Alpine versichert: Faire Chance für Doohan trotz Colapinto-Deal
Alpine-Teamchef Oakes bestreitet, dass die Verpflichtung von Franco Colapinto als Reservefahrer Druck auf den 2025 als Rookie startenden Jack Doohan ausübt
(Motorsport-Total.com) - Ist die Verpflichtung von Franco Colapinto als Reservefahrer bei Alpine eine Gefahr für Formel-1-Rookie Jack Doohan? Alpine-Teamchef Oliver Oakes widerspricht solchen Spekulationen und besteht darauf, dass Doohan in der Saison 2025 eine "faire Chance" bekommen wird, um sich zu beweisen.
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Jack Doohan startet 2025 in seine erste Formel-1-Saison - aber für wie lange? Zoom Download
"Es war ein bisschen hart für Jack, einige der Dinge, die von den Tastatur-Kriegern dort geschrieben wurden", kommentiert Oakes die Schlagzeilen rund um Colapintos Verpflichtung und betont: "Jack wird nächstes Jahr seine faire Chance erhalten."
Bereits im Sommer war Doohan als Ersatz für Esteban Ocon für die kommende Saison angekündigt worden, wobei der Australier beim Saisonfinale in Abu Dhabi ein unverhofft frühes Debüt als Teil seiner Vorbereitung auf sein erstes Jahr erhielt, als er für Ocon nach dessen vorzeitiger Freistellung einsprang.
In der Zwischenzeit hat Alpine, das bereits Junior-Fahrer Paul Aron als Ersatzfahrer bekannt gegeben hatte, auch Colapinto in sein Aufgebot aufgenommen.
Colapinto als Investition in die Zukunft
Der Argentinier war vergangenes Jahr bei Williams als Ersatz für Logan Sargeant eingesetzt worden, der deutlich unter den Erwartungen performt hatte. Colapinto hingegen wusste sofort zu beeindrucken, als er an seinen ersten vier Grand-Prix-Wochenenden in der Formel 1 insgesamt fünf Punkte holte.
Die Schnelligkeit des 21-Jährigen und seine rasche Anpassungsfähigkeit weckten sogar das Interesse von Red Bull für das Jahr 2025, doch als sich die Form von Williams verschlechterte und Colapinto eine Reihe von kostspieligen Unfällen baute, zerschlug sich diese potenzielle Paarung rasch wieder.
Schließlich einigte sich Alpine mit Williams über einen Vertrag für seinen hoch eingeschätzten Ersatzfahrer, wobei die Verpflichtung den Druck auf Doohan zu erhöhen scheint, bevor dessen Formel-1-Karriere überhaupt richtig begonnen hat.
Fotostrecke: Die Formel-1-Rookies der vergangenen 20 Jahre
2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
Doch im Formel-1-Podcast von James Allen betont der Alpine-Teamchef: "Es ist nicht die Absicht, ihm Druck auf die Schultern zu legen. Es geht darum, dem Team Optionen für die Zukunft zu geben. Und für mich ist die Formel 1 ein schmaler Grat."
Oakes: "Für uns als Team ist es großartig"
"Es gibt eine Menge Leute, die jedes Wochenende von einem Fahrer abhängig sind, und wir müssen sicherstellen, dass wir die besten Fahrer im Rennwagen haben, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft", erklärt Oakes. Und Colapinto habe nunmal "einen großartigen ersten Eindruck" bei Williams hinterlassen.
"Ich denke, es war klar zu sehen, dass er am Ende vielleicht ein bisschen zu viel versucht hat. Wie viel davon die Situation war, in der er keinen bestätigten Sitz hatte und versuchte, zu sehr zu beeindrucken, und wie viel davon ein Kompromiss bei den Teilen am Auto war, ist schwer zu berechnen", so Oakes.
"Aber ich denke, der springende Punkt ist, dass er mit seiner Geschwindigkeit einen starken Eindruck hinterlassen hat. Und für uns als Team ist es großartig, mit Paul und Franco zwei junge Fahrer zu haben, die in den Startlöchern stehen."
Schließlich gehe es nicht nur um das Jahr 2025, sondern auch um die Jahre 2026 und 2027: "In der Formel 1 ist es schwer zu planen, was passieren wird und welche Fahrer man im Auto haben wird. Für uns ist es wichtig, dass jeder seine Leistung ehrlich einschätzen kann und uns Optionen gibt", erklärt der Teamchef.