Silverstone: Formel-1-Grand Prix 2015 war profitabel
Vor allem Dank eines neuen Vermarktungsmodells haben die Veranstalter des Grand Prix in Silverstone 2015 mit der Formel 1 schwarze Zahlen geschrieben
(Motorsport-Total.com) - Die vorherrschende Meinung, als Veranstalter eines Formel-1-Rennens könne man aufgrund der hohen Startgebühren kein Geld verdienen, wird von Meldungen aus Silverstone torpediert. Denn dort war der Grand Prix im Jahr 2015 profitabel, wie Patrick Allen, der Geschäftsführer des Streckenbetreibers, gegenüber 'Autosport' erklärt.
"Ich habe mir die Zahlen angesehen, und es war zum ersten Mal seit vielen Jahren profitabel", sagt Allen. "Wir haben Geld verdient. Finanziell sieht es gut aus, wir haben die Wende geschafft. Das ist schön."
Diese Trendwende nach einigen Jahren mit roten Zahlen erreichet der Manager zum einen, indem er die Kosten senkte. "Wir haben viele Verträge mit Subunternehmern neu verhandelt und so die Kosten reduziert. Außerdem hatten wir den Verkehr besser im Griff, weshalb die Leute zufriedener waren", so Allen.
Vor allem sei aber das neue Vermarktungskonzept aufgegangenen. Silverstone hatte die Ticketpreise zum Teil deutlich reduziert und am Renntag Eintrittskarten zum Preis von 99 britischen Pfund (rund 130 Euro) angeboten. "Dadurch hatten wir am Sonntag 140.000 Besucher statt 120.000 im Vorjahr", rechnet Allen vor.
Fotostrecke: GP Großbritannien, Highlights 2015
Silverstone wie es leibt und lebt: 140.000 Zuschauer bejubeln den dritten Sieg von Lewis Hamilton beim Heimspiel. Das Home of British Motor Racing erlebt das bisher spannendste Saisonrennen 2015 - und feiert im Anschluss eine riesige Gartenparty. Fotostrecke
Und nur mit vollen Tribünen sei der Grand Prix ein nachhaltiges Geschäftsmodell: "Die Rechnung ist recht einfach: Je mehr Leute kommen, umso niedriger können die Preise sein", so Allen. "Wenn wir am Sonntag 200.000 Besucher haben, könnte ich im Jahr darauf die Preise weiter senken."
Sein Vorgänger im Unternehmen hätte in dieser Beziehung genau den entgegengesetzten und damit falschen Weg eingeschlagen. "Unter dem alten Management war die Reaktion auf die sinkenden Zuschauerzahlen: 'Wir müssen Bernie Ecclestone noch bezahlen, also müssen wir die Preise erhöhen.' Dadurch konnten es sich aber noch weniger Leute leisten, die Zahlen sanken weiter und die Preise stiegen weiter an", beschreibt Allen den Teufelskreis.