• 10. März 2025 · 13:43 Uhr

Binotto über Audis F1-Pläne: "Wir müssen unseren eigenen Weg gehen"

Mattia Binotto soll Audi mit seiner Erfahrung in der Formel 1 zum Erfolg führen - Dass das nicht von heute auf morgen passieren wird, ist beiden Seiten bewusst

(Motorsport-Total.com) - Audi steigt 2026 ja bekanntermaßen offiziell in die Formel 1 ein und übernimmt dazu das bisherige Sauber-Team. Die Power-Unit wird in Neuburg entwickelt, während das Chassis weiterhin im schweizerischen Hinwil entsteht. Mattia Binotto, Ex-Ferrari-Teamchef, steht seit Sommer an der Spitze des Projekts.

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Mattia Binotto soll Audi in der Formel 1 langfristig an die Spitze bringen Zoom Download

"Ich sehe meine Erfahrungen, die ich über die Jahre gemacht habe, als Vorteil", erklärt der Italiener im Gespräch mit auto motor und sport. Doch genauso wie er sich anpassen müsse - "in einem anderen Land, mit anderen Leuten und einer anderen Kultur" -, müsse auch Audi seinen eigenen Weg gehen.

"Ich sage nicht, dass alles in der Vergangenheit immer richtig war, aber es ist eine Referenz. Aber unser Ziel muss es sein, unseren eigenen Weg zu gehen. Deshalb müssen wir einige Dinge auch anders machen", sagt der ehemalige Ferrari-Teamchef.

Ein wesentlicher Unterschied zu Ferrari sei die geografische Trennung zwischen Motor- und Chassis-Entwicklung. "Es kann ein Vorteil sein, alles unter einem Dach zu haben", räumt Binotto ein. Allerdings sei es nicht unmöglich, unter diesen Bedingungen erfolgreich zu sein und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.

"Die Geschichte hat gezeigt, dass man auch Titel gewinnen kann, wenn Auto und Motor nicht am gleichen Standort entstehen. Es liegt an uns, das zu zeigen", so Binotto.

Neue Regeln für Audi ein Vorteil?

Der 55-Jährige hält sich vorwiegend in Hinwil auf: "Da gibt es mit dem Aufbau der Mannschaft und der Fabrik mehr zu tun. Und normalerweise steuert das Auto am Ende mehr zur Rundenzeit bei als die Antriebseinheit."

Trotzdem könne es sein, dass die ersten Jahre unter den neuen Regeln ab 2026 vom Motor dominiert werden. "Das ist gut möglich. Wir sollten uns aber keine Sorgen machen, auch wenn ein Hersteller vielleicht mit einem Vorsprung loslegt."


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Dass Audi den neuen Regelzyklus als Neueinsteiger beginnt, sieht Binotto nicht unbedingt als Vorteil. "Ich würde sagen, es könnte auch ein Vorteil für die Topteams sein. Eine eingespielte Organisation könnte mit der Aufgabe am Anfang eventuell besser umgehen", sagt er mit Blick auf die Regeländerungen.

"Wir starten jetzt und lernen - die Zeit wird zeigen, was oder wer dabei einen Vorteil haben wird." Im Falle von Audi ist die Aufgabenverteilung zwischen ihm - als Leiter des Formel-1-Projekts - und Teamchef Jonathan Wheatley dabei klar geregelt.

"Er ist verantwortlich für alle Abläufe an der Rennstrecke, für das Management der Fahrer, die Kommunikation, Marketing und Sponsoren. Ich kümmere mich mehr um das, was in der Fabrik passiert. Also Teamaufbau, Fahrzeugentwicklung und Prozesse."

Binotto lobt Engagement von Audi

Entscheidungen zur Fahrerwahl würden gemeinsam getroffen - auch unter Einbeziehung von Audi-Vorstand Gernot Döllner. "Wir werden das gemeinsam entscheiden. Wir haben einen ähnlichen Hintergrund und funken deshalb auch auf der gleichen Wellenlänge. In jedem Fall zusammen mit Gernot Döllner."


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Dieser unterstütze das Projekt, wo er kann, sagt Binotto und ergänzt: "Audi steht voll dahinter, und ich glaube, keiner zweifelt das mehr an." Die Beteiligung des Staatsfonds von Katar sei eine wichtige Botschaft gewesen, die die langfristige Verpflichtung des Konzerns auch intern noch einmal unterstreiche.

Er betont außerdem, dass Audi sich trotz seiner bisherigen Rennsporterfolge der Herausforderung Formel 1 bewusst sei: "Als ich meine ersten Gespräche mit Audi geführt habe, hatte ich den Eindruck, dass wir ein klares und gemeinsames Verständnis der Situation haben. Dass es Zeit braucht, um Erfolg zu haben."

Auch Döllner habe dies deutlich gemacht und klargestellt, dass man sich realistische und langfristige Ziele setzen müsse. "Audi ist eine ehrgeizige Marke, aber sie denken auch rational. Sie verstehen die Größe der Aufgabe", bekräftigt Binotto.

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