• 02. März 2025 · 08:41 Uhr

Wolff bremst: Gedankenspiele über V10-Comeback in der Formel 1 "verfrüht"

Tut die Formel 1 zu wenig, um die neuen Hybridmotoren zu bewerben? Spekulationen über eine V10-Rückkehr sind laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff nicht hilfreich

(Motorsport-Total.com) - Fährt die Königsklasse in Zukunft wieder mit klassischen V10-Motoren? Nachdem Formel-1-Boss Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zuletzt öffentlich über ein solches Szenario nachdachten, bremst Toto Wolff solche Gedankenspiele nun etwas ein.

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Toto Wolff möchte aktuell noch nicht über die Motorengeneraton ab 2030 sprechen Zoom Download

"Es gibt zwei Aspekte", sagt der Mercedes-Teamchef und erklärt: "Erstens sollten wir uns über die neuen Regeln freuen, die nächstes Jahr in Kraft treten. Wir sollten sie anpreisen. Dies ist unser Sport. Es ist wichtig, positiv darüber zu denken, dass ein so aufregender Motor ins Auto kommt."

Denn obwohl erst 2026 ein neues Motorenreglement in der Formel 1 greift, bei dem der Elektroanteil sogar noch einmal erhöht wird, wird öffentlich bereits darüber spekuliert, was im folgenden Regelzyklus ab 2030 passieren könnte. Daran stört sich Wolff.

"Wir setzen die Grenzen der Batterietechnologie in Bezug auf Nachhaltigkeit neu fest", betont er und erinnert: "[2026] ist das erste Jahr, in dem wir zu 100 Prozent nachhaltige Kraftstoffe einsetzen. Niemand weiß, wo das alles hinführen wird."

"Und es ist wirklich aufregend, dass die Formel 1 eine Vorreiterrolle einnimmt", so Wolff, der klarstellt: "Wir alle als Stakeholder sollten dies also wirklich begrüßen und dafür sorgen, dass der Sport so hochtechnologisch wahrgenommen wird, wie er sein muss, und weniger von opportunistischen Überlegungen geleitet wird."

Wolff: Müssen Gespräche führen, aber nicht jetzt

Der Österreicher ist also der Meinung, dass die Formel 1 mehr tun sollte, um die neue Motorengeneration und deren Vorzüge zu bewerben. Der zweite Punkt, an den Wolff erinnert, dreht sich derweil darum, dass das Motorenreglement nun sowieso erst einmal bis einschließlich 2029 fixiert ist.

Im Laufe der folgenden Jahre müsse man also zwar durchaus "darüber diskutieren, was danach kommt", weiß Wolff, der sich neben einem V10-Comeback zum Beispiel auch eine Rückkehr zum V8 vorstellen könnte, weil dieser "für die Straße relevanter sein könnte als ein V10."

"Ich denke, das ist auch eine spannende Diskussion, die wir führen sollten. Welche Art von Hybridsystem könnte diese Rolle spielen? Wird der Sound lauter werden?", so Wolff, der jedoch auch klarstellt, dass er es aktuell "für etwas verfrüht" hält, öffentlich über solche Dinge zu sprechen.


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Der Mercedes-Teamchef warnt: "Wir laufen Gefahr, die Botschaft an die Welt zu verwässern, wenn wir ein Jahr, bevor wir überhaupt mit diesen neuen, aufregenden Regeln begonnen haben, über etwas sprechen, das später kommt."

Experte Ralf Schumacher erinnert bei Sky zudem daran, dass die Formel 1 beim Motorenreglement 2026 nicht grundlos noch einmal auf Hybridpower gesetzt habe, "um auch neue Partner, neue Motorenpartner zu generieren, in dem Fall Audi."

So war es unter anderem ein Entgegenkommen an den deutschen Hersteller, der 2026 mit einem eigenen Werksteam inklusive Motor in die Formel 1 kommt, "dass man im Zuge dieser ganzen Elektromobilität den Elektroanteil erhöht hat", so Schumacher.

Welche Vorteile eine Rückkehr zum V10 hätte

Trotzdem hofft der ehemalige Formel-1-Pilot, der in den 1990er- und 2000er-Jahren in der Königsklasse fuhr, "dass wir wieder diese Motoren haben, wie zu meiner Zeit, wo wirklich dann auch mal 900 PS am Stück da sind oder sogar 1.000 und nicht irgendwelche Batterien oder Turbo geladen sind für nur Zeiten."

Die Hoffnung liegt dabei vor allem auf nachhaltigem Benzin. Bereits im vergangenen Jahr erklärte Stefano Domenicali, wenn es "funktionierende nachhaltige Kraftstoffe" gebe, "dann müssten wir sehr genau evaluieren, ob wir mit dem Hybrid weitermachen oder ob es bessere Lösungen gibt."


Fotostrecke: Das neue Antriebs-Reglement der Formel 1 ab 2026

Sollte die Formel 1 in Zukunft tatsächlich vom Hybridmotor abrücken, hätte das laut Schumacher gleich mehrere Vorteile. Ein Punkt sei der Sound, den viele Fans aus früheren Tagen vermissen, aber die Autos würden auch wieder "leichter, damit auch sicherer", betont Schumacher.

Viele Personen im Paddock teilen Schumachers Standpunkt. Weltmeister Max Verstappen erklärte zum Beispiel bereits 2023, er würde "auf jeden Fall den Hybrid loswerden", und auch sein Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärte jüngst: "Der Purist in mir würde sich wünschen, dass wir zu einem V10 zurückkehren."

Toto Wolff sind solche Aussagen (zumindest zum aktuellen Zeitpunkt) wohl eher ein Dorn im Auge.

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