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Red Bull ist gewarnt für 2025: "Andere sind schneller"
Wie Teamchef Christian Horner und Technikchef Pierre Wache die Ausgangslage von Red Bull vor der Formel-1-Saison 2025 einschätzen und warum sie skeptisch sind
(Motorsport-Total.com) - Red Bull stellt mit Max Verstappen den Fahrer-Weltmeister 2024, doch Pierre Wache als Technischer Direktor gibt sich trotz dieses Erfolgs ausdrücklich "nicht zuversichtlich für 2025". Tenor: Es sei Red Bull zwar gelungen, seine Saison und den WM-Titel zu retten, aber die Konkurrenz sei stark und werde immer stärker. "Es wird auf einen Kampf über die komplette Saison hinweg hinauslaufen", meint Wache.
© Motorsport Images
Max Verstappen im Red Bull RB20 vor Charles Leclerc im Ferrari SF-24 Zoom Download
Dergleichen hatte Red Bull eigentlich schon für 2023 erwartet, nachdem Ferrari bereits 2022 zumindest zu Saisonbeginn stark aufgetreten war. "Wir gingen daher von einem engen 2023 aus, aber es kam anders, und 2024 erneut. Das kann ich nicht erklären", sagt Wache.
"Es war nicht so, dass wir so viel besser waren. Andere haben ihre Sache nur phasenweise nicht so gut gemacht." McLaren etwa sei erst "spät aufgewacht" in der Saison 2024 - und Red Bull dann stark abgefallen.
Was sein Team dann "kurzfristig umgesetzt" habe, um Verstappen im Titelkampf zu halten, das stimme ihn ausdrücklich "zufrieden", sagt Wache. "Aber jetzt müssen wir die Leistung des Fahrzeugs verbessern, weil auch andere schnell oder sogar schneller sind."
Der neue Red Bull müsse daher "über unterschiedliche Streckentypen hinweg" funktionieren und grundsätzlich ein "ordentliches Rennauto" sein, erklärt er. Und speziell Las Vegas habe gezeigt: "Wir müssen an der Leistung bei niedriger Geschwindigkeit, aber auch am Topspeed auf den Geraden arbeiten."
Denkt Red Bull um beim Monza-Heckflügel?
Dazu gehört womöglich auch eine veränderte Philosophie bei der Entwicklung eines Low-Downforce-Flügels für Hochgeschwindigkeitsstrecken wie Monza oder eben Las Vegas. Darauf hatte Red Bull 2024 verzichtet und "darüber müssen wir jetzt nachdenken", meint Wache.
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"Vielleicht haben wir es dieses Jahr aus unterschiedlichen Gründen nicht gemacht. Denn wenn du einen solchen Heckflügel baust, dann machst du in der Zeit nichts anderes. Aber das war klarerweise ein Fehler und das müssen wir uns anschauen. Wir brauchen einen besseren Heckflügel, auch wenn das nicht einfach wird." Auch deshalb will Wache mit Blick auf 2025 nicht zu viel versprechen.
"Wir wissen halt nicht, was die anderen tun", sagt Teamchef Christian Horner. "Daher halten wir uns als Team lieber vorsichtig bedeckt und überraschen dann positiv."
Horner glaubt: Es wird 2025 noch enger als 2024
Realistisch betrachtet aber werde es im kommenden Jahr nur noch enger zugehen, meint Horner. Begründung: "Die Regeln bleiben stabil. Und man sieht schon, wie sehr sich die Fahrzeuge [bei der Leistung] angeglichen haben."
"Für den Sport ist es großartig, dass es einen so intensiven Wettbewerb gibt. Aber ich habe dieses Jahr ein paar graue Haare dazugekriegt und schätze, nächstes Jahr wird ein echter Thriller."
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Er sei aber nach wie vor davon überzeugt, "den besten Fahrer im Auto" und auch "das beste Team" zu haben, sagt Horner. "Und über den Winter werden wir hart daran arbeiten, die Schwächen des RB20 auszumerzen. Es dürfte jedenfalls sehr umkämpft werden. Uns steht ein weiterer Marathon bevor. Und Garantien gibt es keine."
Laut Wache wäre es "in diesem Geschäft fatal", zuversichtlich zu sein. "Es braucht harte Arbeit von allen im Team. Wir haben so viele Leute, die damit beschäftigt sind, ein ganz kleines bisschen Leistung zu finden. Und das ist eine schwierige Aufgabe", erklärt er.
"Deshalb bin ich nicht zuversichtlich, denn wenn du zuversichtlich bist, gehst du schlafen und nicht arbeiten, und dann findest du auch keine Leistung."