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Bremsen statt Druck: McLaren nimmt Lando Norris in Schutz
Technische Probleme mit den Bremsen sollen Lando Norris in Brasilien regelrecht ausgebremst haben - McLaren nimmt Formel-1-Youngster in Schutz
(Motorsport-Total.com) - Für Lando Norris reichte es beim Grand Prix von Brasilien nur zu Platz sechs. Max Verstappen gewann das Rennen und baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf den Briten aus. Doch warum hatte Norris in Interlagos so große Probleme? McLaren macht ein technisches Problem mit den Bremsen dafür verantwortlich und nicht den Druck, der den Briten mutmaßlich zu Fehlern verleitet haben soll.
Immerhin sicherte sich Norris im Qualifying die Poleposition und damit die perfekte Ausgangsposition, um Verstappen im WM-Kampf ins Schwitzen zu bringen. Der Niederländer startete nur von Platz 17 und hatte ein schwieriges Rennen vor sich, das er aber souverän gewann. Nach Problemen am Start, einem schlechten Timing bei der roten Flagge und einigen Fehlern auf der Strecke kam Norris nur als Sechster ins Ziel.
Es schien, als sei Norris unter dem Druck des Titelkampfes zusammengebrochen, doch McLaren-Teamchef Andrea Stella hat eine andere Erklärung für die Situationen, in denen Norris von der Strecke abkam: "Wenn die Reifen am Auto so blockieren wie heute, dann schaue ich nicht auf den Fahrer", sagt Stella. "Ich schaue, warum das Auto unter diesen Bedingungen die Reifen blockiert. Ich glaube nicht, dass der Druck ein signifikanter Faktor war."
Piastri hatte auch Schwierigkeiten
Laut dem McLaren-Strippenzieher hatten beide Fahrer - also auch Oscar Piastri - mit dem Problem zu kämpfen, weshalb es nun eine interne Untersuchung geben wird, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist. Was genau an den Bremsen nicht funktionierte, ließ Stella offen. "Es ist nur unter bestimmten Bedingungen passiert, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Für die Fahrer war es schwierig, weil es so unberechenbar war", sagt er.
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So viel zu den Bremsproblemen, aber auch die Strategie war in Brasilien ein Faktor, warum Verstappen am Ende feierte und Norris den Kürzeren zog, weil er nach der roten Flagge hinter den Red-Bull-Piloten zurückfiel. Norris und auch George Russell, der zu diesem Zeitpunkt das Rennen im Mercedes anführte, kamen während des virtuellen Safety-Cars an die Box, um sich neue Intermediates abzuholen. Esteban Ocon, Pierry Gasly und Verstappen blieben draußen.
Dann kam der Unfall von Franco Colapinto, der die Rennleitung zwang, die rote Flagge zu zeigen. So konnten Red Bull und Alpine neue Reifen aufziehen lassen und sich einen Vorteil auf der Strecke verschaffen. Stella erklärt den Rennverlauf wie folgt: "Lando hat am Start eine Position verloren, aber dann war er schneller als Russell, aber er fand keinen Weg vorbei, das war unmöglich. Dann wurde der Regen immer stärker."
Strategie zahlte sich nicht aus
McLaren und die Fahrer entschieden sich, neue Reifen zu holen, doch diese Entscheidung zahlte sich nicht aus: "Das lag daran, dass der Regen stärker wurde und der Unfall eine rote Flagge auslöste. Während des virtuellen Safety-Cars und wegen des stärkeren Regens dachten wir, es sei wichtig, neue Reifen zu holen. Ohne die rote Flagge und bei etwas weniger starkem Regen wäre es für die Fahrer mit alten Reifen sehr schwierig geworden, aber das ist schwer zu sagen."
Laut Stella ist es immer ein Glücksspiel: "Manchmal siehst du brillant aus, besonders wenn du zurückliegst, denn dann bist du der Held, wenn es klappt." Der Teamchef verteidigt die Entscheidung während des Rennens, da sie gemeinsam mit den Fahrern getroffen wurde. Außerdem hatte Stella Angst, bei den schwierigen Bedingungen ein Auto zu verlieren: "Ich hätte mich nicht wohl dabei gefühlt, ein Auto bei so viel Wasser und auf diesen Reifen draußen zu lassen. Ohne die rote Flagge wäre das Rennen anders verlaufen."