Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
FIA schlägt Alarm: Verlust von Sportlern und Offiziellen durch Online-Hass droht
Immer mehr Sportler und Offizielle werden zur Zielscheibe von Hass im Internet: Verbände warnen nun davor, dass sich viele vom Sport abwenden könnten
(Motorsport-Total.com) - Der Motorsport-Weltverband FIA schlägt Alarm: Laut einer Studie ihrer Kampagne United Against Online Abuse (UAOA) droht dem Sport der Verlust von Teilnehmern, Schiedsrichtern und Offiziellen, weil Hass im Internet zum immer größeren Problem wird.
Ein Bericht, der am Freitag im Rahmen des FIA-Offiziellengipfels im spanischen Jarama von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem vorgestellt wurde, gibt einen Einblick in die traurige Wirklichkeit. Demnach berichten 75 Prozent aller Verbände über anhaltende Drohungen gegen Teilnehmer und ihre Familien.
90 Prozent der Verbände stimmen dabei zu, dass unkontrollierter Hass die Gefahr birgt, dass Athleten dem Sport fernbleiben. Aber auch die Offiziellen werden immer mehr zur Zielscheibe: 50 Prozent der Verbände stellen fest, dass Schiedsrichter, Freiwillige und Offizielle regelmäßig Drohungen ausgesetzt sind.
Die Hälfte aller festgestellten Beschimpfungen wurde dabei als frauenfeindlich oder rassistisch eingestuft, was im Vergleich zu 2024 einen bemerkenswerten Anstieg bedeutet.
"Im vergangenen Jahr hat UAOA den verheerenden persönlichen Tribut aufgezeigt, den Online-Missbrauch für Wettkämpfer und Sportler bedeutet", sagt Sulayem.
"Dieser zweite Bericht wirft ein Licht auf den ebenso inakzeptablen Missbrauch, dem Offizielle und Schiedsrichter ausgesetzt sind - wichtige Mitglieder der Sportgemeinschaft, die dafür sorgen, dass unsere Wettkämpfe fair, solide und integer durchgeführt werden", betont er.
"Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass mehr Verbände Maßnahmen zur Bekämpfung von Missbrauch ergreifen, doch zeigen diese Ergebnisse, dass das Ausmaß des Missbrauchs weiter zunimmt", so der FIA-Präsident weiter.
"Die Arbeit von UAOA im Jahr 2025 wird entscheidend dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen Sport, Politik und Technologie zu fördern, um sinnvolle, dauerhafte Lösungen zu schaffen, die alle Mitglieder unserer Gemeinschaft schützen."
In enger Zusammenarbeit mit führenden Akademikern und internationalen Sportverbänden, darunter World Athletics, World Aquatics und der International Esports Federation, nutzt die Koalition diese wichtigen Untersuchungen, um den Betroffenen eine Stimme zu geben und das Bewusstsein zu schärfen, während sie gleichzeitig die sich entwickelnden Trends verfolgt, die wichtigsten Risikofaktoren identifiziert und Regulierungslücken analysiert.
Nachdem in letzter Zeit immer mehr Vorfälle von Online-Missbrauch gegen Offizielle und Schiedsrichter in allen Sportarten bekannt geworden sind, werden diese Ergebnisse die Sportwelt dazu veranlassen, gemeinsam und entschlossen zu handeln
Als Reaktion auf diese Ergebnisse hat sich UAOA dazu verpflichtet, eine erneute und nachhaltige Anstrengung zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Sektoren Sport, Politik und Technologie einzuleiten.
Zusätzlich zur Einführung einer von der EU unterstützten Initiative gegen Online-Missbrauch in Europa ist auch eine große Konferenz in Nordamerika im Sommer 2025 geplant. Ziel ist es, internationale Partnerschaften zu stärken und konkrete Lösungen für Verhaltens- und Gesetzesänderungen zu entwickeln.