• 15. April 2015 · 12:45 Uhr

Legendenparade kehrt zurück: Prost und Co. in Spielberg

Auch 2015 wird es auf dem Red-Bull-Ring beim Großen Preis von Österreich wieder eine Legendenparade geben - Im Fokus stehen die Turbo-Autos der Achtzigerjahre

(Motorsport-Total.com) - Die Legendenparade war 2014 eines der großen Highlights in Spielberg. Da ist es keine großer Überraschung, dass das Event im Rahmen des Großen Preises von Österreich 2015 seine Rückkehr feiern wird. Während im vergangenen Jahr österreichische Formel-1-Stars aller Epochen im Mittelpunkt standen, konzentriert man sich in diesem Jahr auf die legendären Turbo-Autos der Achtzigerjahre. Im Teilnehmerfeld finden sich dieses Mal auch Piloten aus dem Ausland.

So konnte man mit Alain Prost unter anderem einen viermaligen Weltmeister für das Spektakel gewinnen. Der Franzose wird auf dem Red-Bull-Ring eine Runde im McLaren MP4/2b drehen, mit dem er 1985 seinen ersten WM-Titel holte. Auch Landsmann Jean Alesi gibt sich im Renault RE50-03 von 1984 die Ehre. Außerdem dabei: Martin Brundle (Lotus 98T, 1986) und Pierluigi Martini (Minardi M186-0, 1986).

Österreich wird erneut durch Gerhard Berger im 1988er Ferrari F1-87/88c und Niki Lauda im McLaren MP4/2 von 1984 vertreten sein. "In den letzten 30, 40 Jahren hat es zwei besondere Ären in der Formel 1 gegeben. Da war einmal die Ära der Wingcars, die mit einem extremen Anpressdruck über die Aerodynamik irre Kurvengeschwindigkeiten erreicht haben. Und dann natürlich die Turbo-Ära mit den stärksten Motoren der Formel-1-Geschichte mit bis zu 1.400 PS", erklärt Berger.

"Ich durfte die gesamte Zeit der Turbo-Ära in meiner aktiven Karriere miterleben. Als Pilot fühlte man sich in diesen extrem starken Autos wie ein Ritter auf der Kanonenkugel", so der Österreicher, der mit seinem Ferrari F1-87/88c 1988 in Monza gewinnen konnte und WM-Dritter wurde. "Zuerst einmal ist es ein Ferrari - das ist immer etwas Besonders. Dieser Wagen kommt aber aus einer Zeit, wo die Leistung vom Reglement schon eingebremst wurde", weiß Berger.

"Mit ihm habe ich den ersten Grand Prix in Monza nach Enzo Ferraris Tod gewonnen. Das sind schon starke Erinnerungen. Das Schönste in der Formel 1 ist sicher Weltmeister zu werden. Das zweitschönste ist, in Monza vor italienischem Publikum zu gewinnen", erinnert sich Berger und ergänzt: "Die Autos von heute sind sehr stark elektronisch geregelt. Es gibt keine Kupplung mehr und die Piloten haben immer beide Hände am Lenkrad."

"Als Pilot fühlte man sich in diesen extrem starken Autos wie ein Ritter auf der Kanonenkugel."Gerhard Berger
Der Österreicher berichtet: "In der Turbo-Ära sind wir das ganze Rennen mit nur einer Hand am Lenkrad gefahren, mit der anderen haben wir geschaltet. Die 1.400 PS haben sich immer sehr abrupt entwickelt. Man kann sich vorstellen, dass bei dieser Leistungsentwicklung die Räder dauernd durchgedreht haben. Am Anfang hat man ja noch nicht einmal die Reifen aufgewärmt."

"Wir hatten mit der Kupplung damals noch drei Pedale und wir mussten Zwischengas geben, das musste alles sehr schnell gehen. Mit den Füßen haben wir wie auf einem Klavier gearbeitet. Das hat man wirklich beherrschen müssen, um die Kraft zu bewältigen. Die Leistungsentfaltung war richtig brutal damals."

Im Hinblick auf seinen Heim-Grand-Prix verrät Berger: "Die stärkste emotionale Erinnerung habe ich an meinen ersten Sieg im Alfasud beim Europameisterschaftscup am Österreichring. 1986 habe ich im Benetton lange beim Heim-GP geführt, dann hat's irgendwas mit der Batterie gehabt und ich musste das Auto abstellen." Die Legendenparade findet am 21. Juni um 12:40 Uhr statt, also unmittelbar vor dem Rennen auf dem Red-Bull-Ring.

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