• 25. Juli 2024 · 14:36 Uhr

Haas-Teamchef Komatsu: Darum ist die Trennung von Magnussen "nicht einfach"

Für Haas ist die Trennung von Kevin Magnussen "nicht einfach" - Warum Teamchef Komatsu trotzdem die Entscheidung traf und wie es für 'Kev' weitergehen könnte

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2025 werden Oliver Bearman und Esteban Ocon für das Haas-Team an den Start gehen. Damit müssen sich die Amerikaner von ihrem bisherigen Stammfahrer Kevin Magnussen trennen - und das fällt den Verantwortlichen offenbar nicht leicht! "Ja, es ist sehr schwierig - denn 'Kev' hat sehr viel für das Team getan", sagt Haas-Teamchef Ayao Komatsu.

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Haas-Teamchef Komatsu hat sich gegen Kevin Magnussen entschieden Zoom Download

Der Japaner hat zwar erst in diesem Jahr die Führungsposition im Team übernommen, arbeitet aber bereits seit 2016 für das Haas-Team, ist also von Anfang an dabei - zuletzt als leitender Ingenieur an der Rennstrecke. Kaum jemand im Team weiß daher besser um die Bedeutung Magnussens als Komatsu.

Der Däne ist - abgesehen von einer Pause im Jahr 2021 - seit 2017 bei Haas. "In diesen beiden Phasen und vor allem in der ersten Phase mit Romain [Grosjean] hatten wir viele Höhepunkte", erinnert Komatsu vor allem an den Österreich GP 2018, als Haas die Plätze vier und fünf belegte.

Dennoch wechselte Magnussen für die Saison 2021 in die amerikanische IndyCar-Serie. "Und dann, als wir ihn brauchten, als Gene [Haas] und Günther [Steiner] ihn fragten, kam er - ließ alles stehen und liegen - und kam zurück und bescherte uns einen fünften Platz [beim Auftakt in Bahrain 2022]."

Darum kann Magnussen nicht bleiben

"Er hat viel für das Team getan und ich habe viele Saisons mit ihm verbracht", erinnert der Haas-Teamchef, für den der Abschied "nicht leicht" ist, auch wenn er die Entscheidung letztlich selbst getroffen hat. "Aber ich denke, das ist die Verantwortung meiner Position."

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Magnussen fährt 2025 nicht mehr für Haas in der Formel 1 Zoom Download

Dass Magnussen das Team zum Saisonende verlassen muss, habe mit "fehlender Konstanz" zu tun, verrät Komatsu. Nachdem schon länger bekannt ist, dass Nico Hülkenberg durch Ferrari-Junior Bearman ersetzt wird, musste das Haas-Team in dieser Hinsicht reagieren. "Er ist ein junger Fahrer, also muss der andere Fahrer eine konstante Referenz sein."

"Wenn man sich Nico und Kevin ansieht, dann brauche ich jemanden, der näher an Nicos Konstanz herankommt", erklärt der Japaner. "Aber der Unterschied zwischen Kevin und Nico ist sehr gering. Die Ergebnisse können ganz anders aussehen, die Punktzahl, die man am Ende hat, kann ganz anders aussehen. Aber der entscheidende Faktor für den Unterschied ist nicht groß."

"Wenn man nur auf die Punkte [in der WM-Wertung] schaut, sieht es vielleicht ziemlich klar aus, aber das ist nicht die wahre Geschichte", macht der Haas-Teamchef deutlich, dass nicht nur das Ergebnis entscheidend war. Vielmehr sei es vor allem "die Summe der fehlenden Konstanz" gewesen, die am Ende den Ausschlag gegeben habe.

Haas-Teamchef: "Keine leichte Entscheidung"

"Manchmal ist er an einem Wochenende im ersten Training sehr gut gestartet, hat dann aber im Qualifying oder im Sprint nicht geliefert." Das sei aber nicht immer die Schuld des Dänen, nimmt Komatsu seinen Stammpiloten in Schutz. "Manchmal sind es die Umstände, manchmal ist es ein Fehler des Teams und so weiter."


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"Es war also keine einfache Entscheidung", gibt der Haas-Teamchef zu. "Ich musste all das berücksichtigen und dann versuchen, fair zu sein und die richtige Entscheidung zu treffen. Ob es mir gefällt oder nicht, das ist Teil meines Jobs. Ich muss versuchen, eine professionelle Entscheidung zu treffen, die im besten Interesse des Teams ist."

"Das ist es, was Gene [Haas] von mir will", erinnert der 48-Jährige daran, dass er "keine Gefühle oder persönlichen Gründe" in den Vordergrund stellen dürfe. "Letztlich frage ich mich immer: Ist das eine professionelle Entscheidung? Tue ich das Richtige für das Team?"

Magnussen mit anderer Position bei Haas?

In dieser Hinsicht half es Magnussen auch nicht, dass er sich bei Haas als "absoluter Teamplayer" präsentierte. "Er wusste, wie wir das Team verändern und verbessern wollten. Und er war ein integraler Bestandteil davon", sagt Komatsu. "Kevin war sehr hilfreich. Das war ein weiterer Faktor. Ich stand also vor einem Dilemma, als ich diese Entscheidung traf."

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Haas fährt 2025 mit Esteban Ocon und Oliver Bearman Zoom Download

Das Potenzial und das Wachstum des Teams stünden bei allen Entscheidungen an erster Stelle, sagt der Japaner. "Ich bin sicher, dass ich eine professionelle Entscheidung getroffen habe. Ob sie richtig ist oder nicht, muss jeder für sich selbst beurteilen, aber zumindest bin ich mir sicher, dass ich die Entscheidung professionell getroffen habe."

Ob Magnussen dem Haas-Team in anderer Funktion erhalten bleibt, steht noch nicht fest. "Ich weiß es nicht. Wenn ich es wüsste, hätte ich es schon gesagt", verrät Komatsu. "Wir respektieren uns natürlich gegenseitig. Wenn er also zur Verfügung steht, um uns in irgendeiner Weise zu unterstützen, würde ich mich sehr freuen. Wie das aussehen könnte, kann ich ehrlich gesagt noch nicht sagen."

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