Lewis Hamilton kritisiert FIA-Mitarbeiter: Im Briefing keine Maske getragen
Wenn's um Piercings und Unterwäsche geht, ist Lewis Hamilton raus: Der Superstar versteht nicht, warum die FIA solche Kleinigkeiten plötzlich zum Thema macht
(Motorsport-Total.com) - Der neue FIA-Rennleiter Niels Wittich hat vor dem Rennen in Melbourne eine "Aktion scharf" bei einigen Themen angekündigt, die sein Vorgänger Michael Masi eher lax gehandhabt hat. So hat Wittich die Formel-1-Stars etwa daran erinnert, dass sie beim Fahren aus Sicherheitsgründen keine Piercings und sonstigen Schmuck tragen dürfen, und auch bei der Überprüfung der feuerfesten Unterwäsche werde man in Zukunft genauer hinschauen.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton hat nicht vor, seine Piercings wegen der FIA abzunehmen Zoom Download
Maßnahmen, die streng genommen nichts anderes sind als die Exekution bestehender FIA-Regeln - die aber auch für Belustigung sorgen. Insbesondere bei Lewis Hamilton, der gegen das Piercingverbot rebelliert und bereits angekündigt hat, es nicht einhalten zu wollen. Auch, weil einige seiner Piercings eingewachsen sind und er diese nicht einfach so herausnehmen kann.
"Ich habe bestimmte Piercings, von denen nicht viele wissen. Die kann ich nicht einfach rausnehmen", grinst er - und regt mit der Beschreibung "von denen nicht viele wissen" die Fantasie insbesondere seiner weiblichen Fans an.
"Nein, ich mache nur Spaß, mache nur Spaß", relativiert Hamilton. "Ich schätze, die Regel gibt es schon ewig. Seit ich da bin zumindest. Ist nichts Neues." Und er kündigt an: "Komme ich halt nächste Woche mit noch mehr Schmuck daher!"
Hamilton an Verstappen: Du willst es doch auch, Mann!
Max Verstappen greift den Faden auf und wirft ein, er könne gar keinen Schmuck am Körper tragen, weil er sonst "viel zu schwer" sei: "Geht also nicht." Hamilton schüttelt den Kopf: "Ich weiß doch, dass du ein Nippelpiercing möchtest, Mann!" Worauf Verstappen lacht: "Willst du es nochmal sehen?"
Besprochen wurde das Thema zwischen Wittich, Hamilton & Co. am Freitagabend beim Fahrerbriefing in Melbourne. "Ist das ein Kampf, den er zu diesem Zeitpunkt führen muss?", wundert sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit der 'Press Association' über den ehemaligen Rennleiter der DTM, der 2022 in die Formel 1 gewechselt ist.
Das Fahrerbriefing beschreibt Hamilton als "das längste meines Lebens. Ich fahre schon echt lang Rennen, aber so eine lange Fahrerbesprechung hatte ich noch nie", grinst er und bringt auf diese Art und Weise mutmaßlich zwischen den Zeilen zum Ausdruck, dass er die Diskussionen über Piercings, Unterwäsche & Co. lächerlich findet.
Außerdem hält Hamilton den FIA-Offiziellen einen Spiegel vor, wenn er sagt: "Viele haben keine Maske getragen. Einige der Fahrer schon, aber die meisten FIA-Mitarbeiter nicht. Ich habe mich da nicht wohlgefühlt."
"Ich verstehe diese ganzen Kleinigkeiten nicht. Warum machen sie jetzt die Unterwäsche zum Thema? Ist es wirklich sinnvoll, dass wir darüber diskutieren? Aber gut, lassen wir das am besten hinter uns", winkt der 37-Jährige ab.