Liberty Media in Bedrängnis: Nächster EU-Politiker regt Überprüfung an
Auf EU-Ebene gehen Politiker gegen Liberty Media auf die Barrikaden - Sie beklagen eine zunehmende Monopolstellung im Motorsport sowie Wettbewerbsverzerrung
(Motorsport-Total.com) - Die Untersuchungen gegen Liberty Media häufen sich: Nach dem US-Kongress regt sich auf EU-Ebene verstärkt Widerstand gegen die Formel-1-Eigentümer. Innerhalb kürzester Zeit klagt ein zweiter Abgeordneter an. Grund ist die Ablehnung von Andretti und der Verdacht einer unerlaubten Monopolstellung.
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Greg Maffei, CEO von Liberty Media, muss sich womöglich bald erklären Zoom Download
Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Christine Anderson, hat deshalb eine offizielle Anfrage an die Europäische Kommission gestellt, in der sie die wettbewerbsrechtlichen Praktiken der Formel 1 untersuchen lassen möchte.
In der Anfrage, die online öffentlich einsehbar ist, heißt es: "Die Ablehnung des Andretti-Einstiegs in die Formel 1 durch die Formel-1-Gruppe (FOG) trotz FIA-Zustimmung könnte einen grundlegenden Interessenkonflikt offenbaren."
Anderson wirft mehrere kritische Fragen auf, darunter den Verdacht, dass die bestehenden Teams ein Kartell bilden, um neue Mitbewerber systematisch auszuschließen und den eigenen Marktwert zu schützen. "Durch diese Praxis könnte der Wettbewerb in der europäischen Motorsportbranche erheblich verzerrt werden."
Zudem wird die starke Wertsteigerung der etablierten Teams - bedingt durch die Marktabschottung - thematisiert, welche es insbesondere innovativen Privatunternehmern "wie einst Eddie Jordan oder Ross Brawn" erschwert, in die Formel 1 einzusteigen.
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Die Abgeordnete hebt hervor, dass diese wettbewerbsfeindlichen Praktiken erhebliche negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Motorsport- und Automobilsektors haben könnten.
Sie fordert die Kommission auf, die Strukturen in der Formel 1 eingehend zu prüfen und Maßnahmen zu erwägen, um einen faireren Zugang für neue Teams zu gewährleisten.
Die Antwort der EU-Kommission auf diese neuerliche Anfrage wird mit Spannung erwartet, da sie weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des europäischen Motorsports und des damit verbundenen Wirtschaftssektors haben könnte.
Erst kürzlich hatte der belgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont einen ähnlichen Antrag eingereicht, indem er die Mehrheitsübernahme des MotoGP-Promoters Dorna durch Liberty Media kritisierte und auch auf den Fall Andretti verwies, wobei er von einer illegalen Verzerrung des Wettbewerbs sprach.