Susie Wolffs kurzes Studium: Lieber Rennstrecke als Hörsaal
Als Plan B ging Susie Wolff einst in Edinburgh an die Universität, doch die Rennstrecke gefiel ihr besser als Vorlesungen in International Business
(Motorsport-Total.com) - Als Frau in der Formel 1 steht Susie Wolff stets im öffentlichen Fokus. Allein mit ihrer Anwesenheit als Williams-Entwicklungsfahrerin sorgt die Schottin für Schlagzeilen - dabei möchte sie eigentlich einfach nur als Rennfahrerin gesehen werden. Schon früh entdeckte Wolff den Motorsport für sich und verfolgte eisern ihre Karriereziele, die sie letzten Endes sogar in die Königsklasse brachten.
Doch was kaum jemand weiß: Susie Wolff hat sogar schon einmal International Business in Edinburgh studiert - für den Fall, dass es mit der Rennfahrerkarriere nicht geklappt hätte. "Das Studium war mein Plan B", erzählt die 32-Jährige im 'ZDF' bei der Talkshow von Markus Lanz. Dabei war sie eigentlich von diesem Plan nicht überzeugt: "Ich bin der Meinung, dass man keinen Plan B braucht - man muss einfach schauen, dass Plan A funktioniert."
Wirklich wohlgefühlt hatte sich die Williams-Pilotin in den Hörsälen nicht: "Ich habe einfach das gemacht, was alle anderen machen, weil jeder gemeint hat, ich sollte studieren", sagt sie. "Aber mein Traum war immer, Rennfahrerin zu werden, und ich habe gemerkt, dass ich beides nicht gut genug gemacht habe. Ich habe probiert, gut genug an der Universität und schnell genug auf der Rennstrecke zu sein - aber ich habe beides nicht gut gemacht."
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Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation. Fotostrecke
Und so zog die Schottin nach nur einem Jahr und zwei Wochen die Reißleine und rief ihren Vater an. "Ich habe ihm gesagt, dass ich etwas zu sagen hätte. Er sagte: 'Ich weiß ganz genau. Du willst aufhören mit der Universität.' Ich sagte: 'Ja.' Und er hat gesagt: 'Okay, komm nach Hause und überleg dir, was du jetzt machst. Ich hole dich ab, und danach musst du einfach entscheiden und weitermachen.'"
Wofür sich die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff entschieden hat, dürfte bekannt sein: "Eine Woche später war ich mit dem Auto unterwegs in Silverstone. Ich hatte nichts - nur mein kleines Zimmer und mein Auto - aber ich war so glücklich, weil ich meinen Traum vor mir gehabt habe", strahlt sie. Bereut hat sie diesen Schritt bis heute nicht.