Gabriel Bortoleto: Helmut Marko wird seine Aussage hoffentlich bereuen!
Dass er laut Helmut Marko nur ein "B-Fahrer" sein soll, will Gabriel Bortoleto nicht auf sich sitzen lassen: Die Antwort möchte der Rookie aber auf der Strecke geben
(Motorsport-Total.com) - Er hat noch nicht einmal sein erstes Formel-1-Rennen bestritten und schon die passende Antwort in Richtung Helmut Marko parat. Gabriel Bortoleto bestreitet in Australien sein Grand-Prix-Debüt, lässt sich aber auch von Aussagen des Red-Bull-Motorsportkonsulenten nicht aus der Ruhe bringen.
Der hatte den Sauber-Piloten im Vorfeld des Rennens gegenüber ServusTV nämlich als "B-Pilot" bezeichnet. Zwar bescheinigte er dem Brasilianer, ein "sehr intelligenter Fahrer" zu sein, der aber den absolut letzten Speed vermissen lasse, wie sich daran zeigt, dass er die Formel 3 und die Formel 2 jeweils nur mit zwei Saisonsiegen gewann.
Doch diese Kritik lässt den Rookie kalt: "Helmut hat viele talentierte Fahrer in die Formel 1 gebracht, aber er hat wahrscheinlich noch mehr Fahrer geholt, die letztendlich gescheitert sind", sagt er. Also: Auch Helmut Marko lag bei seinen Fahrern nicht immer richtig. "Und hoffentlich werde ich ihm das Gegenteil beweisen."
"Ehrlich gesagt, ich respektiere ihn für das, was er mit Fahrern wie Max Verstappen erreicht hat - für mich einer der Größten in diesem Sport", so Bortoleto weiter. "Jeder kann seine Meinung haben, wir leben in einer freien Welt. Er hat eben seine Meinung über mich."
"Aber ich denke, ich habe bewiesen, dass ich in die Formel 1 gehöre", sagt er. Denn Bortoleto hat die Formel 3 und die Formel 2 jeweils im ersten Anlauf gewonnen. "Und ich habe dabei auch seine Red-Bull-Fahrer geschlagen", merkt er an.
Fotostrecke: Formel-1-Fahrer, die bei Sauber ihr Debüt gefeiert haben
Gabriel Bortoleto wird voraussichtlich der letzte Debütant des Sauber-Teams sein, bevor es 2026 zum Werksteam werden wird. In dieser Fotostrecke wollen wir mal auf die Vorgänger des amtierenden Formel-2-Meisters schauen und was aus ihnen geworden ist. Fotostrecke
Generell möchte er es aber vermeiden, den Österreicher mit Worten überzeugen zu wollen: "Es gibt nichts, was ich jetzt den Medien sagen könnte, das seine Meinung ändern würde", weiß er.
"Das Einzige, was ich tun kann, ist auf die Strecke zu gehen und zu zeigen, dass er falsch liegt. Und hoffentlich wird er mit der Zeit zugeben, dass seine Einschätzung nicht richtig war und seine Aussage bereuen", so der Sauber-Pilot.
Alonso: Er war der Beste der Rookies
Einer, der hingegen vom Talent des 20-Jährigen überzeugt ist, ist Fernando Alonso. Der Spanier arbeitet schon seit einigen Jahren mit Bortoleto zusammen, seit dieser von der Management-Firma des zweimaligen Weltmeisters in seiner Karriere gefördert wird.
"Er war der beste Rookie dieser neuen Generation", betont Alonso. Denn in dieser Formel-1-Saison geben gleich fünf Fahrer ihr Debüt als Stammpilot - und Bortoleto hat sie in der Formel 2 und Formel 3 geschlagen.
Fotostrecke: Die Formel-1-Rookies der vergangenen 20 Jahre
2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
"Er war der Beste von ihnen", so Alonso. "Vielleicht hatte er im ersten Jahr nicht das Auto, um das in den Ergebnissen zu zeigen, aber hoffentlich vergessen die Leute nicht, was er in den letzten zwei Jahren geleistet hat."
Was den Spanier vor allem am Youngster begeistert, sei seine Hingabe und seine Professionalität. "Seit Tag eins war er fest entschlossen, hart für seine Träume zu arbeiten", lobt er. "Jede Rennvorbereitung war durchdacht, und er hatte einen sehr reifen Ansatz. Deshalb finde ich, dass er es verdient hat, in der Formel 1 zu sein, und hoffentlich hat er hier eine lange und erfolgreiche Karriere."
Ist mit Sauber mehr drin als der letzte Platz?
Der Anfang dürfte aber steinig und hart werden, denn nicht viele trauen Sauber zu, über die letzte Startreihe hinauszukommen. Punkte zu erreichen, könnte für ihn schon schwierig werden, das haben die Wintertestfahrten in Bahrain angedeutet.
Was wirklich neu ist an den F1-Autos 2025
Wir haben genau hingeschaut und zeigen euch interessante Technik-Updates bei den Formel-1-Autos 2025 und wer bei den Wintertests mit welchen Neuerungen überrascht hat!Denn die F1-Autos 2025 sehen nur auf den ersten Blick aus wie die Vorgängermodelle aus der Saison 2024. Viele Veränderungen befinden sich natürlich unter der Verkleidung, aber auch äußerlich gibt es Neues zu sehen. Manchmal braucht es dafür zwar die Lupe oder Werkzeuge zur Bildbearbeitung, dann aber zeigt sich: Selbst im vierten Jahr unter dem aktuellen Technischen Reglement haben die Ingenieure noch genug Spielraum, um bekannte Ideen neu umzusetzen oder völlig innovativ zu sein. Weitere Formel-1-Videos
Dort ging es für ihn vor allem darum, sich in seinem neuen Dienstgefährt wohl zu fühlen und sich an das Auto zu gewöhnen. "Wir arbeiten noch daran", sagt er. "Wenn man ein komplett neues Auto zum ersten Mal auf die Strecke bringt, ist es nie perfekt ausbalanciert. Und genau das war der Fall. Also mussten wir daran arbeiten und die Balance verbessern."
"Hoffentlich sind wir hier in Australien ein bisschen besser als beim Test. Viel mehr kann ich aber nicht sagen, weil ich noch nicht so viel gefahren bin", so Bortoleto. "Mal sehen, wie sich das Auto auf einer anderen Strecke als Bahrain anfühlt. Wir wissen, dass Bahrain sehr speziell ist, eine ganz eigene Charakteristik hat. Vielleicht ist es hier ein bisschen anders."
Kaum Testkilometer vor dem Debüt
Wichtig wird beim Saisonauftakt für ihn aber vor allem, einige Kilometer zu sammeln, denn so viele Formel-1-Kilometer ist er in seinem Leben bislang nicht gefahren. Bevor er zu Sauber kam, hatte er für McLaren lediglich einen Testtag in einem alten Auto absolviert.
Seitdem sind vor den Wintertestfahrten nur der Test in Abu Dhabi sowie zwei Testtage in einem alten Auto dazugekommen, die in diesem Jahr aber auf 1.000 Kilometer für Stammfahrer begrenzt sind.
"Ich konnte also nicht viel mehr machen. Ich hatte zwei Tage in Imola, an denen ich praktisch nicht gefahren bin, weil es geregnet hat. Deshalb haben wir beschlossen, die Kilometer für Barcelona aufzusparen", sagt er. "Dann hatte ich zwei Tage in Barcelona, an denen ich immerhin viele Runden drehen konnte."
"Aber es ist eben nur eine Strecke, zwei Tage. Man muss in diesen zwei Tagen so viel wie möglich lernen. Es gibt praktisch keine Zeit, um Daten zu analysieren, in die Fabrik zurückzugehen und mit dem Team daran zu arbeiten", hadert er. "Das war mein einziger Test vor Bahrain. Aber ich werde mich nicht darüber beschweren - es ist, wie es ist."
Aber so war es für ihn auch in der Formel 2, in der es kaum Testgelegenheiten vor der Saison gab. "Ich werde jetzt nicht jammern und sagen: 'Oh, ich hatte nicht die Gelegenheit, zu testen.' Nein, ich steige ins Auto, versuche mein Bestes zu geben und zu lernen. Irgendwann werde ich aufholen."
"Vielleicht bin ich ja schon auf dem Level, auf dem ich sein sollte. Wer weiß? Wir werden es an diesem Wochenende sehen."