• 29. November 2024 · 00:19 Uhr

Nach Ferrari-Zoff in Vegas: Leclerc und Sainz haben einander wieder lieb

Nach dem Funk-Eklat in Las Vegas herrscht bei Ferrari wieder Frieden: Charles Leclerc und Carlos Sainz betonen ihre Einheit im Kampf um den Konstrukteurs-Titel

(Motorsport-Total.com) - Die Emotionen kochten hoch: Charles Leclerc hatte in Las Vegas die Kontrolle über den Funk verloren. Sein Vorwurf, "nett zu sein", schade ihm stets, sorgte für Aufsehen. Doch vor dem vorletzten Rennen der Saison betonen die Ferrari-Piloten, dass alle Spannungen nach Las Vegas geklärt seien. Gemeinsam wollen sie die letzten Punkte für den Konstrukteurs-Titel holen.

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Carlos Sainz und Charles Leclerc am Mediendonnerstag in Katar Zoom Download

Charles Leclerc macht in der Pressekonferenz deutlich, dass der Fokus nun voll auf das gemeinsame Ziel gerichtet sei: "Ich will nicht zurückblicken auf das, was in Vegas passiert ist. Die letzten zwei Rennen sind entscheidend, und wir müssen alles geben, um den Konstrukteurs-Titel zu holen. Das ist alles, was zählt."

Zwar hätten er und Carlos Sainz im hitzigen Titelkampf nicht immer harmoniert, doch die Beziehung sei nach einer Klärung wieder intakt: "Wir haben darüber gesprochen, und alles ist gut. Das ist das Wichtigste", und auch Carlos Sainz bestätigt, dass die Wogen geglättet sind: "Es war für niemanden ein gutes Rennen, wir waren einfach nicht schnell genug."

"Klar gab es Frustrationen, aber wir haben das analysiert und hinter uns gelassen. Charles und ich hatten wieder ein ehrliches Gespräch, und das ist bei uns Routine - das passiert ständig, wenn wir auf derselben Strecke kämpfen."

Der große Druck im Titelkampf

Ferrari steht unter Druck: Mit 24 Punkten Rückstand auf McLaren und nur noch 103 Zählern im Topf ist der zweite Platz in der Konstrukteurs-WM ein schwieriges, aber nicht unmögliches Ziel. Leclerc bleibt kämpferisch: "Realistisch betrachtet wird es hier ein schwieriges Wochenende."

"Aber es ist ein Sprint-Wochenende, und wenn wir von Beginn an alles perfekt hinbekommen, könnte das einen Unterschied machen." Auf dem Papier sehe es nicht wie eine Ferrari-Strecke aus, doch Überraschungen seien möglich: "Wir sind extrem motiviert, das Gegenteil zu beweisen."


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Sainz stimmt seinem Teamkollegen zu und betont die Wichtigkeit der Teamarbeit: "Um den Konstrukteurs-Titel zu gewinnen, brauchen wir einander. Es wird nicht einfach, aber gemeinsam können wir das schaffen."

Persönliche Bindung bleibt stark

Obwohl sich die Ferrari-Piloten auf der Strecke immer wieder in die Quere kommen, ist die persönliche Beziehung laut Sainz ungetrübt: "Manchmal lese ich auf Social Media, dass die Leute denken, unsere Harmonie sei nur PR. Das enttäuscht mich, weil es nicht stimmt."

"Wir sind beide extrem ehrgeizig, und wenn wir kämpfen, bleibt das nicht aus. Aber privat haben wir eine wirklich gute Beziehung. Ich weiß, dass ich in 20 oder 30 Jahren auf diese Zeit zurückblicken werde und sagen kann: Ich bin froh, dass ich mit Charles gefahren bin."

Auch Leclerc unterstreicht, dass die gelegentlichen Spannungen Teil des Wettbewerbs seien: "Manchmal überschreite ich die Linie, manchmal er. Aber das Wichtigste ist, dass wir offen darüber sprechen. Wir kennen uns so lange, dass wir uns schnell wieder verstehen. Und letztlich wissen wir, dass wir nur gemeinsam Erfolg haben können."

Lehren aus Vegas

Der Große Preis von Las Vegas war für Ferrari kein Erfolg. Sainz räumt ein, dass die Enttäuschung sich bereits vor dem Rennen abgezeichnet hatte: "Wir waren nicht schnell genug, um zu gewinnen, obwohl wir am Samstag noch daran geglaubt hatten. Diese Frustration baute sich im Rennen weiter auf."

Dennoch sei das Ergebnis - ein dritter und vierter Platz - das Maximum gewesen: "Auch ohne perfekte Umsetzung hätten wir nicht besser abschneiden können. Wir haben Fehler gemacht, daraus gelernt und die Seite umgeschlagen."


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Leclerc, der nach dem Rennen scharfe Worte am Funk gefunden hatte, sieht in der Aussprache mit Sainz eine wertvolle Übung: "Solche Situationen helfen uns, uns zu resetten. Ich habe keine Zweifel, dass wir in den letzten Rennen der Saison ohne Probleme als Team arbeiten werden." Der Monegasse ist überzeugt, dass die Einheit des Teams über dem individuellen Ehrgeiz steht: "Wir wissen, dass eine Chance wie diese nicht oft kommt. Wir müssen alles tun, um sie zu nutzen."

Letzte Chance für Ferrari

Mit nur noch zwei Rennen in der Saison wird die Zeit für Ferrari knapp. Ein fehlerfreies Wochenende könnte entscheidend sein, betont Leclerc: "Wir müssen sicherstellen, dass das Auto ab dem ersten Training perfekt läuft. Das könnte mehr bewirken als die Eigenschaften der Strecke."

Auch wenn McLaren derzeit in der Konstrukteurswertung die Nase vorn hat, sieht Ferrari seine Chancen intakt - vorausgesetzt, die Harmonie innerhalb des Teams bleibt bestehen.

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