Williams wollte Fernando Alonso: "Bringt erstmal euren Laden in Ordnung!"
Flavio Briatore verrät, dass Williams Fernando Alonso vor zwei Jahren verpflichten wollte - Der Italiener bügelte das Team jedoch ab und Alonso ging zu Aston Martin
(Motorsport-Total.com) - Für McLaren und Ferrari ist Fernando Alonso in seiner Formel-1-Karriere bereits gefahren, und laut Manager Flavio Briatore hätte der zweimalige Weltmeister vor zwei Jahren die Chance gehabt, bei einem weiteren Traditionsteam der Königsklasse anzudocken: Williams.
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Laut Flavio Briatore hätte Williams Fernando Alonso gerne ins Team geholt Zoom Download
Konkret geht es um den Sommer 2022. Da stand Alonso noch bei Alpine unter Vertrag, sein Kontrakt lief am Ende des Jahres aber aus. Während man in Enstone davon ausging, den Spanier halten zu können, wechselte dieser jedoch als Nachfolger von Sebastian Vettel zu Aston Martin.
"Es gehörte schon eine Portion Unvermögen dazu, in einem Sommer zwei Fahrer wie Fernando Alonso und Oscar Piastri zu verlieren", stichelt Briatore im Interview mit auto motor und sport. Ersatzpilot Piastri zog es damals zu McLaren und Alonso eben zu Aston Martin.
Briatore: Alonso wollte eigentlich bei Alpine bleiben
"Fernando wollte bleiben, weil die Saison davor gar nicht so schlecht war. Wir wollten in Kanada den Vertrag unterschreiben. Dann ist [der damalige Alpine-CEO] Laurent Rossi plötzlich abgetaucht. Wir konnten ihn nicht mehr erreichen", schildert Briatore seine Sicht der Dinge.
"Das war der Moment, an dem ich begonnen habe, mit Lawrence Stroll von Aston Martin zu sprechen. Wir hatten sogar ein Angebot von Williams", so Briatore, der jedoch dankend ablehnte. "Denen habe ich gesagt: Bringt erstmal euren Laden in Ordnung", so der Italiener.
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Dazu muss man wissen, dass Williams die Saison 2022 abgeschlagen auf dem letzten WM-Platz beendete. Trotzdem versuchte man laut Briatore, Alonso zu bekommen, der in diesem Szenario ab 2023 wohl Nicholas Latifi ersetzt hätte und Teamkollege von Alexander Albon geworden wäre.
"Am Ende haben wir bei Aston Martin unterschrieben, weil wir mit dem Management von Alpine auf keinen grünen Zweig kamen", so Briatore. Und Williams, damals noch unter Teamchef Jost Capito, zog stattdessen Logan Sargeant aus dem eigenen Nachwuchsprogramm hoch.
Alonso für Briatore eine "Ausnahme" im Feld
Dass Alonso, der im kommenden Jahr bereits seinen 44. Geburtstag feiert, in der Formel 1 noch immer so gefragt ist, hält Briatore übrigens für eine "Ausnahme". Er erinnert: "Ich bin seit 22 Jahren sein Manager. Er hat Geld, aber keine Kinder. Und er ist immer noch hungrig."
"Wenn er auf Platz 14 ins Ziel kommt, will er 13. werden. Ein anderer in seinem Alter würde Dienst nach Vorschrift machen, wenn es nur um Platz 14 geht", so Briatore, der gesteht: "Da sind jetzt zwei Gefühle in meiner Brust."
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"Einerseits wünsche ich Fernando, dass er mit Adrian Newey bei Aston Martin 2026 noch einmal durchstartet, andererseits fährt er gegen Alpine", so der Italiener, der seit diesem Jahr selbst wieder in offizieller Funktion für die Franzosen arbeitet.
Hätte er das auch vor zwei Jahren bereits getan, würde Alonso heute womöglich noch immer dort fahren.