Brown: Formel 1 sollte Verfälschungen durch Netflix akzeptieren
McLaren-CEO Zak Brown verteidigt Netflix gegen verärgerte "Drive To Survive"-Fans und findet, "ein bisschen kreative Freiheit" sei erlaubt - Positiver Effekt überwiege
(Motorsport-Total.com) - Seit ihrem Start im Jahr 2019 ist die Formel-1-Dokureihe "Drive To Survive" zu einem echten Netflix-Hit geworden. Doch mit der jüngsten Veröffentlichung der dritten Staffel häuften sich kritische Stimmen, die sich über die Art und Weise ärgerten, wie das Drama künstlich auf die Spitze getrieben wurde.
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Zak Brown sieht in "Drive To Survive" vor allem einen Aufmerksamkeitsmotor Zoom Download
Besonders das häufige Einspielen von Funksprüchen oder Kommentaren, um eine Kontroverse zu unterstreichen, stieß einigen sauer auf - etwa der Versuch, ein Gefühl des Konflikts zwischen dem McLaren-Duo Carlos Sainz und Lando Norris darzustellen.
Zak Brown verteidigt Netflix gegenüber derartiger Kritik. "Ich denke, Netflix war großartig für die Formel 1", sagt der McLaren-CEO und ist sich der zusätzlichen Popularität, die der Sport dadurch gewonnen hat, sehr bewusst: "Es war die Nummer eins bei den Trends. Ich glaube, es war die Nummer eins in 25 Ländern."
Brown zieht Vergleich zu Hollywood-Filmen
Das primäre Ziel von Netflix sei, "zu unterhalten und neue Zuschauer für die Formel 1 zu gewinnen", sagt Brown. "Und das ist mehr als erreicht worden, was großartig ist."
Dass es inhaltlich zu gewissen Verzerrungen oder Überhöhungen der Realität kommt, sieht der US-Amerikaner weniger kritisch. Den Umgang von Netflix mit der Formel 1 vergleicht er mit der Art und Weise, wie Hollywood bei Filmen die Unterhaltung häufig über die Notwendigkeit stellt, realistisch zu sein.
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"Nehmen wir Top Gun. Man schaut es sich an und ich bin mir sicher, dass jeder Kampfpilot gesagt hat, dass man das in einem Jet nicht machen kann. Aber es war ein großartiger Film", sagt Brown und fügt hinzu: "Natürlich wissen wir alle, die wir in diesem Sport tätig sind, dass Carlos und Lando eine großartige Beziehung hatten, und es gab nicht die Art von Spannung, die dort dargestellt wurde."
"Ein bisschen kreative Freiheit" ist erlaubt
Der McLaren-CEO findet das "okay". Für ihn überwiegt der Nutzen: "Das Wichtigste ist doch, dass es einige wunderbare Dinge hervorgebracht hat, um neue Fans auf der ganzen Welt zu gewinnen. Also unterstützen wir Netflix und das, was sie zu erreichen versuchen, sehr, auch wenn sie sich hier und da ein bisschen kreative Freiheit nehmen."
Nicht ganz so unproblematisch empfindet das Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Vor dem Rennen am Sonntag verriet er: "Ich wurde vor kurzem gefragt, ob ich zusammenzucke, wenn ich es mir anschaue. Die ehrliche Antwort ist ja, ständig!"
"Es ist eine TV-Show, aber sie zeigt auch eine Seite des Sports, die normalerweise bei einer konventionellen Wochenend-Übertragung nicht vermittelt wird. Sie zeigt einige der Eigenschaften und einige der Persönlichkeiten, die auf eine bestimmte Art und Weise präsentiert werden, um das Publikum zu fesseln. Aber insgesamt ist es sehr positiv für die Formel 1 und die Popularität scheint enorm zu sein."