• 17. April 2015 · 22:29 Uhr

Alle Verträge zerreißen? Nicht mit Ferrari und Mercedes...

Während die kleinen Teams Max Mosleys Vorschlag der zerrissenen Verträge unterstützen, sind die Großen dagegen - Ferrari bereitet Ausstiegsdrohung vor

(Motorsport-Total.com) - Dass die Geldverteilung in der Formel 1 mehr als ungerecht ist, ist kein Geheimnis. Selbst mit zahlreichen Erfolgen würde ein Team wie Sauber finanziell weniger verdienen, als ein Team wie Ferrari für seine bloße Teilnahme bekommt. Schuld sind gewisse Verträge, die große Teams mit Bonuszahlungen in der Formel 1 halten sollten, doch mittlerweile drohen diese, die Königsklasse zu zerstören, weil gerade nicht-privilegierte Teams am Abgrund stehen.

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Die Verträge können gerne zerrissen werden, aber ohne Ferrari... Zoom Download

Ex-FIA-Präsident Max Mosley hat die Zeichen der Zeit ebenfalls erkannt und äußerte kürzlich den Wunsch, alle bestehenden Verträge zu zerreißen und bei Null zu beginnen - mit gleichmäßigerer Verteilung. Doch natürlich sorgt diese Forderung in der Formel 1 für unterschiedliche Reaktionen - je nachdem auf welcher Seite der Startaufstellung man steht.

"Mich würde es nicht stören, wenn der Vertrag zerrissen werden würde", sagt Teamchefin Monisha Kaltenborn, die mit Sauber eben nicht zu jenen finanziell mit Sonderboni ausgestatteten Teams gehört. Und auch Manor-Pendant John Booth wäre mit seinem klammen Rennstall natürlich sofort für Tabula Rasa. "Natürlich würden wir jeden Schritt in diese Richtung unterstützen", sagt der Marussia-Führer.

Am anderen Ende der Startaufstellung ist die Stimmungslage eine komplett andere. Mercedes bekommt als Premium-Hersteller ebenfalls große Bonuszahlungen ausgeschüttet und plant natürlich auch mit diesem Budget. Motorsportchef Toto Wolff kann daher mit den Aussagen Mosleys nicht viel anfangen und hält diese sowieso für Nonsens: "Das ist ein unrealistisches Szenario", winkt der Österreicher ab.

"Wenn man es besser machen möchte, kann man es beim nächsten Mal ja noch einmal versuchen."Toto Wolff
"Der Vertrag existiert, und darüber kann man glücklich oder unglücklich sein", sagt er. Sein lapidarer Lösungsvorschlag: "Wenn man es besser machen möchte, kann man es beim nächsten Mal ja noch einmal versuchen." Fraglich ist nur, ob manche Teams dazu noch die Chance bekommen werden. Doch der Mercedes-Mann bekommt ausgerechnet von Seiten Ferraris Unterstützung.

Die Roten bekommen seit vielen Jahren den größten Anteil vom Kuchen und möchten nicht darauf verzichten. Und wenn doch, dann droht Teamchef Maurizio Arrivabane schon einmal symbolisch mit dem Ausstieg: "Wenn Max die Idee hat, die Verträge zu brechen, dann möchte ich ihn fragen, was er ohne Teams wie Mercedes oder Ferrari macht", so der Italiener. "Dann kann er eine lustige Meisterschaft eröffnen und das Geld verteilen."

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