Zak Brown: Formel 1 sollte anfangen, auch Tests richtig zu vermarkten
Liberty Media zeigt mit der F1-Show in London, dass man alles vermarkten kann - McLaren-Boss Zak Brown findet's gut und hat gleich noch eine weitere Idee
(Motorsport-Total.com) - Von Ex-Formel-1-Pilot und Moderator Martin Brundle wurde Zak Brown für den Schlussakt der großen F1-Präsentation am Dienstag als "größter Fan des Motorsports, den ich kenne" vorgestellt. Und in der Tat, der McLaren-CEO hat bekanntlich Benzin im Blut, besitzt eine gigantische Auto-Sammlung und geht mit dem ein oder anderen Schmuckstück daraus schon mal tagelang auf die Teststrecke - so geschehen etwa in der letzten Sommerpause oder auch nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi.
Dass Brown davon überzeugt ist, dass man mit Rennautos am besten 365 Tage im Jahr fahren sollte und auch Testfahrten durchaus Spaß machen können, daran gibt es also keinen Zweifel. Umso weniger wundert deshalb auch der Vorstoß des McLaren-Bosses am Rande des ersten Stelldicheins der Vollgas-Branche 2025 in London: Die Formel 1 solle endlich damit anfangen auch die Testfahrten anständig zu vermarkten, findet Brown.
"Es geht ja nicht nur um die Tests vor Saisonstart, wir haben auch Reifentests und solche Sachen unter der Saison. Ich hätte gerne, dass das sehr offen für die Fans ist, vielleicht mit Autogrammstunden mit den Fahrern und Möglichkeiten für die Fans, um die Autos aus der Nähe zu sehen", erklärt der McLaren-Chef seine Vision, frei nach der deutlich zugänglicheren IndyCar-Serie, in der McLaren bekanntlich auch ein Team betreibt.
Brown nennt US-Vorbild: All-Star-Games und Co.
"Es gibt doch so viele verschiedene Dinge, die man tun kann, wenn man nicht gerade ein Rennen fährt, die man für die Außenwelt öffnen könnte", plädiert der 53-Jährige dafür aus der Not eine Tugend zu machen, wenn die Piloten ausnahmsweise mal nicht ganz so beschäftigt sind wie am eng durchgetakteten Grand-Prix-Wochenende.
Zwar seien die Teams in der Saisonvorbereitung dann wieder entsprechend beschäftigt und fokussiert, möchte Brown den richtigen Rahmen und Zeitpunkt für seine Idee treffen: "Aber bei einem Reifentest oder solchen Sachen, da könnten wir unsere Bindung zu den Fans stärken, indem wir das mehr in Events verwandeln."
Der McLaren-Boss stellt klar: "Das ist in anderen Sportarten auch nicht anders, wo es öffentliche Trainings gibt, All-Star-Games, Banketts am Ende der Saison, Dinge dieser Art. Ich denke, da können wir ein bisschen mehr machen." Die neuen Showelemente der Formel 1, wie etwa das jüngste Spektakel in der O2-Arena, dürften also schon mal ganz nach Browns Geschmack sein.
Der US-Amerikaner zeigte sich jedenfalls angetan von der großen Bühne, genoss sichtlich die Partystimmung und scherzte ausgelassen mit den Moderatoren - gut möglich, dass dafür seine Worte und Ideen im Umkehrschluss auch bei seinen Landsleuten von Liberty Media auf offene Ohren stoßen. An Vermarktung sind die Formel-1-Besitzer, wie in London eindrucksvoll demonstriert, schließlich immer interessiert ...