Piastri teilt Russell-Kritik nicht: "Muss uns nicht gesagt werden"
Oscar Piastri hat "kein großes Problem" damit, dass die Fahrer von der FIA nicht über den Abschied von Niels Wittich informiert wurden - Es gebe wichtigere Themen
(Motorsport-Total.com) - George Russell ist nicht so begeistert darüber, dass die FIA Formel-1-Rennleiter Niels Wittich drei Rennen vor dem Ende der Saison 2024 vor die Tür gesetzt hat - und die Piloten darüber nicht einmal vom Automobil-Weltverband informiert wurden.
"Wir haben als Fahrer oft das Gefühl, dass wir die Letzten sind, die solche Dinge erfahren. Es wäre schön, bei Themen, die uns so unmittelbar betreffen, auf dem Laufenden gehalten zu werden", so Russell in der Pressekonferenz vor dem Las-Vegas-GP an diesem Wochenende.
Oscar Piastri hatte, wie auch Russell und alle anderen Piloten, zwar ebenfalls "keine Ahnung", dass sich die FIA von Wittich trennen würde. "Ich habe es von einem der anderen Fahrer gehört oder in einem Artikel irgendwo", verrät der McLaren-Pilot.
Anders als Russell findet er jedoch: "Es muss uns nicht unbedingt gesagt werden." Piastri erklärt: "Eine Vorwarnung wäre vielleicht gut gewesen, oder eine Begründung, aber ich denke nicht, dass es ein Weltuntergang ist, dass wir es durch die Medien erfahren haben."
Denn wichtiger sei, dass die FIA die Fahrer auf dem Laufenden halte, wenn es um Dinge gehe, "die uns auf der Strecke direkt betreffen, vor allem in Bezug auf die Sicherheit." Das seien die Sachen, "bei denen wir uns mehr Klarheit und Zusammenarbeit gewünscht haben."
Die Trennung von Wittich dagegen sei "kein großes Problem", auch wenn sie natürlich "eine kleine Überraschung" gewesen sei. Denn Piastri betont: "Ich denke, Niels hat seine Arbeit gut gemacht." Zwar habe es "eine Dinge" gegeben, die man verbessern wollte.
"Aber ich denke nicht, dass es eine sofortige Entlassung rechtfertigt", so Piastri, der zumindest in diesem Zusammenhang dann doch eine kleine Kritik am Weltverband durchblicken lässt. Denn dieser verkaufte Wittichs Abschied in einer Pressemitteilung als freiwilligen Abgang.
"Ich weiß nicht, wie es formuliert wurde", schmunzelt Piastri, aber die Wahrheit sei wohl "ein etwas anderes Bild", so der Australier. An diesem Wochenende in Las Vegas wird Rui Marques sein Debüt als Formel-1-Rennleiter geben.