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Marc Surer über Sainz' Wechsel: "Sonst hat er einen Fehler gemacht"
Wie Formel-1-Experte Marc Surer den angekündigten Wechsel von Ferrari-Fahrer Carlos Sainz zu Williams bewertet und was das über Teamchef James Vowles aussagt
(Motorsport-Total.com) - Tut sich der dreimalige Formel-1-Rennsieger Carlos Sainz mit seinem Wechsel von Ferrari zu Williams einen Gefallen? Der frühere Rennfahrer Marc Surer hat dazu eine klare Meinung. Im Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de sagt er: "Nur, wenn es wirklich diese Ausstiegsklausel gibt, weil sonst hat er einen Fehler gemacht."
© Motorsport Images
Fotomontage: Carlos Sainz als Williams-Fahrer vor dem Williams-Motorhome Zoom Download
Denn Sainz hatte noch andere Angebote in der Formel 1, hätte auch Audi-Werksfahrer und damit Teamkollege von Nico Hülkenberg werden können. Das wäre aus Sicht von Surer die logische Wahl gewesen: "Weil wenn du zu einem Werksteam gehen kannst, dann weißt du, das hat irgendwie eine Zukunft."
Williams als Kundenteam sei ein gewisses Risiko für einen Rennfahrer. Es fahre derzeit "relativ weit hinten rum", meint Surer. Was nicht übertrieben ist: Mit bisher vier Punkten aus 14 Grands Prix belegt das Team den vorletzten Platz in der Formel-1-Konstrukteurswertung nach Platz sieben mit 28 Punkten im Vorjahr.
Das Audi-Angebot auszuschlagen und stattdessen zu einem Hinterbänkler-Rennstall zu wechseln, "das ergibt nur Sinn, wenn es vorübergehend ist", sagt Surer. Seine These: "Sainz wartet auf seine Chance, in ein Topteam aufzusteigen." Diese Chance hat sich ihm bislang nicht eröffnet, weil sowohl Ferrari als auch Red Bull, McLaren und Mercedes andere Pläne haben.
Doch Pläne können sich ändern, auch bei und für Sainz. "Wenn er eine Ausstiegsklausel hat, ist es egal, wie lange der Vertrag [eigentlich] geht", sagt Surer im Gespräch mit Formel1.de. "Dann kann er raus, wenn er ein besseres Angebot bekommt. Aber dass man kommuniziert, dass man langfristig zusammenarbeiten will, das ist heute ziemlich üblich."
Warum der Sainz-Deal für Williams "sensationell" ist
Wörtlich heißt es in der entsprechenden Williams-Pressemitteilung, Sainz fahre "2025, 2026 und darüber hinaus" für den Rennstall aus Grove in England. Aus Sicht von Williams ist ein solcher Deal laut Surer schlicht "sensationell".
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Das sei vermutlich die Motivation von Teamchef James Vowles gewesen. Er habe sich wohl gedacht: "'Wenn wir Pech haben, verlieren wir ihn wieder. Aber Sainz nicht zu nehmen, wenn wir ihn bekommen können, wäre ein Riesenfehler.' Und da gebe ich ihm Recht", sagt Surer.
Sainz selbst hält Williams für den "richtigen Ort, um meine Formel-1-Karriere fortzusetzen". Er wolle mithelfen, das Team wieder "dorthin zu bringen, wo es hingehört, nämlich an die Spitze", so der Spanier.
"Ich bin mir sicher: Williams hat alles, um wieder Geschichte zu schreiben. Und ab 1. Januar 2025 werde ich mein Bestes tun, um Williams und das gesamte Team auf diesem Weg zu unterstützen."