Formel-1-Rookies 2015: Was wurde aus den Kollegen von Max Verstappen?
Vom viermaligen Weltmeister über den Indy-Sieger bis zum Formel-2-Edelreservist - Wir schauen uns an, was aus den Formel-1-Rookies der Saison 2015 geworden ist
(Motorsport-Total.com) - 2025 ist es genau zehn Jahre her, dass ein gewisser Max Verstappen sein Formel-1-Debüt gab. Beim Saisonauftakt in Melbourne ging der Niederländer mit gerade einmal 17 Jahren an den Start und wurde damit zum bis heute jüngsten Fahrer in der Geschichte der Königsklasse.

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Felipe Nasr und Max Verstappen lieferten sich 2015 einige Duelle auf der Strecke Zoom Download
Im Verlauf der Saison fanden damals neben dem inzwischen viermaligen Weltmeister noch vier weitere Piloten ihren Weg in die Formel 1. Neben Verstappen schaffte es aber nur ein einziger davon, auch zehn Jahre später noch immer in der Königsklasse am Start zu sein.
Unter den anderen Neulingen der Saison 2015 befindet sich unter anderem ein späterer Indy-500-Sieger und ein echter Weltenbummler. Wir blicken auf die Formel-1-Rookies des Jahrgangs 2015 zurück und schauen, was aus ihnen geworden ist.
Felipe Nasr
Beim angesprochenen Saisonauftakt in Australien ist der Brasilianer mit Rang fünf im Sauber sogar der beste Rookie bei diesem Rennen. Die große Formel-1-Karriere bleibt anschließend allerdings aus, er fährt lediglich zwei Jahre für das Team aus Hinwil.
Obwohl er die Saison 2015 in der Fahrer-WM vor seinem Teamkollegen Marcus Ericsson abschließt und 2016 sogar die einzigen Sauber-Punkte im gesamten Jahr holt, behält das Team den Schweden auch für 2017, während Nasr gehen muss und nie wieder ein Formel-1-Rennen fährt.
Nach seiner Zeit in der Königsklasse ist er vor allem im Langstreckensport aktiv, wo er unter anderem 2024 die 24 Stunden von Daytona und sogar mehrfach den Titel in der IMSA gewinnt. 2019 geht er zudem bei drei Rennen in der Formel E an den Start, holt dort aber keinen Punkt.
In der Formel 1 hält Nasr übrigens auch zehn Jahre nach seinem Debüt noch immer einen Rekord. Sein fünfter Platz damals in Melbourne ist bis heute das beste Ergebnis eines Brasilianers bei seinem ersten Formel-1-Rennen.
Roberto Merhi
Die Formel-1-Karriere des Spaniers startet deutlich holpriger. Beim Saisonauftakt in Melbourne ist er gemeldet, sein Manor-Marussia-Team, das im Jahr zuvor bereits insolvent war, schafft es nach einem turbulenten Winter zwar an die Strecke, kann aber letztendlich an keiner einzigen Session teilnehmen.
Beim zweiten Rennen in Malaysia klappt es dann mit dem Debüt und im Verlauf des Jahres startet Merhi bei insgesamt 13 Rennen, holt im hoffnungslos unterlegenen Material aber keinen Punkt - und verabschiedet sich danach auch schon wieder aus der Königsklasse.
In den folgenden Jahren fährt in zahlreichen Serien, unter anderem in der Langstrecken-WM (WEC), Formel E, Super GT, ELMS, Super Formula Lights und sogar in die Formel 2 kehrt er noch mehrfach zurück, letztmalig im Jahr 2022 im Alter von da bereits 31 Jahren.
Damit hält auch er einen Rekord, nämlich den für den ältesten Fahrer, der jemals an einem Formel-2-Wochenende teilgenommen hat. Davon abgesehen sind aber auch die Erfolge in seiner Zeit nach der Formel 1 überschaubar.
Alexander Rossi
Bei den fünf Rennen, die Merhi Ende der Saison 2015 aus finanziellen Gründen auslassen muss, sitzt stattdessen Rossi im Auto. Erstmals seit Scott Speed im Jahr 2007 steht damit wieder ein US-Amerikaner bei einem Formel-1-Rennen am Start - allerdings ebenso erfolglos wie Merhi.
Auch Rossi holt im unterlegenen Manor-Marussia keinen Zähler und nach nur fünf Rennen ist seine Formel-1-Karriere schon wieder vorbei. Anders als Merhi feiert er danach aber noch einige Erfolge und gewinnt 2016 gleich beim Debüt sogar eines der größten Rennen der Welt.
Als Rookie siegt Rossi beim legendären Indy 500, 2018 wird er Vizemeister in der IndyCar-Serie, in der er bis heute fährt. 2019 wird er noch einmal Zweiter in Indianapolis, zudem ist er ein regelmäßiger Gast bei den 24 Stunden von Daytona, die er im Jahr 2021 ebenfalls gewinnt.
Die Formel 1 muss nach Rossi derweil erneut acht Jahre warten, bevor wieder ein US-Amerikaner an den Start geht. Erst 2023 haben die Vereinigten Staaten mit Logan Sargeant wieder einen eigenen Piloten in der Königsklasse.
Carlos Sainz
Vermutlich wäre die ganze Karriere des Spaniers anders verlaufen, wenn es da eben nicht Max Verstappen geben würde. Sainz debütiert 2015 gemeinsam mit dem Niederländer für Toro Rosso und hat in der WM am Ende des Jahres mit 18:49 Punkten klar das Nachsehen.
Folglich ist es Verstappen, der 2016 ins A-Team zu Red Bull befördert wird, während Sainz den Durchbruch bei den Bullen nie schafft und sich 2017 schließlich in Richtung Renault verabschiedet. In den folgenden Jahren fährt er außerdem für McLaren, Ferrari und ab 2025 für Williams.
Für die Scuderia gewinnt er insgesamt vier Rennen, dazu wird er mit Ferrari 2022 und 2024 jeweils Vizeweltmeister in der Konstrukteurs-WM. Im Hinblick auf die Formel 1 wäre Sainz damit der mit Abstand erfolgreichste Rookie der Saison 2015.
Wenn es eben Max Verstappen nicht geben würde ...
Max Verstappen
Der Niederländer beendet die Saison 2015 auf dem zwölften WM-Platz. Mit 49 Punkten holt er zudem mehr Zähler als die anderen vier Rookies zusammen (45). Bei Red Bull ahnt man da vermutlich bereits, dass der Teenager zu Höherem berufen ist.
2016 befördert man ihn ins A-Team, wie er in Spanien direkt sein erstes Rennen für die Bullen gewinnt. Spätestens da ist allen klar, um was für ein Talent es sich bei dem Niederländer handelt. Trotzdem dauert es bis 2021, ehe er seinen ersten WM-Titel gewinnt.
Dafür platzt der Knoten dann richtig: Verstappen gewinnt viermal in Folge die Fahrer-Weltmeisterschaft und zählt zehn Jahre nach seinem Debüt, mit immer noch gerade einmal 27, bereits jetzt zu den erfolgreichsten Fahrern in der Geschichte der Königsklasse.
Nachdem er also gleich bei seinem ersten Start einen Rekord aufstellte, sollten in den folgenden Jahren noch zahlreiche weitere folgen. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass der Niederländer in Zukunft noch weitere Formel-1-Bestmarken knacken wird.