• 06. Dezember 2024 · 20:17 Uhr

Pirelli: Spiegeltrümmer nicht für Reifenschäden in Katar verantwortlich

Pirelli schließt Spiegeltrümmer als Ursache für die Reifenschäden von Lewis Hamilton und Carlos Sainz in Katar aus: Druckverlust schon vor Bottas-Vorfall

(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat bekannt gegeben, dass die Reifenprobleme von Lewis Hamilton und Carlos Sainz während des Großen Preises von Katar nicht durch Trümmerteile eines Spiegels verursacht wurden. Zuvor hatte man vermutet, dass Überreste des von Valtteri Bottas überfahrenen Spiegels auf der Start-Ziel-Geraden die Schäden ausgelöst haben könnten.

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Lewis Hamiltons Reifenschaden in Katar Zoom Download

Die beiden Fahrer von Mercedes und Ferrari erlitten beinahe zeitgleich Reifenschäden am linken Vorderrad, kurz nachdem Bottas mit den Trümmern in Berührung kam. Eine genauere Analyse der vergangenen Tage habe jedoch gezeigt, dass der Druckverlust in den Reifen bereits vor dem Kontakt mit den Spiegeltrümmern begann.

Pirellis Chefingenieur Simone Berra erklärt: "Beim Blick auf die Telemetriedaten sehen wir eindeutig, dass der Druckverlust bereits vor dem Moment einsetzte, als Bottas den Spiegel auf der Geraden überfahren hat. Das bedeutet, dass die Schäden an einer anderen Stelle der Strecke entstanden sein müssen, entweder durch andere Trümmerteile oder aus anderen Gründen."

Detaillierte Analyse läuft

Die beschädigten Reifen wurden vor wenigen Tagen in Pirellis Hauptsitz nach Mailand gebracht. Dort haben am Donnerstag umfangreiche Untersuchungen begonnen. Laut Berra umfasst die Analyse alle üblichen Tests, wie die Inspektion der Reifenquerschnitte, der Seitenwände sowie Tests zur Lebensdauer und Ermüdungsresistenz.

Berra führt weiter aus: "Wir werden all diese Tests durchführen und die Ergebnisse der FIA und den Teams mitteilen. Derzeit haben wir noch keine endgültigen Erkenntnisse. Die Untersuchungen sind im Gange, und wir erwarten Ergebnisse frühestens Ende nächster Woche. Wahrscheinlich wird es in zwei Wochen eine umfassende Erklärung geben."

Auf die Frage, ob erste Hinweise darauf deuten, dass die Schäden durch die markanten Randsteine in Katar oder durch andere Trümmer verursacht wurden, sagt Berra: "Genau das möchten wir herausfinden. Es ist wichtig für die Teams und auch für uns, die Ursache im Detail zu verstehen."

Mercedes bestätigt Pirellis Erkenntnisse

Auch Mercedes teilte bereits die Einschätzung, dass die Spiegeltrümmer nicht der Auslöser für Hamiltons Reifenproblem waren. Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director bei Mercedes, erklärte in einem Video-Review des Teams: "Wir haben Videoaufnahmen, auf denen wir genau sehen können, wann der Spiegel zerbrach und in viele Teile zerstreut wurde."


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"Gleichzeitig verfügen wir über die Onboard-Daten, die den Reifendruck in Echtzeit messen. Überraschenderweise sehen wir, dass Lewis bereits Druck verliert, bevor Bottas die Trümmerteile trifft", so Shovlin, der ergänzt: "Das bedeutet nicht, dass der Reifen keinen Schaden durch andere Trümmer erlitten haben könnte, aber wir müssen die Analyse von Pirelli abwarten."

Die anspruchsvollen Bedingungen auf dem Losail International Circuit haben den Reifen zusätzlich zugesetzt. Besonders die Belastung des linken Vorderreifens ist enorm, da die Strecke viele schnelle Kurvenkombinationen aufweist. Zudem hatten die Fahrer aufgrund des geringen Reifenverschleißes die Möglichkeit, ihre Pneus bis an die Verschleißgrenze zu bringen, was das Risiko von Schäden erhöht.

Keine Entwarnung für Pirelli

Für Pirelli bleibt die Situation in Katar ein heikles Thema. Bereits in der Vergangenheit hatte der Reifenhersteller mit ähnlichen Vorfällen zu kämpfen, etwa bei den gefährlichen Reifenschäden während des Großen Preises von Aserbaidschan 2021.

Damals stand Pirelli ebenfalls unter großem Druck, die Ursachen schnell und transparent aufzuklären. Berra betont: "Es ist entscheidend, dass wir dieses Problem gründlich analysieren, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Die Sicherheit der Fahrer steht immer an erster Stelle."

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