• 09. Mai 2010 · 19:05 Uhr

Ferrari: Zuverlässigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Ferrari hat beim Großen Preis von Spanien von den Missgeschicken anderer profitiert - Platz zwei für Fernando Alonso, Felipe Massa auf Rang sechs

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona schienen mindestens drei Piloten schneller zu sein als Ferrari-Fahrer Fernando Alonso, doch der Spanier kam bei seinem Heimrennen trotzdem als Zweiter ins Ziel. Alonso profitierte zum einen vom missglückten Boxenstopp Sebastian Vettels, der in der Schlussphase des Rennens außerdem von Bremsproblemen geplagt wurde. Zum anderen erbte der zweifache Weltmeister kurz vor Schluss den zweiten Platz von Lewis Hamilton, der aufgrund eines Reifenschadens ausfiel.

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Fernando Alonso liegt in der Meisterschaft nur noch drei Punkte hinter Jenson Button Zoom Download

"Es ist wahr, dass dieses Ergebnis auf unerwartete Weise zustande kam, aber so ist der Rennsport", so Alonso. "Wir wussten, dass wir einen schwierigen Grand Prix zu erwarten hatten, denn auf Strecken wie diesen haben wir nach wie vor nicht genug aerodynamischen Anpressdruck, um um die Pole-Position und den Sieg kämpfen zu können."

"Unter solchen Umständen müssen wir versuchen anzugreifen und jede Möglichkeit ausnutzen", fährt der ehemalige Renault-Pilot fort. "Der Reifenverschleiß scheint unsere Stärke zu sein, denn unsere Reifen waren in der Schlussphase des Rennens in einem besseren Zustand als die unserer Konkurrenten. Wir müssen zwar unser Leistungsniveau steigern, aber wir haben das Potenzial die Meisterschaft zu gewinnen."

Die beiden Ferrari-Piloten traten in Barcelona mit einer neuen Ausbaustufe ihres F-Schacht-Systems an. Dabei mussten die Fahrer mit der linken Hand eine Öffnung im Cockpit abdecken, um einen Strömungsabriss vor dem Heckflügel zu erzeugen. Dies führt zu höheren Geschwindigkeiten auf den Geraden. Alonso beschreibt das System als immer noch "experimentell" und erwartet beim Rennen in der Türkei eine verbesserte Version.

"Wir haben das Potenzial die Meisterschaft zu gewinnen."Fernando Alonso
Zuvor geht es aber erstmal nach Monte Carlo. "Die Abstimmung und die Reifen werden anders sein als hier. Wir werden sehen, wo wir dann im Vergleich zu den anderen stehen", so Alonso, der in der Gesamtwertung nun drei Punkte hinter dem führenden Jenson Button liegt. "Die Meisterschaft ist noch lang, aber ich wiederhole: Das ist ein gutes Ergebnis."

Massa tat sich auf dem Circuit de Catalunya deutlich schwerer als sein Teamkollege und kämpfte sich. Auch er profitierte von den Missgeschicken anderer Fahrer. Neben dem verunfallten Hamilton überholte Massa direkt zu Beginn des Rennens Nico Rosberg und Robert Kubica, die sich beim Start beharkten und dadurch an Boden verloren.


Fotos: Großer Preis von Spanien


"Es war ein schwieriges Rennen", so der Brasilianer. "Ich hatte einen guten Start, aber dann war ich immer hinter anderen Autos und konnte nie einen konstante Rennspeed fahren. Heute war der Mangel an Haftung mal wieder das Hauptproblem, besonders im dritten Abschnitt. Jedes Mal wenn es so aussah, als könnte ich auf Button aufschließen, konnte er in manchen Streckenabschnitten davonziehen."

Für Massa steht außer Zweifel, dass Ferrari die Leistungsfähigkeit seiner Autos verbessern muss. "Auch wenn wir ein paar Punkte nach Hause gefahren haben, kann ich mit der Art, wie die Dinge an diesem Wochenende gelaufen sind, nicht zufrieden sein", so Massa, der sich zudem bei einer Kollision mit Karun Chandhok den Frontflügel beschädigte.

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Felipe Massa hatte in Barcelona Mühe, mit Fernando Alonso mitzuhalten Zoom Download

"Das Handling des Autos war davon nicht wirklich beeinflusst", gibt Massa zu. "Wenn ich für einen Tausch der Nase in die Box gekommen wäre, hätte ich mindestens drei Plätze verloren. Also war die Entscheidung, draußen zu bleiben, die richtige." Das kommende Rennen in Monaco stellt für Massa übrigens eine Art Heimrennen dar. "Ich wohne nur ein paar hundert Meter von der Strecke entfernt."

Teamchef Stefano Domenicali war mit dem Ergebnis zufrieden, "wenn man die verschiedenen Leistungsniveaus unserer Konkurrenten bedenkt". Man müsse deshalb an der eigenen Leistung arbeiten. "Denn einige unserer Rivalen haben gezeigt, dass die größere Fortschritte als wir gemacht haben", so der Teamchef.

Chefingenieur Chris Dyer betonte dagegen die eigene, fehlerlose Vorstellung. "Wir konnten von den Problemen anderer Fahrer profitiere, was zeigt, dass Zuverlässigkeit einen entscheidender Faktor darstellt, wenn man seine Ziele erreichen möchte. Das Team hat sehr gut gearbeitet: perfekte Boxenstopps, keine technische Probleme an beiden Autos."

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