Nico Rosberg bestätigt: Fürst Albert schaltet sich im Monaco-Poker ein
Neben Spa steht auch der Grand Prix von Monaco weiterhin auf der Kippe für die Formel-1-Saison 2023 - Sky-Experte Rosberg fordert mehr Kompromissbereitschaft
(Motorsport-Total.com) - Der offizielle Formel-1-Kalender für die Saison 2023 lässt immer noch auf sich warten, doch mittlerweile gilt es als fast gesichert, dass der Grand Prix von Frankreich vor einigen Wochen fürs Erste zum letzten Mal über die Bühne gegangen ist.
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Fürst Albert von Monaco und Liberty-Media-CEO Greg Maffei scheinen aktuell über die Zukunft des Monaco-Rennens zu sprechen Zoom Download
Neben Frankreich wackeln auch die Rennen in Belgien und Monaco gewaltig, doch es scheint, als würde mindestens einer der beiden Traditionskurse zunächst mit einem blauen Auge davonkommen und im Aufgebot der 24 Rennen im kommenden Jahr dabei sein. Möglicherweise schaffen es auch beide Grands Prix in das nächste Jahr.
Liberty Media stört sich schon seit einiger Zeit am Monaco-Vertrag, da das Rennen im Vergleich zu anderen Veranstaltungen viel zu günstig über die Bühne geht und der Automobilclub von Monaco zudem eigenständig die TV-Regie führt sowie Werbebanden der Strecke selbst vermarkten kann, was der Formel 1 ein großer Dorn im Auge ist.
Rosberg: Automobilclub von Monaco "fährt harte Schiene"
Daneben würde Liberty Media ebenfalls Änderungen an der Strecke begrüßen, da das Überholen in Monaco historisch als nahezu unmöglich gilt. Der Automobilclub von Monaco scheint jedoch in diesen Dingen kompromisslos zu sein, was Liberty Media gar nicht gefällt.
Sky-Experte Nico Rosberg, der im Fürstentum beheimatet ist, hat sich über die Situation in Monaco geäußert: "Der Prinz schaltet sich sogar selbst ein in diese Gespräche, weil der Automobilclub fährt da weiterhin so diese harte Schiene."
"Aber man braucht da so ein bisschen einen Mediator, der die Leute mal zusammenbringt jetzt, also die Formel 1 und den Automobilclub. Und da ist der Prinz sehr involviert und ich mache mir da schon Hoffnung, weil Monaco muss im Kalender bleiben", betont Rosberg.
Rosberg fordert mehr Kompromissbereitschaft seitens Monaco
"Das ist Rennsportgeschichte und es ist das glamouröseste Rennen des Jahres. Also das muss schon weitergehen. Aber Monaco muss da auch ein bisschen entgegenkommen. Da sind ja Sponsoren an der Strecke die Konkurrenten zu den Formel-1-Weltmeisterschafts-Sponsoren sind - Uhren und so weiter. Und das ist natürlich schwierig. Also da muss man einen Mittelweg finden."
Der Automobilclub hat in der Vergangenheit Werbebanden an die Schweizer Luxusuhrenmarke Tag Heuer verkauft, obwohl offizieller Uhrensponsor der Formel 1 Rolex ist. Kein Wunder, dass Liberty Media das nicht gerade mit Wohlwollen beobachtet.
Ralf Schumacher: Traditonsstrecken sollten gewahrt werden
Als Rosbergs Sky-Expertenkollege Ralf Schumacher auf die aktuellen Entwicklungen im Formel-1-Rennkalender angesprochen wird, sagt er: "Ich glaube, die Entwicklung ist grundsätzlich gut für die Formel 1, weil einfach das weltweite Interesse jetzt viel, viel größer geworden ist, als es noch vor einigen Jahren der Fall war."
Dennoch hofft Schumacher darauf, dass Traditionsstrecken wie Monaco oder Spa im Kalender bleiben: "Man muss die Tradition so ein bisschen beibehalten, aber das Problem ist halt: Die Formel 1 wird nicht günstiger."
"Die Strecken zahlen sehr, sehr viel Startgeld und die herkömmlichen Strecken in Europa sind einfach nicht bereit dazu, dass zu zahlen und das wird natürlich alles ein bisschen verlagern. Aber das ist einfach eine Bewegung, die findet statt, die wird auch wieder anders sein irgendwann", ist sich der Sky-Experte sicher.
Rückkehr der Rennen in China und Südafrika unklar
Der Kalender für die Saison 2023 wird sich um zwei Rennen auf insgesamt 24 Rennen erweitern, wobei die Rückkehr des Grand Prix von Katar sowie ein drittes Rennen in der USA in Las Vegas schon bestätigt sind.
Es wird zudem viel über eine Rückkehr der Rennen in China und Südafrika spekuliert, wobei mittlerweile davon auszugehen ist, dass die Saison 2023 für den Südafrika-Grand-Prix zu früh kommen würde, während die strenge Coronapolitik in China der Planung der Formel 1 einen Strich durch die Rechnung machen könnte.