Formel-1-Strafpunkte 2024: Alte Hasen als größte Sünder
Kevin Magnussen, Fernando Alonso und Max Verstappen sind die größten Sünder der Formel-1-Saison 2024: Erste Sperre seit Einführung des Systems
(Motorsport-Total.com) - Erfahrung schützt vor Strafe nicht, diese Weisheit kann man mit dem Blick auf die größten Sünder der Formel 1 in der Saison 2024 durchaus aussprechen. Denn es sind nicht die Rookies und Youngster, die im Saisonverlauf die meisten Vergehen angesammelt haben, sondern allesamt Fahrer, die seit mindestens zehn Jahren in der Königsklasse sind.
Max Verstappen (Red Bull) und Fernando Alonso (Aston Martin) führen derzeit die Strafpunkte-Wertung (hier zur aktuellen Übersicht) mit jeweils acht Punkten an, doch der größte Sünder ist einer, der mit einer weißen Weste in seine Formel-1-Rente geht: Kevin Magnussen.
Der Däne hatte es als erster Fahrer der Formel-1-Geschichte geschafft, während der Saison zwölf Punkte einzusammeln und für ein Rennen gesperrt zu werden. Der Haas-Pilot hatte sich in Monza seinen zwölften Punkt abgeholt und musste in Baku zuschauen, wie Ersatzpilot Oliver Bearman, der sein Cockpit 2025 in Vollzeit übernehmen wird, in die Punkte fuhr.
Dabei war Magnussen nach einer straffreien Saison 2023 eigentlich ohne Zähler in das neue Jahr gegangen, hatte dann aber die zwölf innerhalb der Saison vollgemacht und ist damit der Fahrer, der 2024 die meisten Punkte geholt hat.
Die meisten davon gab es für Kollisionen: Drei Punkte gab es für eine mit Alexander Albon (Williams) in Saudi-Arabien, jeweils zwei für eine mit Yuki Tsunoda (Racing Bulls) in China, Logan Sargeant (Williams) in Miami und Pierre Gasly (Alpine) in Italien.
Zudem holte er sich im Sprint von Miami sogar drei Zähler ab, als er die Konkurrenz mit allen Möglichkeiten hinter sich hielt und dabei auch mehrfach einen Vorteil neben der Strecke nutzte - somit bekam er bei dem Event insgesamt fünf Strafpunkte aufgebrummt.
Magnussen löst Perez ab
Magnussen reiht sich damit in eine Reihe anderer Fahrer ein, die in den vergangenen Jahren die größten Sünder waren:
2023: Sergio Perez (Red Bull) - 7 Punkte
2022: Pierre Gasly (AlphaTauri) - 10
2021: Yuki Tsunoda (AlphaTauri) - 8
2020: Alexander Albon (Williams) - 7
2019: Sebastian Vettel (Ferrari) - 7
Aber: Nach seiner Denkpause holte Magnussen in den verbliebenen sieben Rennen keinen Strafpunkt mehr, sodass er die Formel 1 mit weißer Weste verlässt, weil die Strafpunkte bei abgebüßter Sperre verfallen.
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Auch Verstappen leistete sich fünf Vergehen auf der Strecke, kommt aufgrund der geringeren Schwere dieser aber nur auf acht Punkte, Alonso brauchte für seine acht Zähler sogar nur drei Vergehen, weil zwei davon mit jeweils drei Punkten bewertet wurden: eine gefährliche Fahrweise, die zum Unfall von George Russell in Melbourne führte, und eine Kollision mit Carlos Sainz in China.
Hinter dem Trio ist bereits ein guter Abstand zu Valtteri Bottas (Sauber), der auf fünf Strafpunkte kommt.
Sechs Fahrer ohne Strafpunkt
Auf der anderen Seite gibt es auch sechs Fahrer, die ohne Strafpunkt durch die Saison gekommen sind, darunter die zukünftigen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc und Lewis Hamilton.
Auffällig: Auch die größten Sünder der letzten Jahre waren plötzlich lammfromm. Vorjahres-"Sieger" Sergio Perez holte sich nur einen Zähler ab, seine Vorgänger Tsunoda und Gasly blieben sogar komplett ohne Zähler - Gasly sogar bereits zum zweiten Mal in Folge. Was für eine Wende gegenüber 2022!
Insgesamt wurden in der abgelaufenen Saison übrigens wieder mehr Strafpunkte vergeben. 2023 war die Anzahl von 75 auf nur noch 42 gesunken, weil einige Vergehen nicht mehr mit Strafpunkten belangt wurden, doch 2024 stieg die Zahl wieder auf 67.
Keine Gefahr drohte in der abgelaufenen Saison in Sachen Verwarnungen. Bei fünf Vergehen (vier davon müssen Fahrvergehen sein) muss ein Pilot laut Reglement zehn Startpositionen nach hinten, was 2023 Yuki Tsunoda passiert war, doch 2024 war Lando Norris mit drei Verwarnungen (dafür eine für ein Nicht-Fahrvergehen) derjenige mit den meisten.