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Kevin Magnussen nach Bearman-Verpflichtung: Was nun?
Für Kevin Magnussen ist die Situation durch die Verpflichtung von Oliver Bearman nicht einfacher geworden, doch Nico Hülkenberg wünscht ihm eine weitere Chance
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen sagt, dass die bekannt gewordene Verpflichtung von Oliver Bearman für 2025 für seine eigene Formel-1-Zukunft erst einmal nichts ändert. "Ich wusste das schon seit vier Monaten", war die Ankündigung von Haas für ihn keine Überraschung. "Also es gab nicht schon vor vier Monaten eine Entscheidung, aber ich wusste, dass es so kommen würde."
Denn dass Bearman 2025 im Haas sitzen wird, war vielen Beobachtern schon lange klar. Der Engländer durfte bereits 2023 Freitagstrainings für das Team bestreiten und bekam für die aktuelle Saison gleich sechs davon zugesprochen - ein klares Indiz auf eine Vorbereitung auf die Formel 1.
Als der Youngster dann noch als Ersatz von Carlos Sainz bei Ferrari in Dschidda eine gute Figur abgab, schien seine Verkündung nur eine Frage der Zeit.
Wer im kommenden Jahr im zweiten Cockpit sitzen wird, ist hingegen noch offen. Zahlreiche erfahrene Piloten sehen ihre Chance bei Haas, doch da wäre ja auch noch Kevin Magnussen, der sich ebenfalls Chancen auf einen Verbleib ausrechnet, weil Haas ein bisschen Kontinuität gebrauchen könnte.
Sein aktueller Teamkollege Nico Hülkenberg, dessen Wechsel zu Sauber bereits feststeht, findet zumindest, dass der Däne verdient hätte zu bleiben: "Natürlich liegt es nicht in meiner Verantwortung, aber ich finde, dass Kevin in diesem Jahr sehr konstant war", sagt er. "Es gab ein paar Momente oder Session, wo Kleinigkeiten den Unterschied zwischen ihm und mir ausgemacht haben."
"Häufig sieht das Ergebnis im Fernsehen gewaltig aus, aber eigentlich sind es nur ganz kleine Dinge", betont der Deutsche. "Aber wenn ich darauf schaue - und ich habe natürlich mehr Daten und sehe, was bei ihm passiert -, dann denke ich, dass er einen soliden Job macht."
"Und ich glaube, dass er immer noch ein Kandidat hier ist - und vielleicht auch bei anderen Teams", so Hülkenberg.
Magnussen: Den Rest kann ich auch in zwei Jahren machen
Magnussen selbst hatte in der vergangenen Woche in Spielberg einen ausführlichen Einblick in seine Zukunftsgedanken gegeben. Der Däne hatte gesagt, dass er nicht traurig wäre, wenn es mit dem Formel-1-Cockpit nicht klappen würde, weil es auch außerhalb des Motorsports ein schönes Leben gebe und er es vermisst, Rennen zu gewinnen.
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Doch warum bemüht er sich dann doch noch um einen Platz bei Haas, wo er mutmaßlich wieder nur im Mittelfeld rumrollen würde? "Ich könnte das ja auch noch in zwei Jahren machen, oder?", meint er über die Möglichkeiten außerhalb der Formel 1.
"Ich könnte es auch nächstes Jahr machen, aber ich schaue auf all meine Optionen und denke über meine Zukunft nach, denn die Formel 1 verlangt dir alles ab", sagt er.
Magnussen: Sainz muss sich entscheiden
Aktuell blockiert aber vor allem ein Mann alle weiteren Transfergebahren für 2025: Carlos Sainz. "Er muss eine Entscheidung treffen, damit auch mal die anderen ganz vorne in der Schlange stehen", sagt Magnussen. "Aber es ist nicht einfach, diese Entscheidungen in der Mitte eines Tripleheaders zu treffen. Aber irgendwann wird es eine Entscheidung geben."
Eine Entscheidung hat zumindest Haas heute getroffen und Oliver Bearman für 2025 verkündet. "Ein junger Fahrer, der seinen Traum leben kann, in der Formel 1 zu sein. Das ist fantastisch, oder?", sagt Magnussen, der ansonsten eher wenig über die bisherige Arbeit mit dem Briten erzählen kann. "Er war halt ein paar Mal in FT1 im anderen Auto, und ich war auf mein Zeug fokussiert."
Er glaubt aber, dass es Bearman bei Haas einfacher haben wird als er selbst damals beim Einstieg bei McLaren, weil er damals Erwartungen erfüllen musste, die auf dem absteigenden Ast nicht zu erfüllen waren. "Ich denke also nicht, dass es schlecht für ihn ist."
Was Hülkenberg Oliver Bearman rät
Nico Hülkenberg ist gespannt, wie sich sein Nachfolger schlagen wird, den er aber als "Talent mit viel Potenzial" beschreibt. Die aktuelle Formel-2-Saison lief für Bearman noch nicht nach Maß, doch laut Hülkenberg sei das häufige Wechseln zu den Formel-1-Sessions auch knifflig.
"Ich kann mir nur vorstellen, wie schwierig und störend das sein muss", sagt er. "Das bereitet ihm in der Formel 2 einige Schwierigkeiten, seinen Rhythmus und seine Konstanz zu finden."
"Natürlich hat ihn sein Auftritt in Dschidda wirklich auf das Radar gebracht, wo er einen soliden Job gemacht hat. Ich sehe also Potenzial, aber ich weiß auch, dass die Luft hier dünn ist", so der Deutsche. "Es wird also interessant sein zu sehen, wie er nächstes Jahr hier zurechtkommen wird."
Sein Rat an Bearman: "Einfach einen guten Job machen. Ganz simpel. In der Formel 1 musst du performen. Es geht nur um Performance. Das ist das, worauf es ankommt."