FIA stockt auf: Bei sechs Rennen ein zusätzlicher Steward zur Unterstützung
Bisher besteht das Stewards-Panel der FIA an Rennwochenenden immer aus drei Personen, bei ausgewählten Rennen werden es 2025 vier sein - die Hintergründe
(Motorsport-Total.com) - Die FIA stockt personell auf! An vereinzelten Grand-Prix-Wochenenden wird das Stewards-Panel der Königsklasse von drei auf vier Personen erweitert - das ist das Ergebnis einer Analyse vergangener Events durch die FIA.

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Aus drei mach vier: FIA-Kommissare, hier mit Derek Warwick, beim Trackwalk Zoom Download
Hintergrund: Sechs Rennen wurden von der FIA als besonders arbeitsintensiv eingestuft, bei diesen bekommen die Stewards nun also zusätzliche Unterstützung - dazu gehört auch der Saisonauftakt im australischen Melbourne, wie Autosport, eine Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport-Network erfahren hat.
Die weiteren Rennen, bei denen der Weltverband gemäß seiner Daten einen höheren Arbeitsaufwand festgestellt hat, sind China, Kanada, Singapur, Mexiko und Brasilien. Auch hier wird das Panel 2025 von einem vierten Steward unterstützt, die übrigen 18 Rennen bleiben bei der bisherigen Besetzung mit drei Personen. Ziel der Maßnahme ist eine Verbesserung der Kapazitäten und effizientere Entscheidungsfindung.
Unverändert: Gesamtes Gremium trifft die Entscheidung
Damit soll die Rennleitung gezielt gestärkt werden, da sich der zusätzliche Steward insbesondere um die erste Sichtung von Vorfällen und die Zusammenstellung von Beweismaterial kümmern soll. Die endgültigen Entscheidungen werden aber weiterhin vom gesamten Gremium getroffen.
Die Anpassung ist in Artikel 15.1 des sportlichen Reglements für 2025 verankert, das kurz vor Beginn der neuen Saison in mehreren Punkten überarbeitet wurde. Zum bislang stets aus drei Offiziellen bestehenden Stewards-Panel gehört immer auch ein ehemaliger Rennfahrer, um die Perspektive der Fahrer bei Entscheidungen zu berücksichtigen. Außerdem wird ein Steward pro Panel von der jeweiligen nationalen Sportbehörde des Austragungslandes ernannt.
Durch die leichte Anpassung legt Artikel 15.1 von nun an fest, dass "bei jedem Rennen mindestens drei und maximal vier Stewards ernannt werden, von denen einer als Vorsitzender bestimmt wird". Auch müssen die Stewards über eine FIA-Superlizenz verfügen, die sich aber natürlich von jener der Formel-1-Fahrer unterscheidet.
Causa Herbert und die Frage: Wer soll bezahlen?
Zuletzt wurde das Thema rund um die Stewards im Fahrerlager mehrfach kontrovers diskutiert, vor allem wegen der Personalie Johnny Herbert: Der Ex-Formel-1-Pilot sorgte mit seinen Nebeneinkünften durch medienwirksame Interviews mit diverse Casino-Webseiten für Aufsehen, wurde im Zuge eines Streits mit Weltmeister Max Verstappen dafür öffentlich kritisiert - und von der FIA Ende Januar schließlich vor die Türe gesetzt.
Was wirklich neu ist an den F1-Autos 2025
Wir haben genau hingeschaut und zeigen euch interessante Technik-Updates bei den Formel-1-Autos 2025 und wer bei den Wintertests mit welchen Neuerungen überrascht hat!Denn die F1-Autos 2025 sehen nur auf den ersten Blick aus wie die Vorgängermodelle aus der Saison 2024. Viele Veränderungen befinden sich natürlich unter der Verkleidung, aber auch äußerlich gibt es Neues zu sehen. Manchmal braucht es dafür zwar die Lupe oder Werkzeuge zur Bildbearbeitung, dann aber zeigt sich: Selbst im vierten Jahr unter dem aktuellen Technischen Reglement haben die Ingenieure noch genug Spielraum, um bekannte Ideen neu umzusetzen oder völlig innovativ zu sein. Weitere Formel-1-Videos
Grundsätzlich sind mit der Causa jedoch auch Debatten über die Praxis verknüpft, unentgeltliche Freiwillige als Stewards einzusetzen. Diese erhalten lediglich eine Erstattung ihrer Reisekosten, während sie für Rennvorfälle und Regelverstöße verantwortlich zeichnen.
FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zeigte sich zwar prinzipiell offen für eine Professionalisierung der Stewards, er stellte jedoch die Frage, wer die Kosten dafür tragen soll: "[Die Fahrer] wollen nicht dafür bezahlen", sagte er zu Autosport. McLaren-CEO Zak Brown brachte unterdessen eine finanzielle Beteiligung der Teams ins Spiel, schließlich sei eine möglichst konstante Regelauslegung "für unseren Sport von zentraler Bedeutung".