• 07. Februar 2025 · 09:31 Uhr

Alpine-Teamchef verteidigt Renault: "Sollten bedenken, wer zahlt"

Wie konsequent agiert der Renault-Konzern in der Formel 1? Alpine-Teamchef Oliver Oakes wähnt seinen Rennstall nach vielen Umwälzungen endlich auf Kurs

(Motorsport-Total.com) - Erst gab es einen Fünfjahresplan. Später sollten die Ziele binnen 100 Rennen erreicht werden. Doch kein Vorhaben führte zum gewünschten Erfolg: Der französische Autobauer Renault fährt in der Formel 1 seit Jahren den eigenen Ansprüchen hinterher. Das wirft die Frage auf, ob Renault die Formel 1 ernst genug nimmt.

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Pierre Gasly im Alpine A524, der von einem Renault-Motor angetrieben wurde Zoom Download

Otmar Szafnauer, ehemaliger Teamchef der Renault-Tochter Alpine, hat dazu eine klare Meinung. Seine These: Das Renault-Management habe sich zu sehr in das Formel-1-Tagesgeschäft eingemischt und hätte die Leitung des Rennstalls besser "den Experten" überlassen.

Oliver Oakes sieht das anders. Der jetzige Alpine-Teamchef räumt im Gespräch mit Motorsport.com zwar ein, dass "bestimmte Aspekte wahr sind", sagt aber auch: "Es gibt nun mal nicht immer eine Einheitslösung. Und die Leute sollten auch bedenken, wer die Rechnungen bezahlt." Er empfindet es als "großes Glück", mit Renault einen Hersteller als Partner zu haben.

Außerdem habe es in der Vergangenheit vielleicht gute Gründe für das Verhalten der Renault-Chefetage gegeben, meint Oakes: "Manchmal muss man sich fragen: Warum müssen sie sich überhaupt einmischen? Liegt es daran, dass wir die Dinge nicht im Griff haben? Liegt es daran, dass wir wirklich den Fokus verloren haben?" All das könne "frustrierend" für ein Formel-1-Team sein.

Entscheidend sei aus seiner Sicht, dass ein gegenseitiges Vertrauen zwischen dem Hersteller und dem Rennteam bestehe. Denn die Formel 1 sei ein "komplexes Geschäft, genau wie die Automobilbranche", sagt Oakes. "Da kann man nicht immer alles richtig machen."


Fotostrecke: Formel-1-Fahrer, die bei Alpine/Renault ihr Debüt gefeiert haben

Außerdem laufe bei Renault/Alpine inzwischen manches "etwas anders" als zuvor. Oakes deutet an, er habe nun "vielleicht einen direkteren Kontakt" zu Konzernchef Luca de Meo. Auch Alpine-Berater Flavio Briatore sei stark involviert - und überhaupt erst zum Formel-1-Projekt gestoßen, nachdem dieses seinen "Tiefpunkt" (Oakes) erreicht hatte.

Teamchef: Alpine muss abschließen mit der Vergangenheit

Jetzt wähnt sich Oakes in einer guten Ausgangslage: "Unterm Strich hält uns nichts davon ab, ein gutes Rennauto zu bauen."

Ob damit der Druck auf ihn selbst größer geworden sei, wird Oakes gefragt. Seine Antwort: "Das fragt jeder, aber ich sehe es wirklich anders." Es gebe zum Beispiel "keinen Masterplan" seitens Renault, und das unterscheide die aktuelle Situation von der Vergangenheit. "Wir müssen einfach besser werden", meint Oakes und ergänzt: "Wir müssen ein gut geführtes Team sein."

Dazu gehöre auch, mit der jüngeren Vergangenheit abzuschließen, betont Oakes. Alpine dürfe sich von dem ganzen "Lärm um die Antriebseinheit" und diversen Spekulationen "über einen Verkauf und diesen ganzen Unsinn" nicht ablenken lassen. "Wir machen jetzt einfach konzentriert unsere Arbeit."

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