußen bleiben zu können. Damit wären wir auf der sicheren Seite und würden am Ende von Q1 nicht ohne konkurrenzfähige Zeit dastehen", erläutert Massa. "Der Verkehr wird auch am Sonntag eine große Rolle spielen. Selbst wenn die Ingenieure die Situation sehr genau beobachten - du brauchst natürlich auch etwas Glück."

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