Nach Mick-Abschied: Valtteri Bottas jetzt Favorit auf Mercedes-Platz

(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher und Mercedes gehen ab 2024 getrennte Wege. Während der junge Deutsche sich nach neuen Möglichkeiten umschaut, scheint ein altbekannter Name die besten Chancen auf die vakante Position als Reservist bei den Silberpfeilen zu haben: Valtteri Bottas.

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Die Zukunft von Valtteri Bottas könnte bald geklärt sein Zoom Download

Der Finne, der von 2017 bis 2021 als Stammpilot bei Mercedes aktiv war, befindet sich derzeit in Gesprächen mit dem Team: "Wir sind im Gespräch, und es läuft gut", erklärt Bottas in Katar, seinem womöglich zunächst vorletztem Formel-1-Wochenende. Doch endgültige Entscheidungen stehen noch aus.

In einer Medienrunde spricht Bottas über die positiven Aspekte einer Rückkehr zu Mercedes: "Natürlich will ich alle Optionen sehen, aber wenn ich es betrachte, gibt es viele positive Dinge daran", erklärt der Finne. "Zurück in der Mercedes-Familie zu sein, wäre eine großartige Möglichkeit. Es ist ein großartiges Team, eine starke Marke. Das eröffnet viele Chancen für die Zukunft. Ich bin wirklich dankbar, dass sie bereit wären, mich in diese Rolle aufzunehmen."

Red Bull keine Option für Bottas

In der Theorie gibt es aber immer noch Unklarheit, was bei Red Bull passiert. Sergio Perez steht nach einer schwachen Saison vor dem Aus und Bottas hat in seiner Mercedes-Zeit neben Lewis Hamilton bewiesen, ein starker Nummer-2-Fahrer zu sein. Doch Red Bull scheint eher die Jugend im Visier zu haben.

Auf die Frage, ob er Gespräche mit Red Bull geführt habe, äußert Bottas Zweifel an der Machbarkeit einer Zusammenarbeit: "Ich habe das Gefühl, dass es einige Leute bei Red Bull gibt, die mich nicht wirklich mögen. Ich glaube nicht, dass es eine Option ist, das ist mein Gefühl."

Damit scheinen sich die Hoffnungen auf einen Verbleib in der Formel 1 für die kommende Saison zerschlagen zu haben, nachdem Sauber den Vertrag des 35-Jährigen nicht verlängert hat und 2025 auf Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto setzen wird. Doch die neuen Entwicklungen rund um ein elftes Team ab der Saison 2026 könnten Bottas in die Karten spielen.

Cadillac und neue Teams als Chance für 2026

Denn Bottas zeigt Interesse an den Plänen eines möglichen elften Teams in der Formel 1. Konkret wurde die Frage nach einem Engagement bei Cadillac gestellt, die ab 2026 mit General Motors in die Formel 1 einsteigen könnten. "Ja, ich könnte interessiert sein", bestätigt Bottas. Er kündigt zudem an, das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen: "Ich denke, das ist ein interessantes Projekt. Es ist großartig für die Formel 1, und GM ist ein starker Unterstützer."

Doch für 2025 deutet alles auf Mercedes. Bottas bleibt aber realistisch, denn ein Jahr als Reservefahrer würde auch Kompromisse mit sich bringen: "Das Problem ist, wenn du nicht bei allen Rennen vor Ort bist und dann etwas passiert, bist du nicht da. Solche Dinge muss ich noch überdenken und auch mit dem Team besprechen. Ich versuche immer noch herauszufinden, was als Nächstes kommt."

Gleichzeitig zeigt Bottas Verständnis für die Anforderungen des Jobs, insbesondere wenn er als Mentor für junge Fahrer auftreten müsste: "Wenn ich dort landen würde, denke ich, dass ich einem Rookie, der noch nicht in der Formel 1 gefahren ist, viel geben könnte. Das wäre definitiv eine meiner Rollen - mein Wissen zu teilen."

Keine volle Rennsaison außerhalb der Formel 1

Neben seinen Überlegungen zur Rolle bei Mercedes macht Bottas klar, dass er 2025 keine volle Rennsaison in einer anderen Serie anstrebt. "Es ist eine bewusste Entscheidung", erklärt er. "Nach zwölf Jahren in der Formel 1 würde ein kompletter Wechsel, zum Beispiel in eine volle IndyCar-Saison, einfach zu schnell kommen. Es erfordert viel Arbeit und Eingewöhnung."

Allerdings sei er offen für einzelne Einsätze: "Ich werde nächstes Jahr nicht eine komplette Saison woanders fahren, aber vielleicht ein paar einzelne Rennen. Es hängt davon ab, wo ich lande und wie viel ich fahren oder testen kann." Auf die Frage nach möglichen Rennen zeigte er sich flexibel: "Die Indy 500 steht auf meiner Liste. Ich war auch immer ein Fan der V8-Supercars und solcher Sachen."

Auch ein Comeback im Rallyesport könnte für Bottas interessant sein. "Ich durfte in den letzten zwei Jahren nicht Rally fahren, daher wäre es schön, wieder ein bisschen Spaß daran zu haben."

Gespräche über die Zukunft

Bottas befindet sich aktuell in Gesprächen mit verschiedenen Teams und Serien, möchte sich jedoch Zeit lassen, bevor er eine Entscheidung trifft: "Ich habe Ansätze und Gespräche geführt", bestätigt er. "Es ist klar, dass 2025 zu früh kommt, aber 2026 ist definitiv eine Chance, ein gutes Auto zu bekommen. Meine Priorität bleibt die Formel 1."

Er sieht die neue Teamkonstellation mit Cadillac und möglichen neuen Teams als Chance: "Das erhöht die Möglichkeiten für 2026, was letztendlich mein Ziel ist. Aber wenn nicht, gibt es viele andere coole Dinge und Serien."

Mercedes als Sprungbrett

Für Bottas könnte die Rolle als Reservefahrer bei Mercedes ein entscheidender Faktor sein, um weiterhin in der Formel 1 präsent zu bleiben. Der Finne möchte diese Gelegenheit nutzen, um sich für ein mögliches Stammcockpit ab 2026 zu positionieren. "Wie gesagt, meine Priorität ist immer noch die Formel 1. Ich habe das Gefühl, dass ich in diesem Sport noch nicht fertig bin. Es gibt auch ein neues Team, was die Chancen für 2026 erhöht."

Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein. Bottas plant, nach dem Saisonende konkrete Gespräche zu führen: "Ich hoffe, dass wir innerhalb von ein oder zwei Wochen alles klären können."

Ob der Finne tatsächlich den vakanten Platz bei Mercedes bekommt, bleibt abzuwarten. Doch die Zeichen stehen gut: Seine Erfahrung, die Verbindung zur Mercedes-Familie und sein Wunsch, in der Formel 1 aktiv zu bleiben, könnten den Ausschlag geben.