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Helmut Marko: Warum Leclerc für Hamilton eine harte Nuss wird
Helmut Marko glaubt, dass Charles Leclerc Lewis Hamilton vor arge Probleme stellen wird, wenn dieser seine Qualifying-Schwäche nicht in den Griff bekommt
(Motorsport-Total.com) - Wird Lewis Hamiltons Ferrari-Karriere an Charles Leclerc zerbrechen? Mit 40 Jahren wagt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister 2025 noch einmal einen großen Schritt und wechselt von Mercedes zu Ferrari, wo er seinen achten Titel gewinnen möchte.
Dass er das Ziel auch wirklich erreichen wird, daran haben aber viele große Zweifel. Zum einen ist fraglich, ob Hamilton mit 40 noch die gleiche Performance wie früher zeigt, zum anderen könnte Teamkollege Charles Leclerc für den Briten zum großen Stolperstein werden.
Denn dieser könnte Hamilton vor allem im Qualifying schon den Zahn ziehen und an der langen Leine halten, glaubt Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko. Denn während Leclerc für ihn einer der besten Qualifyer im aktuellen Feld ist, sei das Qualifying in den vergangenen Jahren eine Schwäche Hamiltons gewesen.
"Er hat gegen Russell mehr oder minder den Kürzeren gezogen", blickt Marko auf das Qualifying-Duell, das 2024 mit 5:19 gegen Russell klar in die Hose ging. "Und auch Bottas hat ihn sehr oft im Qualifying geschlagen", merkt der Österreicher bei ServusTV an.
Zwar sei Hamilton in Sachen Rennpace eine Wucht, wie er betont, "aber wenn du jetzt drei, vier, fünf Plätze hinter Leclerc startest, bis du dann auch vorkommst, ist das kein einfaches Unterfangen", so Marko.
"Und bei solchen Aufholjagden geht es ja immer auf die Reifen - die überforderst du dann", sagt er. "Also wenn er sich im Qualifying nicht entsprechend steigern kann, dann wird es schwierig."
Brundle: Im Rennen macht niemand Hamilton etwas vor
Ähnlich sieht es auch Sky-Experte Martin Brundle, der Hamilton vor allem im Qualifying "ein paar mehr Fehler als früher" attestiert. Aber: Im Rennen sei der Ex-Weltmeister immer noch spitze, wie sich etwa in Silverstone im vergangenen Jahr gezeigt hat: "Dort gab es ein Rennen zu gewinnen, und er hat es gewonnen", betont Brundle bei Sky.
"Lewis hat es also immer noch drauf. Und wenn Ferrari ein siegfähiges Auto und ein meisterschaftstaugliches Auto hat, dann ist Lewis durchaus in der Lage, beides zu erreichen", meint er.
Fotostrecke: Die Ergebnisse der letzten 20 Ferrari-Debütanten in der Formel 1
Oliver Bearman (P7, Saudi-Arabien 2024): Der damals 18-Jährige kommt 2024 in Dschidda als bislang letzter Fahrer zu seinem Debüt für die Scuderia. Er ersetzt den erkrankten Carlos Sainz und sitzt erst ab Samstag im Auto. Unter diesen Vorzeichen liefert der Formel-2-Pilot mit P7 ein respektables Ergebnis bei seiner Formel-1-Premiere ab. Fotostrecke
Für ihn ist dabei eines absolut klar: "Lewis wird nicht davon eingeschüchtert sein, für Ferrari zu fahren. Diese Phase liegt längst hinter ihm, und er wird sich nicht unter Druck gesetzt fühlen - er hat nichts mehr zu beweisen", so Brundle.
"Die große Frage ist: Wird sein Ferrari-Abenteuer eher eine 'Fast-aber-doch-nicht'-Erfahrung wie bei Alonso und Vettel oder ein Schumacher-ähnlicher Triumphzug?" Denn in der jüngeren Vergangenheit hat es kein Fahrer geschafft, Ferrari zum Erfolg zu führen - weder Sebastian Vettel noch Fernando Alonso.
Berger: Immer schwierig, Ferrari zum Erfolg zu führen
"Es ist immer schwierig, Ferrari zum Erfolg zu führen. Das ist auch zu meiner Zeit mir nicht gelungen", erinnert sich Gerhard Berger, der in den 1980ern und 1990ern insgesamt sechs Jahre für die Scuderia fuhr. "Erfolg mit Ferrari ist doppelt so schwer wie in jedem anderen Team", sagt der Österreicher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
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Denn: "Diese Aura führt auch dazu, dass man sich ganz gerne mal in den Liegestuhl setzt und sich darin sonnt", meint er. "Es ist aber keine Zeit, sich zu sonnen, sondern härteste Knochenarbeit."
Ferrari hat laut ihm sicherlich die Möglichkeit, eine Rolle in der Weltmeisterschaft mitzuspielen. "Ob der Fahrer dann Lewis Hamilton oder sein Teamkollege Charles Leclerc ist, wird sich herausstellen."
Wolff hat sich mittlerweile an Hamilton in Rot gewöhnt
Allerdings hat die Konkurrenz etwas dagegen. Allen voran Toto Wolff möchte seinem Ex-Fahrer beweisen, dass er mit dem Wechsel nach Maranello den falschen Schritt gegangen ist. "Ich wünsche ihm von, sagen wir mal, auf persönlicher Seite nur das Beste. Auf der Rennstrecke wollen wir ihn gerne schlagen", sagt der Mercedes-Motorsportchef im ORF.
Für ihn war es im Januar seltsam, Hamilton erstmals in Rot zu sehen; daraus hatte er keinen Hehl gemacht. Mittlerweile hat er sich aber daran gewöhnt, seinen alten Weggefährten nicht mehr in Silber oder Schwarz zu sehen.
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"Am Anfang war das schon ein komischer Gedanke, wie das wieder aussehen wird nach so vielen Jahren in Mercedes. Aber er kam dann angeritten quasi in seinem roten Outfit und in dem roten Auto. Und in der schnelllebigen Zeit gewöhnst du dich halt auch schneller", sagt er. "Also jetzt Lewis Hamilton in Rot ist das normale Bild."
"Die ersten Fotos, dieses ikonische Foto, wie er vor dem Enzo-Ferrari-Haus steht in seinem Godfather-Outfit-Anzug. Da habe ich ihm gesagt: 'Zwölf Jahre versuche ich, dich in einen Anzug zu kriegen mit Krawatte. Und am ersten Tag bei Ferrari machst du es.' Und er hat sehr gelacht. Er hat gesagt: 'Trotzdem bin ich nicht sicher, ob ich in einem Anzug gut ausschaue.'"