• 29. Januar 2025 · 07:54 Uhr

Montoya: "Ist es gerecht, dass sie alle die gleiche Strafe erhalten?"

Juan Pablo Montoya glaubt, dass sich die FIA mit ihrem härteren Strafenkatalog selbst Probleme schafft - Wo der ehemalige Formel-1-Pilot Schwierigkeiten sieht

(Motorsport-Total.com) - Die neue Formel-1-Saison hat noch nicht einmal begonnen, da droht schon wieder Ärger zwischen den Piloten und dem Automobil-Weltverband (FIA). Dieser hat nämlich beschlossen, ab 2025 strengere Strafen gegen Fahrer zu verhängen, die sich nach Meinung der FIA unangemessen verhalten.

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Juan Pablo Montoya glaubt, dass die FIA einen Fehler gemacht hat Zoom Download

So drohen Piloten, die zum Beispiel fluchen oder in anderer Weise wiederholt gegen den Sportkodex verstoßen, Geldstrafen in einer Höhe von mehr als 100.000 Euro und sogar Sperren und Punktabzüge. Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya findet vor allem den finanziellen Aspekt problematisch.

"Stellt euch vor, der Fahrer wäre Antonelli", sagt er gegenüber CasinoApps und erklärt: "Das ist eine enorme finanzielle Belastung für jemanden, der gerade seine Formel-1-Karriere beginnt. Wäre die gleiche Strafe für Lewis [Hamilton], dann wäre es nicht wirklich die gleiche Strafe, sie kümmert ihn gar nicht."

"Es gibt dieses Jahr sechs Rookies, die zusammen nicht einmal 20 Prozent des Gehalts von Max [Verstappen] oder Lewis erreichen. Ist es gerecht, dass sie alle die gleiche Strafe erhalten?", so Montoya, der in seiner aktiven Karriere in der Königsklasse selbst kein Kind von Traurigkeit war.

"Ich verstehe, was die FIA zu tun versucht, aber man muss vorsichtig sein", warnt Montoya, denn auch abgesehen vom finanziellen Aspekt könnte der neue Strafenkatalog seiner Meinung nach zu Problemen führen. Dann zum Beispiel, wenn man wirklich einmal einen Fahrer sperren sollte.

Montoya warnt: Dann darf es keine Ausnahmen geben

Der ehemalige Williams- und McLaren-Pilot stellt die Frage: "Wie wird ein Rennveranstalter reagieren, wenn der Führende einer Weltmeisterschaft wegen einer Sperre nicht an der Veranstaltung teilnimmt? Wie wird ein Sponsor reagieren?"

Sollte es einen eher unbekannten Fahrer aus dem hinteren Teil des Feldes treffen, dann wäre das laut Montoya vermutlich kein großes Thema, "aber wenn Lewis Hamilton seinen Ferrari nicht fahren dürfte, weil er geflucht oder etwas falsch gemacht hat, wie würden dann alle reagieren?"


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Er vermutet: "Alle würden alles in ihrer Macht stehende tun, um ihn trotzdem fahren zu lassen. Sie würden die Regeln ändern und anpassen, weil sie es sich nicht leisten können, Lewis beispielsweise beim Großen Preis von Großbritannien nicht im Ferrari sitzen zu lassen."

Und genau dann habe man ein Problem, denn die Regeln müssten "für alle fair sein", stellt Montoya klar. Sobald man also einmal anfange, jemandem "einen Freibrief" zu geben, werden andere Piloten "beim nächsten Mal dafür plädieren, ebenfalls davonzukommen", warnt er.

Er hält es daher für "die richtige Herangehensweise", einfach weiterhin Strafen wie im vergangenen Jahr gegen Max Verstappen auszusprechen. Weil der Niederländer in einer Pressekonferenz geflucht hatte, musste er in Ruanda gemeinnützige Arbeit verrichten.

Montoya: Will man Fahrer ohne "Persönlichkeit"?

Montoya erinnert sich aus seiner eigenen Zeit daran, dass "jeder freie Tag" für einen Formel-1-Fahrer wichtig ist. "Wenn du ihn verlierst, um gemeinnützige Arbeit zu leisten, dann glaubt mir, das ist wirklich scheiße. Ich musste deswegen einmal den ganzen Weg nach Costa Rica reisen", verrät er.

Solche Strafen seien daher hart genug und vor allem auch für alle gleich. Gleichzeitig stellt er aber auch die Frage, ob man gewisse Dinge überhaupt bestrafen muss? "Will man die Persönlichkeiten der Fahrer sehen? Oder will man 'kleine Prinzessinnen' sehen?", so Montoya.

"Ich verstehe, dass die Formel 1 ein junges Publikum hat", betont er, doch gewisse Schimpfwörter würden Kinder sowieso bereits "in der Schule" oder sogar schon "im Kindergarten" hören. Zudem komme es auch darauf an, "wie die Medien damit umgehen."


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"Sie können leicht eine große Sache daraus machen. Wäre es zum Beispiel George Russell gewesen, der geflucht hätte, wäre die Reaktion ganz anders ausgefallen als bei Max", glaubt er und erklärt, auch bei Charles Leclerc habe man in der Vergangenheit ein Auge zugedrückt.

"Als Max es getan hat, haben ihn alle behandelt, als wäre er ein schrecklicher Mensch", so Montoya, der zudem auch nicht glaubt, dass die Strafen im Interesse der Formel 1 selbst sind. Denn gewisse Sachen seien "gut für das Fernsehen", stellt der Kolumbianer klar.

"Die Millionen-Dollar-Frage" sei daher, "ob die Formel 1 auf einer Linie mit der FIA ist", so der 49-Jährige.

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