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Formel-1-Liveticker: Verläuft sich Red Bull bei der Fehlersuche?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verläuft sich Red Bull bei der Fehlersuche? +++ RB20 funktioniert nicht mehr +++ Rosberg: Russell "nicht sicher" bei Mercedes +++
Verläuft sich Red Bull bei der Fehlersuche?
Der letzte Formel-1-Sieg von Red Bull liegt inzwischen bereits mehr als zwei Monate zurück. Zuletzt triumphierte Max Verstappen beim Spanien-Grand-Prix im Juni. Der Weltmeister ist nun seit sechs Rennen sieglos.
Experte Ralf Schumacher erklärt dazu bei Sky, dass Red Bull "auch aufgrund der Tests, die fehlen," Probleme habe, wieder in die Spur zu finden. Denn der RB20 tut aktuell nicht mehr das, was er soll.
Helmut Marko gesteht in seiner Kolumne für Speedweek: "Wir haben aus einem Rennwagen, der bei den ersten Rennen dominiert hat, ein mehr oder weniger unkalkulierbares, ganz schwierig zu fahrendes Auto gemacht."
Schumacher glaubt in diesem Zusammenhang, Red Bull habe "die Simulationen nicht mehr im Griff" und daher aktuell auch kein "Vertrauen" in die eigenen Fähigkeiten mehr. "Und jetzt wird überall gesucht, in jeder Ecke", so der Experte.
"Ich weiß das ja selber aus unserer Zeit", verrät er und erklärt: "Wenn etwas nicht funktioniert hat, dann denkt man: Das gibt es doch gar nicht, das hat doch immer funktioniert."
"Und dann sucht man die Probleme und da passieren auch viele Fehler", glaubt er.
Feierabend
Und damit sind wir auch im Ende unseres Donnerstagstickers angekommen. Wir wechseln weiter munter durch, morgen meldet sich hier mein Kollege Kevin Scheuren vor dem Wochenende noch einmal mit einer neuen Ausgabe bei euch.
Habt noch einen schönen Tag uns bis dann!
Wolff: McLaren jetzt "eindeutig" Favorit
Noch liegt Red Bull in der Konstrukteurs-WM acht Punkte vor McLaren. Doch Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist trotzdem der Meinung, dass der Titel ab sofort nur noch über das Team aus Woking führt.
"Ich glaube nicht, dass man [Red Bull] abschreiben kann. Sie sind ein beeindruckendes Team und ich bin sicher, dass es bessere Rennen geben wird. Aber McLaren ist jetzt eindeutig der Favorit für die Konstrukteursmeisterschaft", so Wolff.
Red Bull habe "zu Beginn des Jahres nicht erwartet", dass McLaren in dieser Position sein würde, glaubt Wolff, der sich nicht so ganz erklären kann, warum es bei den Bullen aktuell nicht mehr läuft.
Monza sei "wahrscheinlich eines der schlechtesten Rennen, die wir seit vielen Jahren [von Red Bull] gesehen haben," gewesen, so Wolff, der jedoch betont, dass zuletzt auch andere Teams Probleme hatten.
"Wir hatten zwei Jahre, in denen nichts funktionierte", erinnert der Mercedes-Teamchef. Die Situation könnte sich also auch wieder ändern.
Vowles: Colapinto ist kein "Paydriver"
Hat Franco Colapinto das Williams-Cockpit nur bekommen, weil er zahlungskräftige Sponsoren aus Argentinien mitgebracht hat? Eine Behauptung, die Teamchef James Vowles vehement dementiert.
"Ich möchte allen hier sehr deutlich machen, dass kein Sponsor mit seiner Verpflichtung in Verbindung stand", betont er und stellt klar, dass andere Interessenten an dem Cockpit durchaus Geld auf den Tisch gelegt hätten.
"Um es ganz offen zu sagen: Es lagen auch finanzielle Angebote von anderen Quellen auf dem Tisch", so Vowles, der jedoch betont, dass man keinerlei Interesse an einem Bezahlfahrer gehabt hätte.
"Es geht um Investitionen in unsere Akademie und in unsere Zukunft", stellt er im Hinblick auf die Verpflichtung von Colapinto klar, den man aus dem eigenen Juniorkader in die Formel 1 beförderte.
Die Finanzen hätten dabei keine Rolle gespielt.
Vasseur: So eng war es noch nie
In den vergangenen vier Rennen gab es mit Oscar Piastri, Lewis Hamilton, Lando Norris und nun Charles Leclerc vier verschiedene Sieger. Sehen wir aktuell also die vielleicht offenste Formel 1 aller Zeiten?
"Ich habe ein paar Jahre in der Boxengasse verbracht, aber ich glaube, es ist das erste Mal in der Formel 1, dass acht Fahrer das Rennen gewinnen können", verrät Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur.
Aktuell gebe es "vier Teams", die aus eigener Kraft gewinnen oder zumindest auf das Podium fahren könnten. Und die aktuelle Hackordnung ändere sich sogar "von Session zu Session", so Vasseur.
"Am beeindruckendsten war für mich wahrscheinlich Spa, wo McLaren in FT1 und Red Bull im FT2 vorne war, wir von der Poleposition gestartet sind und Mercedes das Rennen gewonnen hat", erinnert er.
Seine Prognose: "Man kann davon ausgehen, dass es bis zum Ende der Saison so bleiben wird und dass es ein großer Kampf sein wird."
Wir hätten nichts dagegen!
Wer fährt für Sauber?
Während Mercedes seine beiden Piloten für 2025 inzwischen fix bestätigt hat, wissen wir noch immer nicht, wer bei Sauber beziehungsweise Audi im kommenden Jahr der Teamkollege von Nico Hülkenberg wird.
Und bei Audi selbst weiß man das auch noch nicht. Mattia Binotto hat nun verraten: "Das ist definitiv etwas, das wir beurteilen müssen: Wollen wir einen erfahrenen Piloten oder etwas anderes?"
"Dies ist ein Projekt, das auf ein langfristiges Ziel ausgerichtet ist. Die Frage ist also: Was ist das Beste für uns von jetzt bis zum Endziel?" Und er selbst habe darauf aktuell noch keine Antwort.
Sollte man sich für einen erfahrenen Piloten entscheiden, scheint Valtteri Bottas aktuell die besten Karten zu haben. Womöglich wählt man aber auch einen jüngeren Fahrer.
Hier wurde zuletzt immer wieder der Name Gabriel Bortoleto aus der Formel 2 genannt.
Wolff "sehr stolz": 2025 erstmals mit zwei Junioren
Für Mercedes wird die Saison 2025 zu einer Premiere. Dann tritt das deutsch-britische Werksteam erstmals in seiner Historie mit zwei Mercedes-Nachwuchsfahrern an, die gezielt auf die Formel 1 vorbereitet wurden. Für Teamchef Toto Wolff ist das ein "sehr stolzer" Moment.
Denn George Russell und dessen künftiger Formel-1-Teamkollege Andrea Kimi Antonelli seien "ab einem frühen Stadium" von Mercedes gefördert worden.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!
Brundle: Piastri hat nötigen "Killerinstinkt"
In seiner Kolumne für Sky schreibt Experte Martin Brundle, dass das Überholmanöver von Oscar Piastri gegen Lando Norris in der ersten Runde in Monza McLaren als Team natürlich nicht geholfen habe.
"Piastri hat eindeutig kein Interesse an Norris' WM-Chancen gegen Max Verstappen, was wir bereits in Ungarn gesehen haben, als er die Führung in der ersten Kurve übernahm", erinnert Brundle.
"Der Rennfahrer in mir bewundert diese Einstellung", stellt der ehemalige Formel-1-Pilot klar und erklärt: "Das ist der Grund, warum Piastri Meisterschaften gewonnen hat und in einem siegreichen Formel-1-Auto gelandet ist."
Er habe daher vermutlich kein großes Interesse daran, "dass Norris im gleichen Auto Weltmeister wird. Das heißt nicht, dass er nicht irgendwann einmal aushilft, und das hat er ja auch schon hier und da getan", betont Brundle.
Trotzdem sei der "Killerinstinkt", den Piastri in Monza gezeigt habe, wichtig für einen Rennfahrer.
Anders geplant
Ursprünglich hätte Serra in Maranello eigentlich unter Cardile arbeiten sollen. Die Scuderia verkündete im Mai nämlich noch selbst, dass der Franzose eigentlich "nur" den Posten des leitenden Ingenieurs für die Fahrzeugentwicklung übernehmen soll.
Der (überraschende) Abschied von Cardile ist für ihn nun also eine unerwartete Chance.