Ikonische Sponsoren: Die legendären Autos der Formel 1
Viele Partnerschaften zwischen Formel-1-Teams und Sponsoren schufen ikonische Autos, die den Sport dominierten und durch ihre Designs unvergessen bleiben
(Motorsport-Total.com) - Die Geschichte der Formel 1 ist nicht nur eine Geschichte technischer Innovation und sportlicher Höchstleistungen - sie ist ebenso eine faszinierende Reise durch ikonische Partnerschaften, die Teams und ihre Autos unsterblich machten.
Seit den 1960er Jahren, als kommerzielle Partnerschaften ihren Einzug in den Rennsport hielten, haben Sponsoren nicht nur Teams und Fahrer unterstützt, sondern auch das Erscheinungsbild und die Identität der Königsklasse nachhaltig geprägt.
Viele legendäre Rennwagen sind daher nicht nur durch ihre Erfolge bekannt, sondern auch durch die Farben und Logos ihrer Sponsoren, die sie zu Kultobjekten werden ließen. Diese Partnerschaften veränderten die Formel 1 für immer und hinterließen einen bleibenden Eindruck in der Welt des Motorsports.
Der Beginn des Sponsorings: Gold Leaf und Lotus
Das Lotus-Team unter Colin Chapman war einer der Vorreiter in Sachen Sponsoring. 1968 sorgte es für Aufsehen, als man die traditionellen britischen Rennfarben zugunsten der roten und goldenen Lackierung von Gold Leaf, einer Tabakmarke, aufgab.
Damit war Lotus das erste Team, das sich bewusst für eine kommerzielle Lackierung entschied. Dies markierte den Beginn des modernen Sponsorings und etablierte die Idee, dass Marken durch den Rennsport eine globale Plattform finden können.
Fotostrecke: Ikonische Designs: Wenn Sponsoren Formel-1-Autos zur Legende machen
Schwarz/Gold in Kombination mit einem gelben Helm: Diese legendäre Farbkombination mit Ayrton Senna im Lotus prägt die Formel 1 der 80er Jahre. Von Emerson Fittipaldi über Ronnie Peterson, Mario Andretti, Nigel Mansell und Elio de Angelis bis hin zu Senna fuhren klangvolle Namen in den Farben der Zigarettenmarke John Player Special. Fotostrecke
Lotus demonstrierte das wenig später noch einmal: Die schwarz-goldenen Fahrzeuge mit John-Player-Special-Branding der 1970er und 1980er Jahre gehören bis heute zu den ikonischsten Designs der Formel 1. Fahrer wie Ayrton Senna und Emerson Fittipaldi führten diese Autos zu glanzvollen Siegen.
McLaren und Marlboro: Rot-Weiß, die Farben einer Ära
In den folgenden Jahrzehnten dominierte die vor allem Tabakindustrie mit Marken wie Marlboro, Camel und Rothmans die Sponsorenlandschaft der Formel 1.
Dabei ist kein anderes Team so eng mit Marlboro verbunden wie McLaren. In den 1980er und frühen 1990er Jahren wurde das rot-weiße Design der Marlboro-McLarens zu einem Symbol für Dominanz. Mit Fahrern wie Ayrton Senna und Alain Prost hinter dem Steuer gewann das Team zahlreiche Weltmeisterschaften.
Der McLaren MP4/4, der im Jahr 1988 eine Saison der Superlative erlebte und fast alle Rennen gewann, ist bis heute eines der erfolgreichsten Autos in der Geschichte der Formel 1 - und untrennbar mit der Marlboro-Lackierung verbunden.
Diese Ära war nicht nur visuell eindrucksvoll, sondern finanzierte auch den technologischen Fortschritt und die Professionalisierung der Teams.
Marlboro als Teil der Ferrari-DNA: Das rote Erbe
Auch Ferraris Zusammenarbeit mit Marlboro ist legendär und schuf Designs, die noch heute nostalgische Gefühle wecken. Während das Team traditionell in Rot antritt, verstärkte die Partnerschaft mit Marlboro ab den 1980er Jahren den Wiedererkennungswert der Marke noch einmal zusätzlich.
Besonders in der Ära von Michael Schumacher, als Ferrari zwischen 2000 und 2004 fünf Konstrukteurs- und Fahrer-Weltmeisterschaften in Folge gewann, wurde der Marlboro-Schriftzug zu einem festen Bestandteil der Ferrari-DNA.
Die Kombination aus Ferraris rotem Mythos und Marlboros Branding schuf eine ikonische Partnerschaft, die über Jahrzehnte Bestand hatte.
Renault und Camel: Gelb dominiert die 1990er
In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren trat mit Camel eine weitere Zigarettenmarke in der Formel 1 in Erscheinung. Die gelbe-blauen Farbvarianten der Renault-basierten Fahrzeuge, gefahren von Stars wie Nigel Mansell, schrieben Geschichte.
Die Camel-Partnerschaft begann 1987, als Renault Motorenlieferant für Teams wie Lotus war. Besonders der Camel-gelbe Lotus 99T, pilotiert von Ayrton Senna, ist in Erinnerung geblieben. Aber auch das Team von Williams-Renault brachte mit Camel-Sponsoring einige der erfolgreichsten Autos der Zeit hervor.
Williams und Rothmans: Blau, Weiß, Gold in Perfektion
In Laufe der 1990er Jahren wechselte Williams zu einer anderen Tabakmarke - Rothmans. Die blau-weiß-goldene Lackierung der Autos aus dieser Zeit bleibt unvergessen.
Unter anderem wurde Damon Hill im Williams FW18 1996 Weltmeister. Auch Jacques Villeneuve führte ein Rothmans-Williams-Fahrzeug 1997 zum Titel. Diese Fahrzeuge stehen für eine Ära technischer Innovation und sportlicher Erfolge.
Benetton und Mild Seven: Blau als Zeichen des Erfolgs
Die italienische Bekleidungsfirma Benetton war in der Formel 1 der frühen 1980er Sponsor von Tyrrell, Alfa Romeo und Toleman, bevor letzteres Team 1985 gekauft wurde.
Im Laufe der Jahre wurden Hauptsponsoren aus der Tabakindustrie gewonnen. Seine bekannteste Identität fand das Benetton-Team mit der Tabakmarke Mild Seven. Die hellblau-weißen Autos der 1990er, gesteuert von einem jungen Michael Schumacher, brachten dem Team seine ersten beiden Titel in den Jahren 1994 und 1995.
Der Benetton B194 und B195 aus eben diesen Saisons sind noch heute Ikonen der Rennsportgeschichte - nicht zuletzt wegen ihres markanten Designs.
McLaren und Vodafone: Neue Branchen übernehmen
Mit dem Rückgang des Tabaksponsorings in den 2000er Jahren öffnete sich die Formel 1 für neue Branchen. Technologieunternehmen wie Microsoft und Telekommunikationsriesen wie Vodafone übernahmen die Bühne. So wurde Vodafone McLaren Mercedes zu einer der bekanntesten Marken-Kooperationen der Zeit.
Ihr futuristisches Silber-Rot-Design spiegelte den Zeitgeist perfekt wider. Diese Partnerschaften symbolisierten die wachsende Rolle der Formel 1 als Hightech-Sport.
Red Bull: Vom Sponsor zum eigenen Team
Red Bull setzte ab 2005 neue Maßstäbe, indem das Unternehmen nicht nur als Sponsor auftrat, sondern mit einem eigenen Team an den Start ging. Mit einer Kombination aus jugendlichem Image, innovativen Designs und einem starken Fokus auf Branding schuf Red Bull Racing ein neues Erfolgsmodell.
Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Red Bull
2005: Red-Bull-Cosworth RB1 - Fahrer: David Coulthard, Christian Klien/Vitantonio Liuzzi Fotostrecke
Die Autos, besonders der RB7 und RB9, mit denen Sebastian Vettel vier WM-Titel (2010-13) gewann, sind unvergessen. Sie symbolisieren die moderne Ära des Sponsorings, in der ein Unternehmen eine ganze Rennstall-Identität prägen kann.
Legendäre Sponsoren, die Geschichte schrieben
Die Formel 1 hat unzählige legendäre Autos hervorgebracht, die nicht nur durch ihre Technik, sondern auch durch ihre Sponsoren glänzten. Diese Partnerschaften waren mehr als nur finanzielle Vereinbarungen - sie formten die Identität von Teams und Fahrzeugen und prägten das Erscheinungsbild der Rennserie nachhaltig.
Ob die rot-weißen Marlboro-Ferraris, die schwarz-goldenen John-Player-Special-Lotus oder die blau-silbernen Red Bull-Renner - sie alle stehen für eine ganz bestimmte Ära des Sports und spiegeln den Zeitgeist ihrer Sponsoren wider.
Die ikonischen Designs und die mit ihnen verbundenen Geschichten sind ein wesentlicher Teil dessen, was die Formel 1 zur Königsklasse des Motorsports macht.
Die wichtigsten Sponsoren der Formel 1 von heute
In der Formel 1 von heute prägen große Technologie- und Energieunternehmen das Sponsoring und treiben Teams sowohl finanziell als auch technologisch voran.
Red Bull und Ferrari haben mit Oracle und HP die am höchsten dotierten Sponsorenverträge. Während Oracle Red Bull durch riesige Datenmengen und strategische Simulationen unterstützt, liefert HP Ferrari modernste Technologie, die mit dem Engagement von Lewis Hamilton als Fahrer 2025 perfekt harmoniert.
Aston Martin profitiert von Aramco, einem der größten Energieunternehmen der Welt, das nicht nur die Autos, sondern auch viele Rennstrecken prägt. Mercedes setzt weiterhin auf die langjährige Partnerschaft mit Petronas. Und Sauber wird seit 2024 von Stake, einem australischen Gaming-Unternehmen, unterstützt.
Diese modernen Partnerschaften zeigen, wie wichtig Sponsoren für den Erfolg der Teams geworden sind. Sie liefern nicht nur finanzielle Mittel, sondern prägen die Identität und Performance der Teams durch technologischen und strategischen Input.