Mercedes bekräftigt: Werden uns weiter in der Formel 1 engagieren
Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius skizziert, was er von der Formel 1 in Zukunft erwartet und bekräftigt gleichzeitig das Engagement der Marke in dem Sport
(Motorsport-Total.com) - Zwar hat sich Mercedes dem Ziel verschrieben, bis 2030 nur noch Elektroautos zu verkaufen. Die deutsche Automarke will der Formel 1 aber auch in Zukunft treu bleiben, selbst wenn der Sport das Thema Nachhaltigkeit nicht im selben Tempo oder Umfang verfolgt. Das zumindest versichert Ola Källenius bei 'Autocar'.
"Als Unternehmen haben wir beschlossen, diesen Weg zu gehen", kommentiert der Mercedes-Vorstandschef das Vorhaben, in der Straßenwagensparte ab 2025 nur noch in vollelektrische Architekturen zu investieren und ab 2030 nur noch Elektroautos zu verkaufen, "wo es die Marktbedingungen erlauben".
"Das ist die einzige Entscheidung, die man treffen kann - und das Gleiche gilt für die Formel 1", sagt Källenius, der die Bemühungen der Königsklasse, nachhaltiger zu werden, zu schätzen weiß: "Das nächste Antriebsreglement, das wir haben werden, wird der elektrischen Seite viel mehr Bedeutung beimessen - und es gibt ein klares Bekenntnis, die Formel 1 CO2-neutral zu machen."
Källenius sieht Formel 1 auf dem richtigen Weg
"Beim nächsten Reglement wird der elektrische Anteil an der Rundenzeit steigen. Es wird immer noch einen Verbrennungsmotor geben, aber er wird als Labor für die Entwicklung von CO2-freien Kraftstoffen genutzt werden", blickt der Mercedes-Chef voraus.
Zwar sei man noch nicht an einem Punkt, an dem man ein Rennen wie in Abu Dhabi nur mit der Energie einer Batterie bestreiten kann. "Die Batterietechnologie ist noch nicht so weit. Aber wenn wir CO2-frei fahren und mehr Wert auf Elektrifizierung legen, bleibt der Sport sehr relevant und wir werden weiterhin Rennen fahren."
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1954: Mercedes W196 / Fahrer: Juan Manuel Fangio, Karl Kling, Hans Herrmann, Hermann Lang Fotostrecke
Auf die Frage, ob ein Zusammenschluss zwischen der Formel 1 und der Formel E vor diesem Hintergrund unvermeidlich sei, sagt Källenius: "Darüber möchte ich nicht spekulieren. Ich weiß nur, dass die Formel 1 immer die Spitze des Motorsports bleiben wird."
Formel 1 für Technologie und Marketing wichtig
Nicht nur deshalb, sondern auch wegen des zunehmenden Interesses der jüngeren Zuschauer an dem Sport, will Mercedes sein Engagement fortsetzen. "Es wächst deutlich, vor allem bei den jüngeren Zuschauern. Die Netflix-Serie 'Drive to Survive' hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt", weiß der Vorstandschef.
"Wir freuen uns also, Teil dieser Serie zu sein und zu den treibenden Kräften in der Formel 1 zu gehören, die sie sowohl für unsere technologische Entwicklung als auch für das Marketing nutzen. Was uns betrifft, wird der Sport eine glänzende Zukunft haben."
Mit Blick auf das Saisonfinale 2021, in dem Lewis Hamilton den Titelkampf gegen Max Verstappen knapp verlor, auch weil die Rennleitung die sportlichen Regeln neu interpretierte, gibt Källenius zu: "Es war sehr emotional. Im Sport wechselt man manchmal innerhalb von Sekunden von Hoffnung zu Verzweiflung."
"Aber so ist das nun mal im Sport. Man muss einen Schlag einstecken, aber man steht wieder auf. Als Wettkämpfer geht man wieder auf die Strecke und kämpft weiter." Das muss Mercedes in dieser Saison umso mehr, denn nach acht Herstellertiteln in Folge hat das Team im Zuge neuer technischer Regeln an Drive verloren und liegt mit 118 Punkten Rückstand auf Red Bull nur auf Platz drei.