Vier Schlüsselmomente, die Ferrari den Konstrukteurstitel 2024 kosteten
Nur 14 Punkte trennten Ferrari am Ende von einem Weltmeisterschaftsgewinn - Wo die entscheidenden Punkte auf McLaren liegen geblieben sind
(Motorsport-Total.com) - Wie McLaren, das Team, dem es sich letztendlich geschlagen geben musste, hat Ferrari in den vergangenen 18 Monaten große Fortschritte gemacht. Dennoch scheiterte die Scuderia knapp daran, den Konstrukteurstitel 2024 zu gewinnen, obwohl sie ihre Chancen bis zum letzten Rennen am Leben hielt.
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Trotz Aufholjagd reichte es für Ferrari gegen McLaren am Ende nicht Zoom Download
Ferrari war das einzige Team, das 2023 verhindern konnte, dass Red Bull alle Rennen für sich entschied, als Carlos Sainz in Singapur gewann. Dennoch blieb das Team aufgrund großer Unterschiede zwischen den Qualifying- und Rennleistungen unsicher, wie konkurrenzfähig es in der Saison 2024 sein würde.
Starker Start, unerwarteter Gegner
Zur Überraschung vieler zeigte Ferrari zu Beginn der Saison 2024 eine solide Performance, auch wenn das Team hinter dem Tempo von Red Bull zurückblieb.
Doch als größter Herausforderer stellte sich unerwarteterweise nicht Red Bull, sondern McLaren heraus. Das britische Team begann die Saison zwar mit Rückstand, machte jedoch ab dem Grand Prix von Miami im Mai riesige Fortschritte.
McLaren überholte Ferrari bald in der Konstrukteurswertung, und obwohl die Scuderia gegen Saisonende eine Aufholjagd startete, um McLaren doch noch einzuholen, machten vier Schlüsselmomente den Rückstand letztlich zu groß.
Kanada: Ferraris einziger Doppelausfall
In Kanada erlebte Ferrari ein katastrophales Wochenende, bei dem eine Reihe von Problemen das Team ausbremste. Es endete mit dem ersten Doppelausfall in zwei Jahren.
Zunächst schieden sowohl Charles Leclerc als auch Carlos Sainz in Q2 vorzeitig aus, da sie auf alten weichen Reifen keine späten Verbesserungen fanden. In das Rennen mussten die Ferrari-Piloten deshalb von den Plätzen elf und zwölf starten.
Und es wurde noch schlimmer: Leclerc schied aufgrund eines elektronischen Problems an der Antriebseinheit aus, während Sainz bei nassen Bedingungen nach einem Dreher mit Williams-Pilot Alexander Albon kollidierte. Teamchef Frederic Vasseur erklärte, Ferrari habe in Montreal "alle Probleme der Welt" gehabt.
Spanien: Fehlgeschlagener neuer Unterboden
Nach Kanada wollte Ferrari beim Triple-Header aus Barcelona, Spielberg und Silverstone zurückschlagen, doch ein neuer Unterboden, der beim Grand Prix von Spanien eingeführt wurde, führte zu Bouncing-Problemen in schnellen Kurven.
Dies kostete nicht nur unmittelbar Leistung, sondern bremste auch das Entwicklungsprogramm, da die Mannschaft aus Maranello zunächst die Ursache finden und verstehen musste, bevor sie ein überarbeitetes Design präsentieren konnte.
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Das Team war gezwungen, in Silverstone wiederholt Tests durchzuführen und Kompromisse beim Set-up einzugehen, um sich aus der misslichen Lage zu befreien, während McLaren kontinuierlich Fortschritte machte. Ein kleiner Lichtblick für Ferrari war Lando Norris' Aus in Österreich nach seiner Kollision mit Max Verstappen.
Und ein erstes Podium in fünf Rennen - für Leclerc in Spa-Franchorchamp - zeigte, dass Ferrari zwar angeschlagen, aber definitiv nicht geschlagen war. Spätere Rennen bewiesen, dass das Team seine Probleme erfolgreich lösen konnte.
Baku: Sainz verliert mögliches Podium
Nach einem emotionalen Sieg für Leclerc in Monza wurde in Aserbaidschan deutlich, dass Ferrari trotz offener Fragen zu seinen High-Downforce-Problemen das Team war, das es auf Strecken, die Traktion und Topspeed erforderten, zu schlagen galt.
Leclerc musste den Sieg jedoch einem fehlerfreien Oscar Piastri überlassen, während sich Sainz dahinter auf Podestkurs befand, bevor ein später Zwischenfall mit Sergio Perez beide Autos in die Mauer schickte. Nicht nur 15 Punkte für Platz drei waren futsch, Lando Norris sammelte dadurch vier zusätzliche Punkte.
Singapur: Favoritenrolle durch Quali zerstört
In Singapur, dem Ort seines einzigen Sieges 2023, schien Ferrari dank der Anforderungen an Traktion und der Streckencharakteristik gute Siegchancen zu haben.
Doch die Hoffnungen wurden durch ein enttäuschendes Qualifying zunichtegemacht, in dem Sainz in Q3 crashte und Leclerc keine Zeit setzte. Beide Fahrer starteten aus der fünften Reihe - auf den engen Straßen von Marina Bay schlechte Vorzeichen.
Aber Leclerc und Sainz lieferten starke Rennen ab, um den Schaden zu begrenzen und auf den Plätzen fünf und sieben zu landen - jedoch weit hinter McLarens Sieger Norris.
Enger Titelkampf bis zum Schluss
Zusätzlich zu diesen Rückschlägen erschwerte ein Crash von Sainz im Regen von Brasilien Ferraris Aufholjagd. In Las Vegas wurde die Scuderia von einem überraschend starken Mercedes-Team ausgebremst, während McLaren in Katar erneut dominierte.
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Dennoch wurde der Titelkampf enger als erwartet: Fehler von Norris in Katar und Piastri in Abu Dhabi ließen die Lücke schrumpfen. Ferrari war nur einen Sieg davon entfernt, den Titel zu gewinnen - doch es sollte am Ende nicht sein.
"Hätte Sainz einen Weg gefunden, Norris zu schlagen, und wäre Piastri ohne Punkte geblieben, hätten wir triumphieren können", reflektiert Teamchef Vasseur.
Positive Bilanz trotz verpasstem Titel
Das bedeutet für Vasseur jedoch wenig, denn er betont oft, dass er "hätte" und "könnte" nicht mag. Trotzdem erkennt auch er die positiven Aspekte dieser Saison an: den Heimsieg in Monza, Leclercs und Sainz' starke letzte Saison als Teamkollegen und die erfolgreiche Trendwende nach einem schwierigen Entwicklungsabschnitt.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir in diesem Jahr erreicht haben - mit den Verbesserungen und der Art, wie wir auf Probleme reagiert haben. Aber wir waren so nah dran, den Titel zu gewinnen, dass wir enttäuscht sind", sagt Vasseur.
"Wir hatten Probleme in Kanada, mit dem Update in Spanien und Unfälle in Singapur und Baku. Aber jedes Mal kamen wir stärker zurück, und das ist ein sehr gutes Zeichen."