Tops & Flops: Die Formel 1 2024 im deutschsprachigen Fernsehen
Welche Formel-1-Rennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders intensiv verfolgt wurden und bei welchen am wenigsten Fans zugeschaut haben
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2024 hat den TV-Partnern der Rennserie in Deutschland, Österreich und der Schweiz gemischte Ergebnisse eingebracht, und die Spannweite zwischen "guten" und "schlechten" Rennen bei den Einschaltzahlen war entsprechend groß. (Zur Quoten-Übersicht der Formel-1-Saison 2024!)
Das beste Einzelresultat erzielte der deutsche Privatsender RTL bei seinem Teilzeit-Comeback, und das gleich beim Saisonauftakt in Bahrain: 1,9 Millionen sahen die erste RTL-Live-Berichterstattung seit Jahren. Am wenigsten Fans schalteten ausgerechnet zur WM-Entscheidung in Las Vegas am frühen Morgen ein: nur 760.000. Doch selbst damit lag RTL über den besten Zahlen der deutschsprachigen Konkurrenz.
ServusTV war nach RTL der zweitbeste Sender, was das beste Einzelergebnis bei einem Grand Prix anbelangt: 733.000 waren live dabei, als der österreichische Privatsender vom Heimrennen in Spielberg berichtete.
Bezahlsender Sky in Deutschland kam beim Monaco-Grand-Prix auf seine Saisonbestleistung von 706.000 und der öffentlich-rechtliche ORF in Österreich auf 652.000 beim Auftaktrennen in Bahrain. Das Schweizer Fernsehen erreichte beim USA-Grand-Prix 183.000 als Höchstwert 2024.
Die "Flops" der einzelnen TV-Sender
Bei den "Flop"-Sendungen wiederum "führt" das Schweizer Fernsehen, allerdings im kleinsten TV-Markt und beim Australien-Grand-Prix, den 74.000 live bei SRF verfolgten. Nur 128.000 das gleiche Rennen am frühen Morgen live beim Red-Bull-Sender ServusTV.
Der ORF-Tiefpunkt kam beim Japan-Grand-Prix mit 302.000 Zuschauern und Sky hatte sein geringstes TV-Publikum - wie RTL - beim Entscheidungsrennen in Las Vegas mit 330.000 Zusehenden.
Die deutschsprachigen Sender im Durchschnitt
Als einziger deutschsprachiger Sender knackte RTL in der Formel-1-Saison 2024 auch im Durchschnitt die Millionenmarke. Rund 1,6 Millionen sahen im Schnitt jedes der sieben Rennen, die der Privatsender zeigte.
Dahinter lieferten sich Sky mit rund 535.000, ORF mit rund 533.000 und ServusTV mit durchschnittlich rund 515.000 Zuschauern pro Grand Prix ein enges Rennen um den zweiten Platz. Klares Schlusslicht war hier das Schweizer Fernsehen mit im Schnitt 127.000 Fans pro Live-Übertragung.
Wo die Marktanteile am höchsten waren
In Sachen Marktanteil sind die österreichischen und Schweizer Sender den deutschen aufgrund der deutlich kleineren TV-Märkte traditionell überlegen. Die besten Zahlen erzielte der ORF mit 61 Prozent für Las Vegas. Aber auch ServusTV holte mehr als jeden zweiten Fernsehzuschauer in Österreich vor den Bildschirm, als es beim Heimrennen rund 55 Prozent erreichte.
Knapp dahinter landet das Schweizer Fernsehen mit 49 Prozent für seine Übertragung zum Australien-Grand-Prix: Es sahen zwar insgesamt nur wenige Zuschauer zu, aber eben fast die Hälfte aller Zuschauer in der Schweiz sahen die Formel 1.
In Deutschland stellte RTL mit 18,4 Prozent den Saisonrekord für den besten Marktanteil auf. Sky schaffte es beim Australien-Grand-Prix auf 13,7 Prozent.
Genau das Gegenteil trat ein für Sky beim Abendrennen in Austin: nur 2,2 Prozent Marktanteil. Für RTL lag der Tiefpunkt bei 12,4 Prozent für den Belgien-Grand-Prix. In Österreich schnitt ServusTV beim Rennen in Kanada mit rund 23 Prozent am schlechtesten ab, der ORF mit 27 Prozent für Mexiko. Die Zeitzonen der jeweiligen Grands Prix hatten also großen Einfluss auf die TV-Zahlen in Mitteleuropa.
Wie gut die Sprintrennen angekommen sind
Für die sechs Sprintrennen der Formel-1-Saison 2024 lagen die TV-Werte meist unter dem Grand-Prix-Niveau. Die Jahresbestleistung geht hier an ServusTV mit 355.000 Zuschauern beim Sprint in Austin. Die Plätze zwei und drei belegt Sky mit dem Sprint in Sao Paulo bei 297.000 und mit dem Sprint in Spielberg bei 285.000 TV-Zuschauern.
Am unteren Ende liegt der Sprint in Spielberg, der im Schweizer Fernsehen nur ein Publikum von 46.000 erreichte, gefolgt vom China-Sprint bei ServusTV mit 55.000 und nochmals SRF mit 67.000 für den Sprint in Sao Paulo.
Den besten Sprint-Schnitt erreichte ServusTV mit 236.000 pro Sendung vor Sky mit 225.000 und dem Schweizer Fernsehen mit 80.000. Mit nur einer Sprint-Sendung bewegte sich der ORF bei 234.000 Zuschauern gewissermaßen außer Konkurrenz. Das heißt: Weniger als die Hälfte der TV-Zuschauer, die einen Grand Prix verfolgten, sahen 2024 auch ein Sprintrennen live im Fernsehen.