• 18. Februar 2025 · 19:37 Uhr

Für mehr Spannung: Formel 1 will Pflichtboxenstopps in Monaco!

Die Formel-1-Kommission unter Serienchef Stefano Domenicali macht einen Vorschlag, um statische Grands Prix auf dem Stadtkurs in Monaco aufzupeppen

(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix soll spannender werden. Das plant die Formel-1-Kommission unter dem Vorsitz von Serienchef Stefano Domenicali und FIA-Formelsport-Leiter Nikolas Tombazis. Nach seiner jüngsten Sitzung hat das Expertengremium einen Vorschlag eingereicht: Zusätzliche Pflichtboxenstopps sollen die Formel-1-Rennen im Fürstentum am Mittelmeer aufpeppen.

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Prozession im Fürstentum: In Monaco wird in der Formel 1 schon immer wenig überholt Zoom Download

Unter dem aktuellen Formel-1-Reglement ist bislang pro Grand Prix nur ein Reifenwechsel erforderlich, damit ein Fahrer über die Renndistanz hinweg mindestens zwei verschiedene Reifenmischungen nutzen kann. In Monaco wäre demnach mindestens ein zusätzlicher Boxenstopp pro Fahrer erforderlich.

Wie viele zusätzliche Reifenwechsel künftig in Monaco absolviert werden sollen und ob dabei zum Beispiel auch die dritte Reifenmischung verwendet werden muss, das ist bisher nicht bekannt. Nähere Angaben machte die Formel-1-Kommission nämlich nicht.

Die Kommission teilt lediglich mit: "Die Vorschläge werden in den kommenden Wochen im Beratungsgremium zu sportlichen Fragen weiter diskutiert." Das letzte Wort hat wie üblich der Motorsport-Weltrat im Automobil-Weltverband (FIA), der die zuvor erarbeiteten Ansätze meist nur noch absegnet.

In Monaco wird üblicherweise einmal gestoppt

Bis dahin wird das Thema im Formel-1-Fahrerlager kontrovers diskutiert. Ex-Champion Fernando Alonso zum Beispiel meint: "Ich habe zweimal gewonnen in Monaco und es war in Ordnung mit der Anzahl der Boxenstopps, die wir damals hatten."

Interessant an dieser Aussage ist: Bei seinen Monaco-Siegen 2006 für Renault und 2007 für McLaren hat Alonso auf dem Weg zum Sieg jeweils zweimal gestoppt. Das unterscheidet sich von der Monaco-typischen Einstoppstrategie, die ein Grund dafür ist, dass die Formel-1-Rennen auf dem Circuit de Monaco oft als statisch wahrgenommen werden: Strategisch bietet ein einziger Reifenwechsel kaum Spielraum.

Der Kursverlauf in Monaco bleibt, wie er ist

Hinzu kommt, dass der traditionelle Kursverlauf unverändert bleibt. Darauf haben sich Monaco und die Formel 1 bei der jüngsten Vertragsverlängerung geeinigt. Die Strecke bleibt demnach unverändert im Rennkalender und erhält in Zukunft lediglich einen neuen Termin im Juni statt im Mai.


Monaco-Bummelei macht Fans wahnsinnig: Was kann man dagegen machen?

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Was also könnten zusätzliche Stopps für den Monaco-Grand-Prix bedeuten? Alonso meint: "Es kommt auf deinen Startplatz an. Wenn du in der Mitte stehst, dann bräuchtest du viele Stopps. Wenn du aber Zweiter oder Dritter bist am Start, dann bräuchtest du vielleicht einen Stopp oder zwei Stopps. Und wenn du ganz hinten startest, könnten es vielleicht zehn oder zwölf sein!"

Wie viele Stopps es werden sollen laut Horner

Tatsächlich hat die Formel-1-Kommission konkrete Zahlen besprochen, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf Nachfrage erklärte. Er spricht davon, Monaco könne zum Zweistopp-Rennen werden, womöglich wirklich unter Verwendung aller drei Reifenmischungen. "Und sollte es regnen, dann wären ebenfalls zwei Stopps vorgeschrieben", sagt Horner.

Eine solche Regelung wäre "einmalig" in der Formel 1, also nur auf Monaco gemünzt. "Und das liegt eigentlich nur an den besonderen Charakteristiken dieser Rennstrecke", meint Horner. "Das Layout können wir nicht ändern und es wird meist wenig überholt. Im Prinzip wird vieles, was im Rennen passiert, schon am Samstag [durch das Qualifying] vorgegeben." Das will die Formel 1 ändern.

Denn der Grand Prix 2024 habe gewisse Spannungsrisiken aufgezeigt: " Bei einer Rennunterbrechung kannst du deine Reifen wechseln - und damit ist das Rennen praktisch entschieden. Dann hast du nur noch eine Prozession", sagt Horner.

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Charles Leclerc vor Oscar Piastri und Carlos Sainz beim Formel-1-Rennen in Monaco 2024 Zoom Download

"Wenn es aber zwei Pflichtstopps gibt, hast du eine andere Dynamik, auch wenn das ein bisschen künstlich ist. Doch das reduziert die Wahrscheinlichkeit eines langweiligen Rennens, wie es in Monaco häufig der Fall ist."

Was Verstappen dazu sagt

Ob das Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ähnlich sieht? "Ich habe gerade erst davon erfahren", sagt er bei seiner Medienrunde vor der Formel-1-Show in London. "Ich weiß nicht, ob das einen großen Unterschied macht. Mir ist es egal, ob wir einen Stopp, zwei Stopps oder 25 Stopps machen. Das ist alles in Ordnung. Ich mache es einfach so, wie es entschieden wird."

Monaco zähle aber zweifelsohne zu den Rennstrecken, "auf denen Überholen sehr schwierig ist", erklärt Verstappen. "Und natürlich: Je größer die Autos, umso schwieriger wird es im Rennen. 2016 oder so gab es noch etwas bessere Chancen [auf Überholmanöver]. Jetzt geht das natürlich nicht mehr. Und ob zwei Boxenstopps helfen, das werden wir sehen."

Weitere Änderungen am Formel-1-Reglement

Die Formel-1-Kommission hält weitere Regeländerungen für notwendig, die Auswirkungen auf die Fahrzeugkonstruktion haben: Ab dem Auftaktrennen in Melbourne in Australien werden die Heckflügel der Autos strengeren Belastungstests unterzogen. Dasselbe gilt ab dem Spanien-Grand-Prix in Barcelona am 1. Juni 2025 für die Frontflügel.


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Was die Formel 1 damit bezweckt, liegt auf der Hand: Sie will eine Neuauflage der "Flexiwings"-Kontroverse vermeiden und sicherstellen, dass sich die Flügel während der Fahrt nicht zu sehr verbiegen. Letzteres hatte in der Vergangenheit und auch 2024 für Aufregung gesorgt, unter anderem bei den späteren Weltmeistern von McLaren.

Getriebe unterliegen ab 2025 keiner Beschränkung mehr

Darüber hinaus hebt die Formel 1 die Beschränkung auf Getriebe auf. Begründung: "Die Zuverlässigkeit der aktuellen Konstruktionen macht eine Regelung obsolet."

Das ist überraschend, da in der Saison 2024 noch drei Fahrer überzählige Getriebekomponenten verwenden mussten und dafür bestraft wurden. Weitere neun Fahrer nutzten den Spielraum des Reglements maximal aus. Nur acht Fahrer kamen mit dem Limit für Getriebeteile gar nicht in Berührung.

Beschränkt waren die Fahrer bis 2024 pro Jahr auf jeweils fünf äußere Komponenten wie Getriebegehäuse und -kassette sowie auf innere Komponenten für Gangwechsel und Kraftübertragung. Hat ein Fahrer zusätzliche Teile eingesetzt, folgte pro Verstoß eine Rückversetzung in der Startaufstellung um fünf Positionen. (Weitere Details dazu in unserer Motorenübersicht zur Saison 2024!)

Kleinere Änderungen am Startprozedere

Zur Saison 2025 werden zudem bestimmte Abläufe in der Startphase für Sprint und Grand Prix angepasst. Die Formel-1-Kommission spricht hier von "Überarbeitungen und Klarstellungen", geht aber nicht ins Detail. Immerhin deutet sie an, dass die Regeln für einen Startabbruch betroffen sind. Wie bei allen anderen geplanten Änderungen hat auch hier der FIA-Motorsport-Weltrat das letzte Wort.

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