Alonso: Würde mit keinem Kollegen in den Urlaub fahren
Der McLaren-Pilot über schwierige Freundschaften in der Formel 1, das Verhältnis zu seinem Teamkollegen und ungeahnte Sympathien für einen Youngster
(Motorsport-Total.com) - Zu seinen Fahrerkollegen hatte Fernando Alonso in der Vergangenheit nicht immer das beste Verhältnis. Unvergessen ist seine Fehde 2007 bei McLaren mit dem damaligen Rookie Lewis Hamilton. In einem denkwürdigen Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix blockierte der Spanier sogar die Box, um Hamilton an einer schnellen Runde zu hindern. Seine späteren Teamkollegen bei Ferrari und Renault, Felipe Massa und Nelson Piquet jr., degradierte Alonso kurzerhand zu Adjutanten.
Und so verwundert es nicht, dass der 34-Jährige bei Fans und Fahrerkollegen gleichermaßen polarisiert. Zu seinen wenigen Freunden im Formel-1-Zirkus gehörten sicherlich die Ex-Piloten Mark Webber und Robert Kubica. Doch wie sieht es im aktuellen Starterfeld aus? Alonso überrascht mit der Aussage, dass sein aktueller McLaren-Teamkollege Jenson Button (zum Porträt) zu seinen Freunden zähle.
Der Grund: "Mit seinem Teamkollegen verbringt man viel Zeit in der Fabrik, beim Training und am Flughafen. Da ist es ein wenig einfacher, eine Freundschaft zu bilden", so Alonso und schiebt hinterher: "Vor den anderen Fahrern hat man viel Respekt, aber man würde nicht den Urlaub mit ihnen verbringen."
Alonso lobt Kwjat: talentiert und sehr witzig
Generell seien Freundschaften in der Formel-1-Welt schwierig, weil man in einem Umfeld lebe, das sehr anstrengend und stressig sei. "Die Beziehungen, die man im Fahrerlager pflegt, gehen deshalb nicht so tief, weil wir dort unseren Job machen und gestresst sind." Für einen weiteren aktuellen Piloten lässt Alonso dennoch Sympathien erkennen: Red-Bull-Youngster Daniil Kwjat.
"Er ist sehr talentiert. Ein großartiger Fahrer, aber auch ein großartiger Typ. Er ist sehr witzig und sehr freundlich. Er spricht italienisch und spanisch und ist einfach ein sehr netter Typ." Während von den Ex-Kollegen Rubens Barrichello der wohl witzigste Fahrer war, sei dies nach Meinung Alonsos heute der Russe. "Schwer zu sagen, aber ich würde meinen, es ist Kwjat."
Über Weltmeister Lewis Hamilton, mit dem die Probleme der Vergangenheit beigelegt scheinen, äußerte sich Alonso bereits in der Vergangenheit voll des Lobes. Auch vor dem Start der Formel-1-Saison 2016 bekräftigt er nochmals: "Er ist ein sehr talentierter und schneller Fahrer. Im Moment ist er der Favorit in der Formel 1." Einen anderen Preis würde Alonso übrigens Hamiltons Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg zutrauen. Der Deutsche hätte den Schauspiel-Oscar verdient! Begründung: "Er sieht Leonardo DiCaprio ähnlich", sagt der Spanier lachend.