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Steiner über Schumacher und Co: Düstere F1-Zukunft für Deutschland
Der deutsche Nachwuchs bräuchte mal wieder eine Chance, findet Ex-Teamchef Günther Steiner - dann könnte es auch wieder mit einem Grand Prix im Land klappen
(Motorsport-Total.com) - Satte 24 Rennen umfasst der Formel-1-Kalender auch 2025, in Deutschland macht die Königsklasse aber einmal mehr nicht Station. Im Oktober wird es hingegen schon ein halbes Jahrzehnt her sein, dass die Formel 1 letztmals über deutschen Boden bretterte, 2020 gab es im Zuge der Corona-Pandemie den letzten Auftritt auf dem Nürburgring.

© Motorsport Images
Günther Steiner und Mick Schumacher hatten ihre Höhen und Tiefen bei Haas Zoom Download
Der letzte offizielle Große Preis von Deutschland in Hockenheim liegt sogar noch ein Jahr länger zurück: Eine traurige Situation für die Autonation Deutschland und viele Motorsportfans im Land, findet auch Ex-Formel-1-Teamchef Günther Steiner: "Ein Rennen in Deutschland sollte drin sein. Automobilsport ist ja englisch und deutsch, aus der Historie", sagt Steiner jetzt im Interview mit RTL und sport.de.
Ob Hockenheim oder Nürburgring, da hat Steiner keinen Favoriten: "Sind zwei gute Rennstrecken, beide - deswegen sehe ich da keine Vorteile. Aber ich sehe mehr: Als Land sollte Deutschland einen Grand Prix haben, das ist meine Meinung, auch Meinung vieler anderer Leute", so Steiner. Deutschland sei eine "riesengroße Autoindustrie - und hatte immer Fahrer in der Formel 1. Jetzt sollte mal wieder ein Rennen da hin".
Hülkenberg gehört für Steiner schon zum alten Eisen
Doch aktuell deutet wenig darauf hin. Wenngleich Steiner den deutschen Nachwuchs mit Blick nach vorne immerhin noch nicht ganz abschreibt: "Ich traue es ihnen zu, sie müssen nur die richtige Unterstützung haben", glaubt der Südtiroler: "Und im Moment, genauso wie es schwierig ist für Deutschland, einen Grand Prix zu veranstalten, ist es schwierig für einen Fahrer, die Unterstützung für die Formel 1 zu bekommen."
Steiner weiter: "Ich glaube, es bräuchte ein bisschen Unterstützung der Industrie, der Automobilindustrie, in diese jungen Fahrer, um jemanden reinzubringen wieder." Schließlich koste es "so viel Geld", überhaupt in die Nähe der Formel 1 zu kommen. Zwar habe zumindest Mercedes ein Juniorprogramm, "aber es gibt ja auch andere deutsche Unternehmen, die sich sowas ohne weiteres leisten könnten, und mithelfen könnten, dass wieder ein Deutscher in die Formel 1 kommt", fordert Steiner.
"Weil Nico Hülkenberg, in der Zwischenzeit, ist auch nicht mehr der Jüngste", sagt der ehemalige Haas-Teamchef über den aktuellen Sauber- und zukünftigen Audi-Piloten: "Er ist noch fit, er kann sicher noch paar Jahre fahren. Aber irgendwann muss man schon sehen, dass jemand nachkommt - und nach ihm, glaube ich, ist im Moment nicht viel los", malt Steiner ein düsteres Bild in Bezug auf die mittelfristige Formel-1-Zukunft Deutschlands.
Schafft's Schumacher zurück? "Ich glaube eher nicht"
Mick Schumacher, den Steiner bei Haas selbst zwei Jahre lang aus nächster Nähe miterlebte, traut der Südtiroler die Rückkehr in die Königsklasse indes eher weniger zu: "Es wird schwierig. Wenn man länger nicht fährt, und dieses Jahr waren viele Sitze frei, dann wird es irgendwie schwierig, dort wieder reinzukommen", erklärt der 59-Jährige in Bezug auf Schumacher.
2025 fährt der Deutsche erneut in der WEC für Alpine. Gute Leistungen vorausgesetzt, gelingt ihm von dort noch einmal der Sprung rüber in Richtung Formel 1? Steiner würde sein Geld jedenfalls nicht darauf setzen: "Ich glaube nicht. Ich glaube, das wird er eher nicht", hat er zu Schumachers Chancen eine eindeutige Meinung.