• 05. Dezember 2024 · 14:40 Uhr

Ocon-Freigabe als Druckmittel: Haas-Teamchef hatte keine Ahnung

Haas-Teamchef Ayao Komatsu wusste von nichts: Esteban Ocons erster Testeinsatz für sein neues Team war seitens Alpine an den Startverzicht in Abu Dhabi geknüpft

(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Ayao Komatsu stellt klar, er habe keinerlei Kenntnis davon gehabt, dass Esteban Ocons erster Einsatz für sein Team beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi von Alpine als Druckmittel gegen den französischen Fahrer genutzt wurde.

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Für Esteban Ocon endete die Reise mit Alpine bereits in Katar Zoom Download

Der Japaner hatte sich bereits vor einigen Wochen mit Alpines Teamchef Oliver Oakes darauf geeinigt, Ocon für den Reifentest auf dem Yas Marina Circuit in der kommenden Woche zur Verfügung gestellt zu bekommen, um dem Fahrer einen gewissen Vorsprung für die nächste Saison zu verschaffen.

Beim vergangenen Grand Prix von Katar kam jedoch ans Licht, dass Alpine Ocon wenige Stunden vor dem Rennen ein Ultimatum gestellt hatte: Sollte er nicht auf seinen Start in Abu Dhabi verzichten, würde er nicht für den Test freigegeben.

Nach Gesprächen zwischen Alpine-Berater Flavio Briatore und Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der Ocons Karriere weiterhin managt, wurde eine Einigung erzielt. Ocon stimmte zu, zurückzuziehen, wodurch Jack Doohan sein Formel-1-Debüt geben kann.

Hätte Ocon sich geweigert, seinen Platz freizugeben, wäre er im Umkehrschluss vom Test ausgeschlossen worden. Komatsu betont jedoch, dass er von Alpine keinerlei Hinweise erhalten habe, dass man die Freigabe noch zurückziehen könnte.

Frühere Absprachen mit Oakes

Der Haas-Teamchef habe bei einem kürzlichen Treffen der Formel-1-Kommission mit Oakes gesprochen, wo dieser Ocons Freigabe für den Test bestätigte.

"Ich habe mit Ollie bei einem der Kommissionstreffen gesprochen - lange bevor ich es bestätigt habe. Er sagte: 'Alles okay, kein Problem. Ocon kann das Auto fahren.' Dann haben wir besprochen, was wir mit dem Rennanzug machen. Sollten wir einen weißen verwenden? Ja, das ist am einfachsten, oder? Und das war's."


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Komatsu betont, dass die internen Vorgänge bei Alpine nichts mit ihm zu tun hätten: "Für mich hat Ollie mir sein Wort gegeben, und das hat gereicht." Erst nach dem Grand Prix von Katar habe er von einer möglichen Änderung der Umstände erfahren.

Keine Kenntnis von Alpines Taktik

Auf die Frage, ob er wusste, dass der Test als Druckmittel von Alpine genutzt wurde, antwortet der Haas-Teamchef: "Ich wusste nichts, ganz ehrlich. Ollie war das letzte Mal, als ich mit ihm gesprochen habe, zufrieden damit, dass Esteban für uns beim Nachsaison-Test fährt. Seitdem hat er nichts anderes gesagt."

"Wenn sich etwas geändert hätte, hätte ich erwartet, dass er mit mir spricht. Aber das hat er nicht. Er hat mir sein Wort gegeben, und das hat mir gereicht", bekräftigt Komatsu - und bestätigt, dass Ocon am Montag offiziell Haas-Fahrer und beim Reifentest seinen ersten Einsatz im diesjährigen Auto haben werde.

Ocons Motivation unbestritten

Obwohl das unrühmliche Ende von Ocons Karriere bei Alpine einige dazu veranlasst hat, zu spekulieren, dass er nun besonders motiviert sei, bei Haas erfolgreich zu sein, glaubt Komatsu, dass es an Ocons Motivation nie Zweifel gegeben habe.

"Ich denke, er war immer sehr motiviert", sagt er. "Das ist einer der Hauptgründe, warum ich ihn verpflichtet habe. Er ist eine sehr entschlossene Persönlichkeit, und seine Arbeitsmoral ist großartig - unabhängig davon, ob das Auto schnell oder langsam ist."

"Zu Beginn der Saison, als Alpine absolut nirgendwo war, hat er trotzdem viel Einsatz gezeigt, um das Team zu motivieren und es voranzubringen. Das respektiere ich sehr. Motivation war nie sein Problem", hält Ocon künftiger Teamchef fest.

Alpines Strategie mit Rookie Doohan

Dass Alpine sich in einem engen Kampf mit Haas um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM befindet und dennoch einen Rookie für das letzte Rennen einsetzt, überrascht Komatsu: "Ich hätte es nicht gemacht, aber was sie tun, hat nichts mit mir zu tun."

"Ich bin nicht hier, um zu kommentieren, was sie tun. Sie werden sicher ihre Gründe haben, und es ist nicht meine Aufgabe, das zu bewerten", sagt der Haas-Teamchef.

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