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Briatore: Alpine besser aufgestellt als Renault Anfang der 2000er-Jahre
Flavio Briatore kennt sich damit aus, ein Formel-1-Team zurück an die Spitze zu bringen - Die Voraussetzen sieht er bei Alpine sogar besser als einst bei Renault
(Motorsport-Total.com) - "2027 müssen wir in der Lage sein, um den Titel zu fahren", fordert Alpine-Berater Flavio Briatore von seinem Team. Das hat der Italiener in einem Interview mit auto motor und sport erklärt, in dem er auch fordert: "Alpine muss [2025] immer in den Top 6 sein."
"Hin und wieder" wolle man in diesem Jahr zudem auf dem Podium stehen, bevor man 2026 unter dem neuen Formel-1-Reglement dann "bei 50 Prozent aller Rennen um Podestplätze fahren" möchte. "Dann gewinnst du automatisch das ein oder andere Rennen", erklärt Briatore.
Der inzwischen 74-Jährige weiß, wovon er spricht. 1994 und 1995 führte er Michael Schumacher als Benetton-Teamchef zu seinen ersten beiden WM-Titeln, 2005 und 2006 gewann Fernando Alonso unter Briatore in Enstone seine beiden bislang einzigen Titel.
Für Briatore ist die aktuelle Situation bei Alpine "mit 2002 vergleichbar", als das Team Renault hieß und er dort erst einmal Wiederaufbauarbeit leisten musste. Denn nach den beiden Schumacher-Titeln in den 1990er-Jahren war der Rennstall damals in eine Krise geraten.
Vergleich mit 2002: Renault war "in totaler Unordnung"
Nachdem man 1995 noch beide Weltmeisterschaften gewonnen hatte, holte man nach "Schumis" Abschied in den folgenden sechs Jahren lediglich noch einen weiteren Grand-Prix-Sieg, die Saison 2001 beendete man mit nur zehn Zählern auf WM-Rang sieben.
"Das Team war 2002 in totaler Unordnung. Jeder hat mit jedem gestritten", erinnert sich Briatore, der sich 1997 zunächst aus der Formel 1 zurückgezogen hatte und zur Saison 2002 nach der Übernahme des Benetton-Teams durch Renault wieder zurückkehrte.
Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Renault/Alpine
1977: Renault RS01 - Fahrer: Jean-Pierre Jabouille Fotostrecke
"Mit Alpine stehen wir besser da als damals mit Renault", zieht er einen Vergleich und betont: "Man musste kein Genie sein, um herauszufinden, dass Alpine am Boden war. Als ich an Bord kam, hatte das Team zwei Punkte auf dem Konto."
Trotzdem sei die Ausgangslage besser als bei seinem Comeback 2002. "Ich kenne dieses Team. Deshalb bin ich zurückgekommen. Ich hätte es mit keinem anderen getan", betont Briatore und erklärt: "Ich glaube, wir haben das Rezept, mit 30 bis 40 Prozent weniger Geld als die anderen zu gewinnen."
Bei Benetton habe er früher sogar "50 Prozent weniger" Geld als die Topteams zur Verfügung gehabt, betont er und erklärt: "Mit Luca [de Meo] habe ich jetzt die Möglichkeit alles zu machen, was wir uns in den nächsten drei bis fünf Jahren vorstellen."
Briatore: Mercedes-Motor ein wichtiger Schritt
"Der erste Schritt war, den eigenen Motor loszuwerden. Damit verabschieden wir uns von etwas, das uns nur kostet, aber nichts bringt. Von Mercedes bekommen wir 2026 den besten Motor und das beste Getriebe, das es in diesem Geschäft gibt", so Briatore.
2025 wird die letzte Saison sein, in der Alpine mit dem eigenen Renault-Motor an den Start geht. Ab 2026 bezieht man den Antrieb von Mercedes. "Wenn du gewinnen willst, müssen 80 bis 90 Prozent deiner Komponenten das Beste sein. Du brauchst keine Handicaps", erklärt Briatore.
Er ist sich sicher: "Mit dem Mercedes-Motor haben wir die Basis, um zu gewinnen." Das sei schließlich auch "der Auftrag", so Briatore, der nicht nur zurückgekehrt sei, weil er mit Alpine "im Kreis herumfahren" wolle.
Allerdings hatten dieses Ziel vor ihm auch schon andere. Seit Renault 2016 mit einem eigenen Team, das seit 2021 Alpine heißt, in die Formel 1 zurückkehrte, sind zahlreiche Leute daran gescheitert, den Rennstall aus Enstone wieder zu einem Siegerteam zu machen.
Auch Briatore wird sich in den kommenden Jahren also an seinen Aussagen messen lassen müssen.