Lambiase: Verstappen macht seine Gegner psychologisch fertig
Renningenieur Gianpiero Lambiase sieht einen Vorteil bei Max Verstappen, sollte die neue Saison auf Augenhöhe beginnen, und hält Las Vegas für eine Erleichterung
(Motorsport-Total.com) - "Es war eine unglaubliche Erleichterung", sagt Max Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase über den zuletzt festgezurrten vierten WM-Titels seines Schützlings in Las Vegas. "Es war einfach ein ziemlich intensives Jahr - nicht ganz so intensiv wie 2021, aber zeitweise war es nah dran."
Sah es nach den ersten Rennen noch danach aus, als würde Verstappen erneut zum Titel cruisen, so wurde es ab Miami für Red Bull brenzliger. Die Konkurrenz knabberte am Vorsprung, während Verstappen über Monate hinweg nicht gewann, bis im Regen von Brasilien die Erlösung folgte.
Mit dem fünften Platz in Las Vegas brachte es Verstappen dann endgültig über den Strich und konnte seinen vierten Titel in Folge feiern - einen ganz besonderen, wie Lambiase meint.
"Eigentlich sind alle besonders, versteht mich nicht falsch", sagt er im Podcast F1 Nation. "Im vergangenen Jahr war es aus anderen Gründen besonders, aber dieser hier ist besonders aufgrund des Einsatzes und des Engagements nicht nur von Max, sondern des gesamten Teams."
Fotostrecke: Die Formel-1-Fahrer mit vier WM-Titeln in Folge
Max Verstappen - Weltmeister 2021, 2022, 2023 und 2024 Fotostrecke
Red Bull habe Tag und Nacht arbeiten müssen, um die in der Saison aufgetretenen Probleme zu verstehen. Zumindest ist die Sieglossträhne in Brasilien zu Ende gegangen, und laut Lambiase komme Red Bull langsam am Ende des Tunnels an.
Das ist auch wichtig im Hinblick auf 2025, wo Red Bull nicht mehr von irgendeinem Vorsprung zehren kann. Die Konkurrenz ist aktuell auf Augenhöhe, sodass ein Fahrer wie Max Verstappen schon den Unterschied machen kann.
"Es hilft, dass er weiß, dass er die Fähigkeit hat, Ergebnisse einzufahren, die vielleicht nicht immer drin sind", sagt er. "Das tut gleichzeitig einigen seiner Konkurrenten weh und hinterlässt eine psychologische Delle - nicht bei allen, aber bei manchen."
Und auch wenn der Titel in Sack und Tüten ist, will Red Bull in Katar und Abu Dhabi nicht nachlassen: "Es wird jetzt sicher nicht entspannt", legt Lambiase bei Viaplay nach. "Man hat es ja gesehen: Wir hatten kein perfektes Rennen. Wir haben unsere Aufgabe erledigt, das ist gut. Aber rein von der Leistung her war das Rennen nicht gut."
"Erst einmal müssen wir also herausfinden, was schiefgelaufen ist, damit wir es für nächstes Jahr verbessern können. Und dann geht es für uns noch darum, die Saison möglichst gut zu beschließen, um die Stimmung hochzuhalten über den Winter. Danach richtet sich der Fokus auf WM-Titel Nummer fünf."