Günther Steiner: Bin noch jung genug für ein Teamchef-Comeback
Was macht eigentlich Günther Steiner? Der ehemalige Haas-Teamchef über seine Zukunftspläne und warum ein Teamchef-Comeback zwar denkbar ist, aber kein Muss
(Motorsport-Total.com) - An der Formel-1-Rennstrecke sieht man Günther Steiner nur noch zu ausgewählten Anlässen: Der ehemalige Publikumsliebling des Netflix-Hits "Drive to Survive" schaut hin und wieder als TV-Experte im Paddock vorbei, ansonsten genießt Steiner, über ein Jahr nach der Trennung von Haas, aber die viele Freizeit und Ruhe abseits des hektischen F1-Trosses.
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© Motorsport Images
Gern gesehener Gast: Günther Steiner, hier beim Flachsen mit Fred Vasseur Zoom Download
Ein Comeback als Teamchef in der Königsklasse kommt deshalb aktuell für ihn nicht infrage - zumindest noch nicht: "Im Moment würde ich sagen, dass ich ziemlich glücklich damit bin, wo ich bin. Und nur zurück in einen Job zu gehen, um wieder da zu sein, das möchte ich nicht machen", sagt Steiner bei einem Gespräch in seiner Rolle als Botschafter für den Großen Preis von Miami.
Dabei räumt der Südtiroler ein, dass es in der Formel 1 durchaus noch Dinge geben könnte, die ihn reizen: "Wenn es ein Projekt oder eine Mission zu erledigen gibt, dann ja. Obwohl ich älter werde, ich bin immer noch jung genug, um es zu machen", so der 59-Jährige, der am 7. April seinen 60. Geburtstag feiern wird.
Steiner über Abschied: Leute sind wichtiger als der Job
Ein Alter, in dem sich die Prioritäten im Leben natürlich etwas verschoben haben - weshalb Steiner auch nicht das Gefühl hat, ein Comeback erzwingen zu müssen: "Ich habe es ja lange genug gemacht", sagt der Südtiroler, der schon vor dem Formel-1-Einstieg des Team 2016 Teamchef beim US-Rennstall Haas wurde, und den Posten rund zehn Jahre lang bekleidete.
Zuvor war Steiner in vielen verschiedenen Positionen im Motorsport tätig, etwa in der Rallye-WM, oder bei den F1-Projekten von Jaguar und später Red Bull, für die er auch ein NASCAR-Team aufbaute.
Mit seiner aktuellen Work-Life-Balance ist Steiner, der mit seiner Familie nach wie vor in den USA lebt, aber sehr zufrieden: "Ich fahre zu ein paar Rennen, letztes Jahr war es gut die Hälfte, glaube ich, und ich denke, dieses Jahr wird es wieder so oder so ähnlich."
Dadurch sei er weiterhin im Austausch und Kontakt mit den Leuten aus der Branche, "mit denen ich lange zusammengearbeitet habe. Ich habe gute Beziehungen, und das ist die wichtigste Sache für mich, denn das war mein Leben und ich habe die meiste Zeit mit diesen Leuten verbracht", so Steiner: "Das Schwierigste, wenn du gehst, ist immer das - es ist nicht der Job, es sind die Leute. Es sind die Beziehungen im Leben, die dich glücklich machen."